Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 130
übrigens nicht nur in den letzten Jahren so, sondern war schon immer so, denn das beginnt bei der besseren Ausbildung, die es in Wien gibt. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang, was mir wichtig erscheint und weil es sicherlich auch in den nächsten Jahren, gerade was Rollenbilder betrifft, noch viel zu tun gibt, die vielen Bemühungen der Stadt, Frauen auch für nicht typisch weibliche Ausbildungen zu interessieren. Das hat letztendlich auch mit Einkommen von Frauen zu tun.
Der Töchtertag ist nur ein Beispiel für diese
Bemühungen. Dieser wird übrigens nächstes Jahr, für alle, die es sich schon
notieren wollen, am 23. April stattfinden.
Ich möchte aber auch noch eine andere Initiative
erwähnen, weil sie so typisch ist und weil sie auch so neu ist. Das ist die
Initiative „Girls go University", die vor einigen Tagen von StRin Brauner
vorgestellt wurde. Hier haben 15- bis 18-jährige Schülerinnen im Sommer 2009
die Möglichkeit, ein bezahltes Praktikum im technisch-naturwissenschaftlichen
Bereich an einer Wiener Universität zu absolvieren. Hundert Praktikumsplätze
warten insgesamt darauf. Dieses Projekt wird beispielsweise nächstes Jahr
erstmals mit 200 000 EUR gefördert. Das ist nur ein konkretes
Beispiel von vielen, wo die Stadt gezielt investiert und Schwerpunkte setzt.
Es ist heute auch schon
gefallen, neben Ausbildung ist sicherlich die Kinderbetreuung eine ganz
wichtige Rahmenbedingung, da vor allem Frauen, und so ist es halt leider nach
wie vor, liebe Monika Vana, sich in erster Linie mit dem Problem - unter
Anführungszeichen - herumschlagen müssen, wie sie es mit der Vereinbarkeit von
Beruf und Familie schaffen. Dass wir wollen, dass künftig auch Väter viel mehr
eingebunden werden, ist eh klar. Ich glaube auch, dass das Koalitionsabkommen
hier ganz wichtige Initiativen und Schritte vorsieht, über die ich mich
persönlich eigentlich sehr gefreut habe, weil ich nicht dachte, dass derartig
weitreichende Schritte möglich sein werden. (StRin
Dr Monika Vana: Du bist bescheiden geworden!)
Insgesamt, und jetzt komme
ich wieder zu einer konkreten Zahl, wendet die Stadt Wien im Jahr 2009
immerhin 389 Millionen EUR für den Bereich Kinderbetreuung auf. Das
heißt, das ist ein Plus von 37 Millionen EUR. Ich denke mir, das ist
nicht irgendetwas, sondern wir stehen hier Österreich-weit schon sehr gut da,
was vor allem das ganz wichtige dichte Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen
mit den Öffnungszeiten betrifft.
Aber ich glaube, über dieses
Thema haben wir hier schon sehr eingehend gesprochen und diskutiert. Ich halte
es nur für ganz wesentlich, das sehr wohl immer wieder zu betonen, weil es
diese sehr qualitätsvollen Einrichtungen Frauen - und es sind vor allem Frauen
- erst möglich machen, einer Arbeit nachzugehen.
Ich erwähne noch etwas, was heute schon ein wenig
kritisch erwähnt wurde, nämlich eine Einrichtung, auf die tatsächlich sehr,
sehr viele neidvoll schauen, weil sie nämlich eine einzigartige Einrichtung in
Österreich ist. Das ist der WAFF, und auch dort richten sich rund
60 Prozent der Angebote speziell an Frauen. Das alles wird nämlich immer
ein bisschen weggelassen, wenn hier über all diese Bereiche gesprochen wird.
Auch im Jahr 2009 werden hier wieder ganz konkrete Maßnahmen gesetzt, um in
Wien die Job-Chancen von Frauen ganz konkret weiter zu verbessern.
Kurz erwähnt sei noch eine Initiative der MA 57;
sie hat auch eine ganz konkrete Initiative gesetzt, was Frauenbeschäftigung
betrifft: Das Handbuch „Betriebliche Frauenförderung" wurde heuer
präsentiert, eine sehr praxisnahe Unterstützung für Unternehmen, und dies soll
auch 2009 fortgesetzt werden, indem neben der praxisnahen Gestaltung des
Handbuches für Unternehmerinnen und Unternehmer auch Workshops abgehalten
werden, in denen es um die noch konkretere praxisnahe Umsetzung geht.
Ich möchte weiters die Kampagne „Frauen 50 plus"
erwähnen, denn auch hier setzt die Stadt Wien - heuer begonnen und sicherlich
auch weitergeführt - einen ganz, ganz wichtigen Schwerpunkt für eine ganz, ganz
wichtige Gruppe von Frauen. Eben mit der Kampagne „Frauen über 50 können alles
sein!" soll Vorurteilen, die es nach wie vor in den Köpfen gibt - es gibt
bestimmte Bilder in den Köpfen, wenn man von Frauen 50 plus spricht -,
entgegengewirkt werden. Mit einem Folder wird über ganz konkrete Angebote, die
sich speziell an jene Frauen richten, informiert.
Wir wissen, dass Frauen heute eigentlich auch
jenseits ihres 50. Geburtstages sehr leistungsfähig, dynamisch, vital und
attraktiv sind, aber es gibt eben in den Köpfen noch immer dieses Bild von
passiven, resignierten älteren Frauen, und da muss dagegengehalten werden. Denn
Frauen fühlen sich hier sehr oft unter Druck gesetzt und auch ausgegrenzt,
deshalb halten wir es für einen ganz, ganz wesentlichen Bereich, dass mit 50
plus und Frauen, in dieser Kombination, dies zu einem Thema, und zwar zu einem
positiven Thema, in unserer Gesellschaft wird.
Wir wollen mit dieser Initiative Frauen Mut machen,
denn wir wissen, auch 50 plus ist noch vieles möglich, was
Weiterqualifizierung, Neueinstieg und so weiter und so fort betrifft. Auch hier
spielt der WAFF wieder eine ganz spezielle und wichtige Rolle, eben mit den
speziellen Frauenprogrammen, die der WAFF hat. Für alle Programme gilt, dass
vor allem ältere Arbeitnehmerinnen bei Förderungen besonders berücksichtigt
werden, da sie ja auch am Arbeitsmarkt häufiger benachteiligt werden.
Es hat der Frauen Power Tag im Oktober stattgefunden,
der bereits den Schwerpunkt Frauen 50 plus hatte. Es kamen mehr als tausend
Frauen dorthin, das heißt, dieser Tag war ein echter Erfolg. Das zeigt auch,
wie wichtig dieses Thema ist. Deshalb glaube ich, dass diese Kampagne nicht nur
wichtig, sondern auch richtig war und ist. (Beifall
bei der SPÖ.)
Abschließend - und ich bemerke
gerade, auch ich habe tatsächlich die Redezeit fast ausgenützt - möchte ich
aber auch die Gelegenheit dazu nutzen, allen, die hier im Hause tagtäglich
daran arbeiten, aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den
Institutionen und Organisationen dieser Stadt, die viel dafür tun, der
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