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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 46

 

die Ausführungen. Ich vermute ja auch, dass es sehr schwierig ist, derzeit Prognosen zu machen – zumal es bei der letzten Weltwirtschaftskrise noch keine Billigflieger und noch keinen Massentourismus gab, sodass man schwer vergleichen kann.

 

Nun hat die Schönbrunn Kultur- und BetriebsGesmbH diesen Vienna Tourist Index, in dem in einem Projekt gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität die Zutritte, also die Eintrittskarten abgerechnet werden und dann darauf geschaut wird, wie der aktuelle Stand derzeit ist. Jetzt deckt sich das überhaupt nicht mit den Zahlen, die wir von Wien Tourismus haben, weil in Schönbrunn die Eintritte enorm, also dramatisch, zurückgegangen sind. Jetzt kann man natürlich auch sagen, das liegt möglicherweise an Schönbrunn. Wir wissen es nicht. Schönbrunn ist ja auch, wie wir wissen, in der Kompetenz des Bundes.

 

Nichtsdestotrotz, es gibt in der gesamten Wertschöpfungskette, die vom Tourismus lebt, sehr viele Arbeitsplätze. Es gibt sehr viele Menschen, die vom Tourismus abhängig sind. Und diese machen sich zu Recht Sorgen, weil natürlich gerade diese Unsicherheit klar vorhanden ist.

 

Nun haben Sie gerade gesagt, dass in dem Maßnahmenpaket, das Sie in der Budgetdebatte auch im Rahmen dieses Konjunkturpakets angekündigt haben, Geld von Seiten der Stadt zur Verfügung gestellt wird, wenn ich das richtig verstanden habe. - Wofür werden diese Sondermittel denn gezielt eingesetzt? Und welche Maßnahmen sollen da unterstützt werden?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Nun, diese finanziellen Mittel werden vom Tourismusverband selbst aufgebracht. Wir wissen ja, wie sich das Paket des Tourismusverbands zusammensetzt. Und genau für solche Initiativen ist ja das Geld gedacht. Das Grundprinzip dieser Initiativen wird sein - und ich denke, das ist aus meiner Berichterstattung und meiner Antwort sehr gut hervorgegangen -, dass jener Bereich, wo es ganz besonders schwierig wird und wo die Chancen nicht so groß sind, die Ferndestinationen sind, während wir im Nahtourismus, also in den europäischen Partnern, eher eine Chance sehen, auch in wirtschaftlich engeren Zeiten, weil - und deswegen war dieses Zitat der Welttourismusorganisation, glaube ich, wichtig - im Gegensatz zu 9/11, wo die Leute gesagt haben, ich will gar nicht wegfahren, denn ich fürchte mich, sie jetzt natürlich sehr wohl auf Urlaub fahren wollen, aber eben die Frage ist, wie es finanziell möglich ist. Das heißt, man muss dafür sorgen, dass man günstige Angebote möglichst nah anbieten kann. Und da glaube ich, dass Österreich, im Herzen Europas, eine sehr gute Chance hat. Und deswegen werden sich unsere Maßnahmen darauf konzentrieren, den so genannten Nahtourismus, wenn ich das so formulieren darf, also innerhalb Europas, ganz besonders zu forcieren, hier auch günstige Angebote und günstige Packages zu schnüren. Wie das im Detail aussehen soll, wird gerade im Tourismusverband erarbeitet – und, wie gesagt, das war das, bezüglich dessen ich gesagt habe, dass es dann Anfang Dezember präsentiert wird.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn GR Ing Mag Dworak gestellt. - Bitte.

 

GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Sie haben im Budget 14 Millionen EUR für den Tourismus-Ansatz angenommen. Ich finde, das ist für das nächste Jahr ein bisschen zu optimistisch angesetzt. Aber das ist nicht meine Frage.

 

Wir haben vor allem in den nächsten Jahren relativ viele Hotelprojekte hier in Wien. Es betrifft vor allem 4- und 5-Sterne-Hotels. In den nächsten zwei Jahren werden wir praktisch 25 Prozent mehr Hotels, und mehr Hotelbetten, bekommen. - Wie sehen Sie diese Situation im Zusammenhang mit der Tourismuskrise? Wird sich das auswirken auf den Neubau der Hotels und den Zuwachs der Betten in Wien?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Nun, dass dieser Neubau an Hotels, diese zusätzlichen Betten, die dazukommen, vor allem eben auch im höheren Segment, einerseits eine tolle Entwicklung und ein Kompliment an die Tourismusdestination Wien sind, dass sie gleichzeitig aber eine große Herausforderung darstellen, haben wir ja in anderem Rahmen - nämlich dort, wo wir solche Themen diskutieren, in der Tourismuskommission - schon öfters angesprochen. Ich habe ja jetzt bei meiner Beantwortung schon erwähnt, dass 2009 noch ein sehr gutes Jahr ist und dass wir zum Teil sogar an Kapazitätsgrenzen stoßen. Dass es diese Entwicklungen gibt, ist also kein Zufall. Und die Menschen, die hier viel Geld in die Hand nehmen und investieren, haben sich das ja auch gut überlegt und sehr genau geplant und gehen davon aus, dass diese Betten auch zu füllen sind. Dass wir hier eine gemeinsame Anstrengung machen müssen und dass wir das natürlich in wirtschaftlich engeren Zeiten ganz besonders machen müssen, liegt auf der Hand.

 

Ich glaube, genauso unseriös, wie wenn ich die Antwort auf die generelle Frage: Wie ist die Prognose, so und so viel Prozent oder so und so viel Prozent?, jetzt hier aus dem Ärmel schütteln würde, wäre es, jetzt zu sagen, wie sich das ganz besondere und speziell von Ihnen angesprochene Segment entwickelt. Ich glaube, es hat sich nichts an der Grundherausforderung geändert. Wir werden uns gemeinsam viel anstrengen, viel unternehmen müssen, um dieses zusätzliche Bettenangebot, das hier kommt, auch wirklich zu füllen. Das war aber von Anfang an so. Und wir haben auch immer sehr deutlich gesagt, das ist natürlich ganz sicher keine alleinige Aufgabe der Stadt, sondern ganz besonders auch die Aufgabe der Investoren und derjenigen, die diese Investentscheidung getroffen haben. Diese Herausforderung wird einfach intensiver und schärfer. Ich glaube, am Grundprinzip ändert sich nichts, es wird nur noch

 

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