Gemeinderat,
41. Sitzung vom 02.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 26
Elternverein (Aufregung bei den GRÜNEN.)
stellt zum Beispiel die Schokolade zur Verfügung, die wir jetzt in die
gebastelten Nikolo-Schuhe einfüllen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das stimmt ja alles
nicht!) Dazu brauche ich keine Nikolos, wie die ÖVP uns das heute
darstellen hat wollen, sondern wir leben im Jahreskreis und wir pflegen die
Traditionen mit den Kindern. Da kommt es genauso dazu, dass wir Schuhe basteln
oder andere Gegenstände, die dann über Nacht eben gefüllt werden. Auch das
Christkind ist nicht immer sichtbar. Gerade bei uns am Christkindlmarkt
vielleicht, aber in den Familien ist auch das Christkind nicht sichtbar und die
Kinder glauben auch daran, wenn sie klein sind.
Aber ich möchte zu den zahlreichen Sozialleistungen
zurückkommen, die die Stadt immer wieder bietet, über die wir vorige Woche auch
schon gesprochen haben, und davon war eine auch der Heizkostenzuschuss, den wir
vorige Woche besprochen haben und auch die Erhöhung auf 200 EUR. Da möchte
ich doch daran erinnern, dass gesagt wurde, Wien ist nicht großzügig und mit
dem Heizkostenzuschuss nicht großzügig genug und die Menschen müssen frieren.
Wien stellt einen der höchsten Heizkostenzuschüsse von ganz Österreich zur Verfügung.
Wenn wir nur an Niederösterreich denken, wo das Land eine Richtlinie für den
Heizkostenzuschuss herausgegeben hat, in der ganz deutlich festgestellt wird,
dass ein Verbot von Doppelförderungen besteht. Ich zitiere: „Der
niederösterreichische Heizkostenzuschuss ist jedem Haushalt nur einmal pro
Heizperiode zu gewähren, auch wenn mehrere Anknüpfungspunkte wie
Arbeitslosenbezug und Kinderbetreuungsgeld vorliegen. Zuschüsse des Bundes zu
Heiz- und Energiekosten schließen einen niederösterreichischen Heizkostenzuschuss
aus.“ So schaut die christliche Nächstenliebe in Niederösterreich aus, nämlich
so, dass man die Menschen wirklich von diesen 200 EUR, die sie dringend
benötigen, wieder ausschließt.
Auch in Oberösterreich wird der Heizkostenzuschuss
nicht zur Gänze ausbezahlt. Besteht ein Bundeszuschuss, so wird den Menschen
dann nur die Ergänzungsleistung von 140 EUR übermittelt. Ich denke, dass
Wien sehr sozial handelt und die Menschen in keinem Fall frieren lässt. (Beifall
bei der SPÖ.)
Die Stadt Wien setzt auch seit Jahren mit sehr vielen
individuellen Angeboten auf eine umfassende Unterstützung von behinderten
Menschen. Frau Kollegin Praniess-Kastner ist ja auch in der
Behindertenkommission. Sie weiß, dass wir immer wieder um eine Verbesserung in
den verschiedensten Bereichen für individuelle Bedürfnisse ringen. Es existiert
ein breiter Angebotsmix, da die Bedürfnisse der Betroffenen natürlich auch
unterschiedlich sind.
Wir werden diese Angebote in Wien auch weiterhin
kontinuierlich evaluieren und den Bedürfnissen der Menschen anpassen. Das
Angebot der Stadt umfasst unter anderem das teil- und vollbetreute Wohnen, den
Fahrtendienst sowie den Regel- und den Freizeitfahrtendienst, das
Mobilitätstraining, eine Vielzahl von persönlichen Heil- und Hilfsmitteln, die
auch mit der Unterstützung der Stadt Wien zur Verfügung gestellt werden sowie
gerade auch in diesem Bereich Beschäftigungstherapie und Arbeitsintegration.
Auch uns ist es ganz wichtig, dass die behinderten Menschen einen Sinn in ihrer
Arbeit finden, eine Beschäftigung finden und somit auch zu einem Einkommen
kommen und nicht alleine auf die Unterstützungsleistungen angewiesen sind. Die
jährlichen Investitionen der Stadt Wien in dem Bereich betragen 880
Millionen EUR.
Das jüngste Angebot der Pflegegeldergänzungsleistung
für die Persönliche Assistenz, das wir ja erst 2008 eingeführt haben, stellt
für die behinderten Menschen eine große Verbesserung dar, weil sie nun den
Alltag besser bewältigen können und sich auch individuell diese Assistenz
aussuchen können. Die Schwerpunkte in der nächsten Zeit, in den nächsten
Monaten und Jahren, sind neben dieser Arbeitsintegration, die wir mit
speziellen Job-Projekten und Job-Trainings-Projekten weiter ausbauen wollen,
auch die Verbesserung der Barrierefreiheit in der Stadt.
Zu dem Antrag, Frau Kollegin Praniess-Kastner und
Kollegin Korosec, den Sie heute gestellt haben, möchte ich Ihnen nur mitteilen,
dass es diese Beratung ja bereits gibt. „Bizeps“ führt diese Beratung durch und
auch das Zentrum für Kompetenzen. Es gibt auch eine Broschüre in einer sehr
einfachen Sprache. Sie sind ja auch Mitglied im Frauengesundheitsbeirat, wo
dieses Thema einen Schwerpunkt bildet. Diese Broschüre „Besuch bei der
Frauenärztin“ ist in einfacher Sprache gehalten und hier werden Hilfestellungen
angeboten und Schwellen damit auch abgebaut.
Die Frauengesundheitsbeauftragte setzt sich laufend
auch für die Verbesserung der Bedingungen ein. Erst gestern hat eine Sitzung
des Frauengesundheitsforums für behinderte Frauen stattgefunden und dort wurde
auch beschlossen, dass der Krankenanstaltenverbund mehr Schulungen für Personal
von Betroffenen auch direkt durchführt. Das heißt, Betroffene aus der
Organisation „Bizeps“ stellen sich da auch für diese Ausbildung in den
Krankenpflegeschulen, aber auch in den Fortbildungsprogrammen zur Verfügung.
Gefordert ist natürlich auch die Wiener Ärztekammer, denn im niedergelassenen
Bereich sollten auch die ÄrztInnen Schulungen erhalten und weitaus mehr für die
Behandlung von behinderten Frauen zur Verfügung stehen.
Zuletzt möchte ich noch darauf
hinweisen, dass natürlich auch an den WienerInnen die Auswirkungen der
weltweiten Finanzmarktkrise nicht ungeschoren vorübergehen und sie doch in
finanzielle Bedrängnis bringen. Aus diesem Grund wurde erst gestern von Frau
VBgmin Brauner und unserer StRin Mag Wehsely diese spezielle Hotline für
Schuldnerinnen- und Schuldnerberatung präsentiert. Sie steht den Menschen ab
sofort von Montag bis Freitag ganztägig zum Ortstarif zur Verfügung. Es ist
ganz wichtig, dass die Menschen hier seriöse Beratung bekommen und nicht wieder
in die Hände von Maklern fallen, die aus dem Leid der Menschen dann auch noch
Profit schlagen wollen. Es werden dort Haushaltsanalysen durchgeführt, um das
frei verfügbare
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