Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 115
Beziehungen betrifft, wie ich beobachten kann. Ich sehe, dass es hier eine sehr gute Zusammenarbeit gibt, und dafür möchte ich mich einerseits bei Ihnen, Herr Präsident, natürlich bedanken mit Ihrem Team, aber auch natürlich beim Herrn Kontrollamtsdirektor, dass das alles so gut funktioniert.
Was mich ein bisschen zum Nachdenken bringt, wenn ich
an den Rechnungshof denke, ist, dass doch einige Bundesländer immer wieder den
Rechnungshof ob seiner Tätigkeiten kritisieren. Ich kann mir auch nicht
erklären, warum sich Gemeinden wehren, oder sich auch die Gemeindeaufsichten
wehren, dass hier der Rechnungshof seine Prüfkompetenz ausweitet.
Ich würde das sehr begrüßen und halte das auch für
sehr notwendig, gerade jetzt in Anbetracht der Finanzkrise. Und wenn wir den
Medien entnehmen müssen, dass leider, möchte ich auch dazu sagen, hier die eine
oder andere Gemeinde, was die Veranlagungen betroffen hat, sehr unglücklich
agiert hat, glaube ich doch, dass dies sowohl der Gemeindeaufsicht eine
Stärkung bringen würde, aber natürlich auch den Bundesländern selbst, wenn der
Rechnungshof eine Prüfungskompetenz für die kleineren Gemeinden bekommt. Und
ich hoffe, dass sich die Landeshauptleute beziehungsweise auch die
Österreichische Bundesregierung für eine entsprechende Stärkung der Prüfrechte
des Rechnungshofes einsetzen werden.
Ich möchte auch nicht verhehlen, dass ich mit der
Wortmeldung von Frau Korosec in ein, zwei Punkten nicht ganz einverstanden bin,
weil wir ja hier die Berichte, Frau Korosec, nicht das erste Mal diskutieren.
Die Berichte sind in allen zuständigen Fachausschüssen vorgelegen und sind dort
auch mehr oder weniger im Beisein der Rechnungshofbeamten diskutiert worden.
Dass es da oder dort vielleicht weniger Wortmeldungen zu den Berichten gegeben
hat, mag eine Sache sein, aber heute ist es sozusagen ein formaler Abschluss.
Aber wir haben auch schon in den Ausschüssen über
diese Berichte diskutiert, das möchte ich noch dazu sagen, und auch, was den
Umgang mit den Empfehlungen betrifft, so sage ich hier auch nichts Neues, aber
es sind eben Empfehlungen und ich glaube, weder das Kontrollamt noch der
Rechnungshof wollen sich hier als oberste Zensorbehörde oder
Anschaffungsbehörde sehen, sondern wollen uns, den Politikern und den
Regierungen, Gedanken geben in die eine oder andere Richtung. Und dass die
Politik vielleicht nicht allen Gedanken in die eine oder andere Richtung folgt,
ist opportun. Wichtig ist aber, glaube ich, dass einem Großteil der
Empfehlungen, zumindest in der Stadt Wien, nachgekommen wird und diese
umgesetzt werden. Und dass es bei der einen oder anderen Empfehlung begründete
andere Schritte gibt, glaube ich, wird auch vom Rechnungshof entsprechend
akzeptiert, und ich sehe daran an und für sich nichts Negatives.
Ich möchte mich einem Bericht zuwenden, der von der
Opposition selbstverständlich, sage ich einmal, nicht gebracht wurde, weil er
sehr gut für die Stadt Wien ist und ihr ein sehr gutes Zeugnis ausspricht. Und
zwar betrifft es den Bericht über die Kinderbetreuung, wo ich sehr stolz bin,
dass es VBgmin Laska gelungen ist, hier die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
zumindest, was die Rahmenbedingungen betrifft, im Vergleich mit den anderen
Bundesländern auf einem sehr hohen Niveau anzusetzen. Gewiss gibt es auch hier
noch Verbesserungspotenzial, das ist unbestritten, aber den Vergleich mit den
anderen Bundesländern brauchen wir nicht scheuen, wir liegen hier sehr gut.
Und ich möchte kurz ein paar Eckpfeiler erklären: Bei
uns ist die Betreuungsquote bei den Krippenplätzen die höchste.
22,1 Prozent aller Kinder unter 3 Jahren besuchen eine Kinderkrippe
in Wien. Wenn man bedenkt, dass es im nächsten Bundesland, in Burgenland, es
ist das nächstbeste, leider nur 13,4 und in Tirol 10,4 Prozent sind, so
ist bei uns natürlich noch Ausbaupotenzial vorhanden, aber wir brauchen den
Vergleich nicht scheuen.
Auch bei der Schulkinderbetreuung, bei den Horten,
liegen wir im österreichischen Spitzenfeld, bei den Kindergärten etwas unter
dem Durchschnitt, aber nur sehr gering.
Was Wien auch auszeichnet, meine Damen und Herren,
ist, dass wir eine sehr geringe Anzahl von Schließtagen haben. Wir haben
insgesamt nur, und das möchte ich schon betonen, knapp 10 Schließtage pro
Jahr. Das nächste Bundesland ist Salzburg mit 35 Schließtagen, das
Schlusslicht sozusagen ist Tirol mit 56 Schließtagen. Also das ist, glaube
ich, eine tolle Auszeichnung für Wien, auch was die Öffnungszeiten betrifft.
Sehr viele Kindergärten haben in Wien bis nach 16 Uhr offen, während es in
anderen Bundesländern sozusagen nur bis Mittag einen Kindergarten gibt. Aber
ich hoffe, dass hier auch die Initiative der Bundesregierung für alle in
Österreich eine Verbesserung bringt.
Was auch sehr wichtig ist: Auch die Betreuungsquote,
was die 0- bis 9-jährigen Kinder betrifft, ist sehr gut, und ebenso, dass wir
hier auch die Vereinbarkeitsindikatoren, die festgelegt wurden, hervorragend
erfüllen können. Und insgesamt danke ich auch dem Rechnungshof für das tolle
Zeugnis, das die Stadt Wien hier bekommen hat.
Einen Bericht, der mir weniger
Freude beim Lesen bereitet hat - aber das habe ich auch vom Kollegen Ebinger
schon so vernommen -, das war der Bericht zum Volkstheater, wo es eine sehr,
sehr lange Liste an Empfehlungen gegeben hat. Aber ich freue mich auch, Ihnen,
Herrn Rechnungshofpräsidenten, miteilen zu können, dass wir sehr viele
Empfehlungen bereits erfolgreich umsetzen konnten. Einige sind noch auf der
Agenda, vor allem der Bund hat ja, wie Ihnen ja nicht unbekannt ist, unter der
schwarz-blauen Regierung ja nichts unterlassen, um das Kulturleben in Wien
durch gestrichene oder gekürzte Förderungen schlechter zu machen. Hier ist es
gelungen, mit dem Bund unter der SPÖ-Regierungsführung wieder eine gute
Gesprächsbasis zu finden, und auch die Förderungen für das Volkstheater fließen
wieder vermehrt. Es gibt auch eine mehrjährige Fördervereinbarung mit der Stadt
und dem Bund, was ja gefordert
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