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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 118

 

wollen eine Lösung!)

 

Weiters, ich gehe jetzt ja gar nicht auf den 21er ein, was die Sozialdemokraten eben für eine 21er-Politik gemacht haben mit versprochenen Wahlversprechen, mit Ersatzlösungen. So wie der Haider, einmal da, dann weg.

 

Wahlversprechen 2005 war: Erhaltung des 21er. Dann Tod des 21er im Jahre 2008, dann wieder AnrainerInnenbefragung seitens des Herrn Kubik. Wieso macht man das alles, einmal ja, einmal nein, einmal ja, einmal nein. Es ist mehr Tumult, wie wenn Sie gleich gesagt hätten, Nein, wenn sie 2008 bekannt hätten, der 21er ist gestorben.

 

Herr Gerstl, noch einmal, weil Sie zitiert haben, „da setzt er sich immer auf Schlagzeilen drauf“. Glauben Sie, dass das eine ehrliche Politik ist von Ihnen? (GR Mag Wolfgang Gerstl: Werden Sie konkreter, bitte!)

 

Zum Beispiel habe ich das: Am 2.4.2008 haben Sie eine Presseaussendung gemacht, in der steht: „Das generelle Nein der Wiener SP-Stadtregierung zu einer Parallelführung von Straßenbahnen und U-Bahnen ist in vielen Fällen ganz einfach die falsche Entscheidung, im Fall der Straßenbahnlinie 21 ganz besonders, weil sie ein Neusiedlungsgebiet erschließt“, so ÖVP-Wien, Verkehrssprecher und Abgeordneter Wolfgang Gerstl, und da weisen Sie hin, dass die Straßenbahn gerade für Kinder und ältere Menschen ein unverzichtbares Verkehrsmittel zur Erschließung der unmittelbaren Wohnumgebung ist, „wobei der Verkehrssprecher darauf hinweist, dass der Abstand zwischen den Straßenbahnstationen rund 250 bis 350 m, zu einer U-Bahn aber rund 900 m betrage“, und eben mit dieser Presseaussendung haben Sie sich ganz deutlich für die Straßenbahnlinie ausgesprochen. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Dafür habe ich mich sogar ausgesprochen!) Und nun hat Ihre ÖVP zu Punktlösungen mitgestimmt, und Sie haben sich da in dieser Presseaussendung sehr wohl für die Straßenbahnlinie ausgesprochen. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Ja, auch im letzten Gemeinderat!) Das zur Erinnerung.

 

Wieso geht dann Ihre ÖVP einen ganz einen anderen Weg als ihre ÖVP-Leopoldstadt? Aber das können wir vielleicht unter vier Augen besprechen, und das müssen Sie mir genauer erklären. Wie ein Schuljunge setzen Sie sich auf Themen drauf, wie ein Volksschüler, der beim Nachbarn abschreibt, genauso ist ihre Politik hier. (GR Ing Christian Meidlinger zu GR Mag Wolfgang Gerstl: Primitiver Abschreiber!)

 

Zu meinem Antrag betreffend Modernisierung der Sicherheitseinrichtung an den Türen der Straßenhochflurgarnituren muss ich was dazu sagen. Sie haben ja den Antrag gestellt auf Nachrüstung der alten Hochflurgarnituren mit Rückspiegeln.

 

Herr Gerstl, das ist trügerisch. Warum ist das trügerisch? Weil die Spiegel an den Hochflurgarnituren leider nicht das leisten können, was sie versprechen. Darf ich da eine Darstellung machen. Und zwar, wenn Sie sich jetzt eine Hochflurgarnitur geistig vorstellen, dann haben eben diese E1 eingezogene Wagenenden. Das heißt, sie werden schmäler am Heck, und diese Verschmälerung fängt eben schon bei den letzten Türen an.

 

Diese Verschmälerung fängt schon bei den letzten Türen an, bei der letzten Tür am Triebwagen und bei der letzten Tür am Beiwagen. Das heißt, es ist unmöglich, für einen Fahrer oder eine Fahrerin, die letzte Türe eines Triebwagens oder bei einem noch längeren die letzte Türe eines Beiwagens ersichtlich zu machen. Es ist nicht ersichtlich, auch wenn man einen Rückspiegel hat. (GR Kurth-Bodo Blind: Aber die erste und die mittlere Türe sieht man! Das ist immerhin besser!) Setzen Sie sich in eine alte Garnitur und versuchen Sie mit einem Rückspiegel, den Sie montieren, diese Türen ersichtlich zu machen! (GR Kurth-Bodo Blind: Es ist besser als sonst nichts!)

 

Herr Blind, Sie fahren eher mit dem SUV als mit den Mörderstraßenbahnen, das wissen wir ohnedies! Die Unfälle passieren leider halt meistens immer nur an den letzten Türen. (GR Kurth-Bodo Blind: Ja, freilich!) Das können Sie nachfragen! Weil eben die Fahrgäste nicht reagieren, weil es zu einer Notbremsung führen kann, weil es halt erst auffällt, wenn es dann schon Verletzungen oder Todesfälle gibt! (GR Kurth-Bodo Blind: Die Mitgeschliffenen sieht man! - GR Mag Wolfgang Gerstl: Das ist ein Gewerkschaftsschmäh!) - Es ist jetzt kein Gewerkschaftsschmäh, Herr Gerstl!

 

Es sind mit den Rückspiegeln, wenn sie angebracht sind, für die Fahrerinnen und Fahrer die Türen auch nicht einsehbar, wenn die kleinste Gleiskrümmung, der kleinste Gleisbogen vorherrscht. Das trifft zum Beispiel auch beim ULF zu. Wie soll man, wenn die Straßenbahn in einer kleinen Kurve steht, die Türen ersehen? Das zeigen Sie mir, wie das geht! Vielleicht mit einem Monitor innen, den man anbringen kann. (GR Kurth-Bodo Blind: In der Rechtskurve wird man es aber doch sehen! Es kommt darauf an, ob es eine Rechtskurve oder eine Linkskurve ist!)

 

Fakt ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, man soll das Übel auch an der Wurzel packen. Ich habe nämlich den Gedanken, wenn Rückspiegel nachträglich an den Hochflurgarnituren angebracht werden, dass das Unternehmen, sprich, die Wiener Linien, dann sagt, es hat ohnedies eine gute Sicherheitseinrichtung zusätzlich gemacht und das Übel, das eigentlich an den Türen vorherrscht, die eben nicht mehr modernen Türfühlerkanten, nicht modernisiert wird. Darum, meine Damen und Herren, stelle ich diesbezüglich einen Antrag:

 

„Die amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke, Mag Renate Brauner, wird aufgefordert, sich bei der Wiener Linien GesmbH dafür einzusetzen, dass umgehend die Sicherheitseinrichtungen Türfühlerkanten bei den Hochflurgarnituren modernisiert und durch elektrische Türfühlerkanten ersetzt beziehungsweise nachgerüstet werden."

 

Ich habe medial erfahren müssen, leider nicht von einer Person, sondern eben aus den Medien, dass die Wiener Linien schon bereit sind, die Türfühlerkanten zu modernisieren und durch elektrische nachzurüsten. Aber das ist halt die Oppositionsarbeit. Die Oppositionsfraktionen werden eben nicht persönlich informiert. Sie werden

 

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