Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 106
Bildungseinrichtungen dieses Land braucht. Jetzt habe ich, sage ich einmal, eingeschränkte Geduld bei der Erprobung mancher Modelle, vor allem, wenn es Modelle für 10- bis 14-Jährige sind, denn da probieren wir schon sehr lange. Ich habe aber auch genügend Kenntnisse über die Entwicklung in anderen Ländern und weiß, dass der wirkliche Durchbruch erst gelungen ist, nachdem man die Ausbildung verändert hat, und da erkenne ich zumindest auch im Regierungsprogramm Ansätze, die in die richtige Richtung gehen, sowohl für den schulischen Bereich als auch für den Kindergarten-pädagogischen Bereich. Der sozialpädagogische und der sozialarbeiterische Bereich ist hier noch nicht drinnen, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben. Erst wenn die Ausbildung verändert wurde, dann ist tatsächlich auch bei den Modellen und Organisationsformen in den anderen Ländern der Durchbruch gelungen.
Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass man das
Modell der Wiener Mittelschule jetzt umsetzen soll, noch dazu, wo es in Wien
sehr deutliche Zeichen dafür gibt, dass auch AHS-Standorte daran teilnehmen
werden, und weil das zumindest schon ein Schritt ist. Dass sich der katholische
Familienverband dagegen ausgesprochen hat, hat mich nicht verwundert. Ganz
anders sehen es die konfessionellen Schulen, denn sowohl die katholischen als
auch die evangelischen Schulen sind sehr bemüht, bei diesen Modellen
mitzumachen und hier auch dementsprechend in diesen Versuch mit einzusteigen.
Nicht ganz verstehe ich gerade im Bildungsbereich die
immer wieder signalisierte Ablehnung und vor allem die Ablehnung gegenüber der
Verpflichtung für ganztägige Formen, noch dazu, wenn sie von der ÖVP kommt,
denn klassischerweise waren es vor allem die konfessionellen Schulen, die seit
Jahrzehnten, um nicht zu sagen, noch viel länger, natürlich Ganztagsmodelle
angeboten haben, und zwar nicht freiwillig, sondern verpflichtend, und die ganz
speziellen, ganz besonderen Privatschulen, auch konfessioneller Art, haben das
noch mit einem Internat verbunden. Das heißt, wo hier der Unterschied ist, das
können wir dann vielleicht bei dieser Diskussion auch klären, inhaltlich
verstehe ich es nicht. Aber es wäre interessant, einmal diese Nahtstelle auch
zu diskutieren.
Ein wichtiger Punkt im Bildungsbereich ist natürlich
der Kindergarten-pädagogische Bereich. Hier bin ich sehr zuversichtlich, dass
auch durch die Absichtserklärungen im Regierungsprogramm ein wesentlicher,
weiterer Schritt in Richtung Ausbau passieren kann, ein wesentlicher Schritt in
Richtung der Bildungseinrichtung Kindergarten, ein wesentlicher Schritt auch
dahin gehend, wie auch in anderen Bundesländern, wo das noch nicht der Fall
ist, dass der Ausbau forciert werden kann und damit auch tatsächlich die
Intention des Kindergartens erfüllt werden kann.
Und dann sei noch ein Irrtum aufgeklärt, aber
vielleicht habe ich es vorhin in der Diskussion auch nur falsch verstanden.
Frau Kollegin Smolik, Sie haben davon gesprochen, dass Sie mit Interesse
verfolgen werden, wie viele von den PädagogInnen und AssistentInnen aus den
neuen Ausbildungsschienen dann im Beruf verbleiben werden. Alle, die dort
rauskommen, sind PädagogInnen, keine AssistentInnen, wir bilden dort keine
AssistentInnen aus, sondern wir bilden AssistentInnen weiter, und daher kommen
aus diesen Ausbildungen, aus allen drei Modellen, nur PädagogInnen. Die haben
sich auf fünf Jahre verpflichtet und die ersten Rückmeldungen sind so, dass eine
enorme Begeisterung für diesen Beruf erkannt werden kann, vielleicht hängt es
auch damit zusammen, und gerade deshalb ist es ja so wichtig, über die
Ausbildung insgesamt nachzudenken, weil natürlich hier eine Entscheidung nach
Erfüllung der Schulpflicht in Form einer berufsbildenden höheren Schule eine
sehr verfrühte Entscheidung ist. Und ich meine daher, dass man sehr intensiv
darüber nachdenken muss, wie man diese an sich positive Schulform
weiterentwickeln kann und trotzdem dann eine Ausbildung, die eine
Berufsausbildung ist, im Anschluss an eine Hochschule tatsächlich umsetzen
kann.
Was den ganzen Bereich der Schulsozialarbeit
betrifft, sage ich nur einen Satz dazu: Auch da gibt es Anmerkungen im
Regierungsprogramm, die in Wirklichkeit aus meiner Sicht in die richtige
Richtung gehen. Hier wird gemeinsam mit dem Unterrichtsministerium weiter zu
entwickeln sein, wie wir hier gemeinsam vorgehen können. Und zum 15. Bezirk
ganz im Speziellen sage ich nur, hier ist ja ganz bewusst das Team Focus bereits am Werken, eine Form der
Erfahrung, die im außerschulischen Bereich bereits seit Jahren gut ist, zu
überprüfen, inwieweit man sie in die Kooperation zwischen außerschulischen und
schulischen Bereich einbringen kann. Ich habe das mit dem 15. Bezirk auch so abgesprochen,
dass der 15. Bezirk mit den Ergebnissen dieses Berichtes dann ein Pilotprojekt
sein kann, wie man diese Erfahrungen tatsächlich dann in weiterer Folge auch
umsetzen kann.
Ich sage nur gleich dazu, aus meiner Sicht ist hier nicht
nur Sozialarbeit gefragt, sondern sehr wohl auch die Schulpsychologie, auch die
Erfahrung und die Ausbildung, die auch Lehrerinnen und Lehrer im Bereich von
Psychologie und anderen für diese Tätigkeit nötigen Ausbildungselemente haben,
die es ja gibt, und darüber hinaus unter Umständen auch die Erfahrung von
anderen beruflichen Schwerpunkten, die man dazu braucht.
Also, ich erwarte mir hier ein breiteres Feld und
sehe nicht die Antwort alleine bei den Sozialarbeitern, aber ich würde wohl
meinen, wir warten das Ergebnis hier ab, gekoppelt mit dem, was auf Bundesebene
beschlossen wurde, und sehen dann weiter.
Zum Themenbereich Sport: Ich
hoffe, ja, der Herr Hofrat ist noch da. Ich würde mir wünschen, dass die
innerparteiliche Kommunikation funktioniert. Vielleicht könntest du vom Herrn
GR Wolf ein Stückerl rüber rutschen zur Frau Kollegin Koch und ihr berichten,
dass es schon seit dem letzten Antrag den, die ÖVP eingebracht hat, im Hinblick
auf die Entwicklung des Sportstättenplanes gemeinsam mit den Dachverbänden im
Landessportrat eine Beratung gegeben hat und sich daran anschließend eine
Arbeitsgruppe gebildet hat, die ihre erste
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