Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 126 von 126
Mehrheiten in diesem Land findet, damit sie
tatsächlich dann umgesetzt werden kann! (Beifall bei der SPÖ.)
Zum Abschluss, sehr geehrte Damen und Herren, lassen
Sie mich auf Grund der Aktualität diesem Haus eine kurze Mitteilung über eine
Sitzung machen, die am Nachmittag in meinem Büro stattgefunden hat!
Ich habe auf Grund der Tatsache, dass sich in den
letzten Tagen einige Unternehmerinnen und Unternehmer, die als Subunternehmer
des Generalunternehmers Explore 5D den Riesenradplatz gebaut und gestaltet
haben, an mich beziehungsweise an den Herrn Bürgermeister oder auch die
Immoconsult gewandt haben, zu einem Informationsgespräch gebeten. Es haben zehn
Subunternehmen diese Gelegenheit genutzt. Bei diesem Gespräch waren auch
Vertreter der Riesenradplatz ErrichtungsGmbH und der Immoconsult
Leasinggesellschaft anwesend, wie auch die Rechtsvertreter einiger Unternehmer
beziehungsweise die Rechtsvertreter der von mir genannten Gesellschaften.
Alle Beteiligten – und das ist das Ergebnis, auf das
wir uns nach einer intensiven Diskussion auch verständigt haben – konnten den
Ist-Stand in einem offenen und amikalen Gesprächsklima darlegen und einigten
sich auf folgende Vorgangsweise:
1. Die Bestandsaufnahme der Zahlungen soll insofern
beschleunigt werden, als die Firmen die Gelegenheit haben, ihre Außenstände
nicht nur der Ausgleichsverwalterin, sondern auch einem Vertreter der
Immoconsult Leasinggesellschaft zukommen zu lassen.
2. Auf Basis aller rechtlichen Bestimmungen sollen
mögliche Alternativen und/oder Ergänzungen zum laufenden Ausgleichsverfahren
gemeinsam geprüft werden.
3. Es wurde klargestellt, dass das ursprünglich für
das Projekt veranschlagte Budget unter Einhaltung aller rechtlichen
Bestimmungen selbstverständlich zur Auszahlung kommt. Sollte bei der Erhebung
der Bestandsaufnahme eine Überschreitung des ursprünglich vereinbarten Budgets
festgestellt werden, wollen die Beteiligten nach weiteren Lösungsmöglichkeiten
suchen.
4. Bei dem Gespräch konnte klargemacht werden, dass
es allen Beteiligten ein Anliegen ist, eine möglichst zufriedenstellende Lösung
zu finden und das Projekt Riesenradplatz zu einem positiven Ende zu führen.
Ich bringe Ihnen das deshalb zur Kenntnis, weil ich
noch einen einzigen Punkt hinzufügen möchte: Da von verschiedenen Seiten, aber
vor allem von einer Seite in den letzten Tagen Forderungen gestellt wurden, die
offensichtlich nicht auf Basis der rechtlichen Situation in Österreich gestellt
wurden, meine ich, dass mit dieser vereinbarten Vorgangsweise eine gefunden
wurde, die sowohl alle rechtlichen Parameter der laufenden Verfahren
berücksichtigt, als auch das Bemühen widerspiegelt, auf Basis von rechtlichen
Möglichkeiten dann Entscheidungen herbeizuführen, die letztendlich jenen
helfen, die sich in diesem Verfahren befinden.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, wenn man sich
für Unternehmer einsetzt, so finde ich das gut so. Sie können sich das
wahrscheinlich nicht vorstellen, weil Ihre Meinung eine andere ist, aber ich
sage es trotzdem: Nicht aus persönlichen Gründen war es für mich ein Thema, wie
dieser Platz ausschaut, sondern weil ich es für ganz wichtig halte, dass
entlang dieser neuen U-Bahn-Strecke, die wir eröffnet haben, wie so vieles auch
der Wiener Wurstelprater es sich verdient hat, hier eine Veränderung gemeinsam
mit den Unternehmerinnen und Unternehmern zu erfahren. Man kann über Geschmack
streiten, aber das will ich hier gar nicht tun. Da haben sich andere berufen
gefühlt.
Aber eines muss man sagen: Auch im Wiener
Wurstelprater sind derzeit 80 Unternehmerinnen und Unternehmer tätig,
einige kleine, ganz kleine Familienbetriebe, die 300 verschiedene Betriebe
führen. Für alle ist es wichtig, dass eines erreicht wird, nämlich dass dieser
Standort gut von den Kundinnen und Kunden, von den Wienerinnen und Wienern, die
das ja tun, und von jenen, die nach Wien kommen, genutzt wird. Die schlechteste
Standortpolitik ist jene, die Investoren vermittelt, dass dieser Standort einer
ist, in den man nicht investieren sollte, und den Kundinnen und Kunden
vermittelt, dass dieser Standort einer ist, der nicht Optimales anbietet.
Daher ist es in meinem Interesse, die Problematik,
die sich ergeben hat – und zwar nicht deshalb, Herr Kollege Jung ... (GR
Mag Wolfgang Jung: Was ist mit dem Herrn Frank, Frau Stadträtin? Mit der
Auswahl?) – Nein, ich ziehe es zurück! Auf dieser Ebene hab ich mich mit
Ihnen nicht auseinanderzusetzen! (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn es Ihnen ernst mit einer sachlichen Diskussion
wäre, dann würde ich das gerne tun. Auf dieser Ebene – das sage ich noch einmal
– tue ich es nicht! Für all jene, für die es wichtig war, diese Information zu
bekommen, habe ich, obwohl es nicht unmittelbar zum Rechnungsabschluss 2007
gehört, die Gelegenheit genutzt, Ihnen aktuell über dieses heutige Gespräch zu
berichten und Ihnen zu versichern, dass ich alles, was in meiner Macht steht,
tun kann und auch tatsächlich tun werde. Sollten es Dinge seien, die Beschlüsse
in diesem Haus nach sich ziehen, dann werde ich auch dem Haus die
dementsprechenden Vorlagen vorlegen.
In diesem Sinne noch einmal ein herzliches Dankeschön
für die Diskussion. Dass ich um Zustimmung zum Rechnungsabschluss bitte, dürfte
für Sie keine Überraschung sein. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zur Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information
und Sport liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir unterbrechen nun die öffentliche Sitzung des
Gemeinderates und setzen sie morgen um 9 Uhr mit der Spezialdebatte der
Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung fort.
(Unterbrechung
der Sitzung um 22.53 Uhr.)
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