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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 119 von 126

 

Mehrzahl –, die jeden Tag hier ihre Ferienzeit erleben wollen und für die wir Angebote anbieten. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Jetzt haben wir gerade wieder erlebt – Herr Kollege Aigner hat etwas wiederholt, was er vor Kurzem in einer Pressekonferenz abgesondert hat –, wie diese Arbeit, in der übrigens über 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerschulische Jugendarbeit leisten, pauschal schlechtgeredet wurde.

 

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal sehr deutlich sagen: Hier passiert international Einzigartiges mit hochprofessionellen MitarbeiterInnen, mit pädagogischen Konzepten, mit einem ausgeklügelten System der Qualitätssicherung erstens einmal durch die MA 13 als Fachdienststelle, durch Wien-weite Standards, durch jährliche Berichtlegung, durch bedarfsgerechte Fortbildung der einzelnen Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter, durch die Vernetzung aller Players. Das ist eine absolute Benchmark, und dafür gebührt den vielen JugendarbeiterInnen in Wien Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Kommen wir zum Ansatz 3811, von dem Sie behauptet haben, Sie wissen nicht, wo das alles hinfließt. Ich meine, man muss schon blind und taub sein, um als Abgeordneter im Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und Sport unfallfrei am Schluss eines Jahres unwissend darüber zu bleiben, wofür das Geld ausgegeben wird. Das ist alles Subvention. Das heißt, Sie stimmen über jeden einzelnen Antrag jedes einzelnen Vereines am Budget von jedem Verein in jedem Jahr ab, der wiederum von einem Wirtschaftsprüfer, je nachdem, wie groß der Verein ist, bilanzrechtlich geprüft wird und sagen dann da, Sie wissen überhaupt nicht, was mit dem ganzen Geld passiert. Das ist wirklich abenteuerlich!

 

Gerade fünf Tage vor dem Finale der EURO 2008 möchte ich natürlich darauf hinweisen, dass es im Sommer in Wien nicht nur Aktionen der außerschulischen Jugendarbeit gibt, es gibt natürlich auch jede Menge Sportangebote. Das Ziel sind natürlich nicht nur Großereignisse, sondern der Breitensport, denn Sport ist immer eine Frage der Begeisterung aller und nicht nur einer kleinen Elite.

 

Zur EURO hat ja die Kollegin Straubinger schon genug gesagt. Nur so viel: Wir erleben hier ein Fest. Viele von Ihnen sind sicher, auch wenn Sie es nicht zugeben wollen, angesteckt von der Fußballfeier, die hier stattfindet, die bei der Fan-Zone stattfindet, die einfach großartig ist. Es gibt überhaupt keinen Skandal im Sinne eines Disputs.

 

Das wurde heute alles schon erwähnt, daher möchte ich mich darauf beschränken, auch von meiner Person aus und für meine Fraktion den vielen Menschen, die hier tagtäglich daran arbeiten, dass das so ein erfolgreiches Fußballfest ist, zu danken, vom Organisationskomitee bis hin zu den – das ist jetzt geschäftsgruppenübergreifend – zum Beispiel 80 Mitarbeitern der MA 48, die allein jede Nacht die Fan-Zone sauber machen. Da muss ich schon sagen: Das ist ein Renommee für diese Stadt, und ihnen gebührt unser Stolz! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Aber wie gesagt, Sport ist eben nicht nur Fußball. Ein paar Beispiele, wo das Geld hinfließt: Letztes Jahr wurde zum Beispiel im 11. Bezirk ein Football-Trainingszentrum eröffnet. Das ist momentan das modernste in ganz Europa. Das Spielfeld im Hockeystadion in der Leopoldstadt wurde generalsaniert. Wenn man rückschaut – es ist gar nicht so lange her–, muss man natürlich die Sport- und Fun-Halle Donaustadt erwähnen, die übrigens die derzeit größte österreichische Kletterhalle beherbergt.

 

Als Mandatar des 14. Bezirks möchte ich Ihnen natürlich auch erzählen, wie unglaublich hervorragend die Sommerrodelbahn auf der Hohen-Wand-Wiese angenommen wurde, und mitteilen – Sie können gerne einmal hinschauen! –, dass es seit heuer – im Jahr 2007 wurden die wesentlichen Arbeiten dafür geleistet – einen neuen Skatepark im 14. Bezirk in der Bergmillergasse gibt. Das ist übrigens ein international einfach einzigartiges Projekt. Da haben die Skaterinnen und Skater selber Hand angelegt, selber mitgeplant. Das ist eine absolute Benchmark für den Skate-Sport in Europa geworden. Darauf können wir auch sehr stolz sein.

 

Das waren nur ein paar Beispiele, wie Sportpolitik in der Stadt dafür sorgt, dass Sommer in Wien einzigartig werden.

 

Trotz – oder vielleicht gerade deswegen – aller Freizeitangebote im Sommer muss aber auch etwas gesagt werden – und da komme ich zu einem Punkt, der ja jetzt gerade viel diskutiert wurde –: Wien hat nicht umsonst die höchste Frauenerwerbsquote in Österreich. Damit Vereinbarkeit von Beruf und Familie keine Farce ist, dürfen Kindergärten nicht wie in Niederösterreich – Sie haben das schon wieder als Beispiel gebracht – oder wie in Tirol fünf bis elf Wochen geschlossen haben. In Wien brauchen die Eltern auch in den Ferien nicht auf pädagogische Betreuung zu verzichten. Die Wiener Kindergärten und Horte bieten das ganze Jahr von null bis zehn Jahren von 6 bis 18 Uhr Betreuung und pädagogische Arbeit an. Sommer ist nicht wie in vielen anderen Bundesländern kindergartenfreie Zeit, ganz im Gegenteil. Die Wiener Kindergärten sind immer hochwertige Bildungshäuser, nicht nur am Vormittag und schon gar nicht mit Schließzeiten im ganzen Sommer. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Apropos Kindergärten – ich habe nur mehr sechs Minuten! –: Wir haben ja vor zwei Wochen die Art 15a-Vereinbarung zum Ausbau der institutionellen Betreuungsangebote diskutiert, heute war ja Kindergarten auch ein Thema. Das ist schon skurril an der Debatte. Wir diskutieren darüber, dass wir im nächsten Jahr 1 800 Kinderbetreuungsplätze neu machen werden im Zuge dieser Art 15a-Vereinbarung und darüber hinaus. Und es ist immer wieder Anlass für Fundamentalkritik, nach dem Motto – ungefähr drei Argumente kommen immer wieder –: Erstens ist in Niederösterreich das Angebot mindestens gleich toll, aber billiger; warum eigentlich?, und zweitens ist das einmal Geld vom Bund, und jetzt gibt es einmal eine Einmalgeschichte in Wien. – Das ist schon spannend, vor allem, wenn man sich die Zahlen aus dem Rechnungsabschluss anschaut.

 

Erstens zum Vergleich mit den anderen

 

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