Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 118
Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Aktion „Verkehrssicherheit für ältere Menschen", die ins Leben gerufen wurde, und die unter anderem eine persönliche Verkehrsberatung beinhaltet und der Tatsache Rechnung trägt, dass immer mehr Wienerinnen und Wiener auch im hohen Alter mit dem Auto unterwegs sind.
Durch die ständige Analyse und Sanierung der
Unfallhäufungsstellen sind diese nicht nur entlang der Radfahranlagen deutlich
zurückgegangen, es gab insgesamt auch weniger schwere Unfälle.
Wir wollen auch deshalb möglichst alle Wohngebiete zu
30 km/h-Zonen machen. Durch eine geringere Geschwindigkeit des Fahrzeuges
verkürzt sich auch der Anhalteweg. Dies kann entscheidend sein, ob kritische
Verkehrssituationen glimpflich, mit Verletzungen oder gar tödlich enden. (GR
Kurth-Bodo Blind: Autos abschaffen ist eine Konsequenz!) Wenn Sie das schon
einmal gesehen haben und in der Welt gefahren sind und Länder gesehen haben, wo
mit geringerer Geschwindigkeit gefahren wird, etwa in Vietnam, dann werden Sie
sehen, dass die Verkehrssicherheit gesteigert werden kann. Es gibt nicht nur
radikale Lösungen, Herr Kollege Blind, wie entweder Autos abschaffen oder
30 km/h einlösen, es gibt auch nicht nur die Lösungen, alle müssen
auswandern oder es gibt keine Integrationspolitik. Das müssen Sie endlich
einmal akzeptieren und ein bisschen Innovation und Hirnschmalz in Ihre Politik
einbringen, und nicht mit radikalen Maßnahmen einfach alles abschaffen. (Beifall
bei der SPÖ. – GR Kurth-Bodo Blind: Ich bitte Sie!)
Aber auch die Gehsteigsvorziehungen sowie die
Fahrbahnerhebungen im Kreuzungsbereich und die Gehsteigsdurchziehungen zählen
zu jenen Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit verbessern sollen. Das
Zusammenspiel aller Magistratsabteilungen ist hier gefordert, um die
Verkehrssicherheit noch zu steigern. Die Magistratsabteilung 28 hat im
Jahr 2007 rund 1 170 Laufmeter taktile Leitsysteme installiert und
als Erleichterung für eine Vielzahl von Personen 490 Gehsteigsenkungen in allen
23 Bezirken hergestellt.
Um dem Ziel, gleiche Chancen für alle
VerkehrsteilnehmerInnen gerecht zu werden, wurden Leitprojekte wie der
Khleslplatz, die Bräuhausgasse, das Mariahilfer Platzl und andere durchgeführt.
Von diesen Umsetzungen haben vor allem Frauen und Mädchen,
Kinder und Jugendliche, ältere Menschen sowie geh- und sehbehinderte Personen
profitiert. Wer sich das Projekt Khleslplatz anschaut, wird feststellen - dort
gibt es eine Schule, dort gibt es in unmittelbarer Nähe auch ein
Seniorenwohnheim -, dass dort die Gehsteige verbreitert werden und die
Beleuchtungssituation erweitert wird. Das heißt, auch für die Sicherheit der
Mädchen und der Frauen, die am Abend dort spazieren gehen, aber auch die
Barrierefreiheit für die PensionistInnen, wurde dort eine bessere Situation
herbeigeführt.
Aber auch die Magistratsabteilung 29 hat neben
der Erhaltung des anschaulichen Stadtbildes, mit ihrem Ziel des
behindertenfreundlichen Planens und der Errichtung von barrierefreien Bauten
sowie dem Aktionsplan Fußgänger und Radfahren auf Brücken, wesentlich zur
Realisierung dieser Ziele beigetragen. Projekte wie Skywalk Spittelau, erfüllen
zum Beispiel alle drei Vorgaben, aber auch die Unterführung Löwengasse, die
Stadtbahnbögen, die Radwege und auch der Wiental-Highway sind hier zu nennen
und exemplarisch zu erwähnen.
Die Magistratsabteilung 33 hat mit den
Vorarbeiten zur Erneuerung von 48 Verkehrslichtsignalanlagen und der
Modernisierung von 540 Verkehrslichtsignalanlagen auf den neuen Stand der
Informationstechnik begonnen, um den Anschluss an den neuen Verkehrsleitrechner
zu ermöglichen.
2007 ist der Magistratsabteilung 33 auch der
Abschluss neuer Leistungsverträge für die Wartung, die Inspektion sowie für die
Störungs- und Schadensbehebung an den 1 200 Wiener Ampeln gelungen, und
die Kosten um 0,78 Millionen EUR zu reduzieren. Das entspricht
immerhin einer Einsparung von 15 Prozent. Erfreulich ist, dass diese
Kostenreduzierung von der Magistratsabteilung 33 auch nachhaltig für das
Jahr 2008 vereinbart werden konnte, und dazu gratuliere ich ihr ganz
herzlich. (Beifall bei der SPÖ.)
Darüber hinaus konnten projektbezogene Einsparungen
bei den Investitionsmitteln für die Errichtung beziehungsweise Erneuerung von
Ampeln erzielt werden. Hier sind beachtliche Einsparungen von über
35 Prozent gelungen.
In Vorbereitung der EURO 2008 hat die
Magistratsabteilung 33 frühzeitig Handlungen zur Hebung der
Funktionssicherheit der Ampeln eingeleitet und 2007 ein mehrjähriges
Sanierungsprogramm gestartet. An den bereits 2006 in Betrieb genommenen neuen
zentralen Verkehrssteuerrechner wurde noch 2007 ein Viertel aller bestehenden
Ampeln angeschlossen.
Auch die Überprüfung der Grünen Welle konnte 2007 vorangetrieben werden. Gemeinsam mit
den Autofahrerorganisationen wurden 30 so genannten Koordinierungsbänder
definiert, externe Verkehrsplaner haben dazu die Schaltprogramme von über 100
Ampeln evaluiert, und die ersten Erkenntnisse zur Optimierung der an und für
sich sehr gut funktionierenden Grünen Welle wurden bereits 2007 umgesetzt.
Auch der Umweltgedanke soll nicht zu kurz kommen,
weil die MA 33 die Hauptnachtschaltung der Straßenbeleuchtung in Wien
bereits ab 23 Uhr einschaltet, ein Mittel, um die vorhandenen Ressourcen,
ökologische und ökonomische, ohne Qualitätsreduzierung einzusetzen. Aber auch
gestalterisch wurde einiges gemacht. So wurde die Errichtung einer neuen
Anstrahlung der Fassaden der St Peter und Paul-Kirche in Simmering
realisiert. Und ich hoffe, die Freiheitliche Partei freut sich, dass wir keine
Moschee in dieses Programm zur Bestrahlung aufgenommen haben.
Meine Damen und Herren, das waren so ein paar
Beispiele aus diesem sehr spannenden, zukunftsorientierten Ressort der
Physiktechnologie und Innovation, für und mit den Menschen realisiert.
Ich möchte mich an dieser Stelle
bei dem zuständigen Stadtrat, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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