«  1  »

 

Gemeinderat, 44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 96

 

Universitätsniveau anzustreben. Das wäre für die Schulformen, aber auch für die in diesen Berufen Tätigen das Beste, weil damit auch eine Übertrittsmöglichkeit von einem in einen anderen Beruf sichergestellt wäre.

 

Noch einmal: Dort, wo es möglich ist, wird die verschränkte Form bevorzugt, wenn es spezielle Situationen wie in Mauer gibt, wählen wir die Form der Offenen Schule. Das hat sich in Wien bereits bewährt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 4. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Gudenus gestellt. – Bitte.

 

GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Vizebürgermeister!

 

Ich wollte noch ganz kurz auf die Qualität der Ausbildung der Mitarbeiter in diesem Verein zurückkommen. Der Bezirksvorsteher von Wieden, Herr Wurm, hat gesagt, dass die Ausbildung dieser Mitarbeiter verbessert gehört. – Sie haben zwar erwähnt, dass im Rahmen der hochschulpädagogischen Ausbildung ausgebildet werden wird, es soll aber nur ein viermonatiger Schnellkurs abgehalten werden, und im Gegensatz zur mehrjährigen Ausbildung der Hortpädagogen scheint mir das doch etwas wenig zu sein.

 

Meine Frage: Sind Sie sicher, dass die Qualität wirklich im entsprechenden Ausmaß gewährleistet werden kann?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.

 

VBgmin Grete Laska: Ich bedanke mich für diese Frage, weil sie mir Gelegenheit gibt, mit noch einem Missverständnis aufzuräumen!

 

Sie haben einerseits die fünfjährige Ausbildung der HortpädagogInnen angesprochen. Diese fünfjährige Ausbildung beginnt allerdings – und das würde ich gerne verändert sehen – mit 15. Es handelt sich hiebei in Wirklichkeit um eine Berufsbildende Höhere Schule, die seit einigen Jahren glücklicherweise zumindest mit Matura abschließt, was schon ein Fortschritt ist. Trotzdem merken wir – und wir haben das auch schon öfters in diesem Haus diskutiert –, dass die frühe Entscheidung für den Ausbildungsweg dazu führt, dass viele, die diese Ausbildung machen, dann nicht in diesem Beruf bleiben. Das stellt vor allem auch im Bereich der Kindergartenpädagogik ein gewisses Problem dar. Viele entscheiden dann später, doch einen anderen Beruf zu ergreifen, weiter zu studieren oder etwas ganz anderes zu machen.

 

Ganz anders sieht es bei jenen Personen aus, das sich nach verschiedensten Ausbildungen entschieden haben, in den Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung einzusteigen. Das ist bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereines der Fall. Dort gibt es ein vielfältiges Ausbildungsszenario: Es gibt ganz spezielle Qualifikationen, sei es im sprachlichen Bereich oder auch im Bereich ganz besonderer Bedürfnisse. Die verschiedensten Gebiete können von den Mitarbeitern des Vereines abgedeckt werden. Es gibt dort viele Mitarbeiter, die langjährige Erfahrungen im freizeitpädagogischen Bereich haben. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben meist bereits eine Ausbildung abgeschlossen, und mit dieser Zusatzausbildung und Fortbildung, die jetzt auf der Pädagogischen Hochschule läuft, wird das Personal auf die spezielle Situation in der schulischen Betreuung vorbereitet.

 

Ich bitte Sie, das zu berücksichtigen, wenn Sie über dieses Thema reden, denn das macht sehr wohl einen großen Unterschied! Daher wiederhole ich meine Bitte, die Qualifikation dieser MitarbeiterInnen nicht schlechtzureden.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 5. Zusatzfrage wird von Frau GRin Smolik gestellt. – Bitte.

 

GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Frau Vizebürgermeisterin!

 

Ich hoffe, Ihre letzte Wortmeldung hat nicht darauf abgezielt, dass die HortpädagogInnen, weil sie mit 14 oder 15 schon in die Berufsausbildung gehen, eine schlechtere Ausbildung haben als die Kinder- und JugendbetreuerInnen. Es hat jetzt ein bisschen so geklungen, als ob es viel besser sei, wenn man sich erst als Erwachsener für diesen Bildungsweg entscheidet und schon einen abgeschlossenen Beruf hat und sich dann an Hand der zahlreichen Zusatzangebote weiterbildet. – Ich hoffe, das war nicht so gemeint!

 

Ich möchte hier festhalten, dass wir auch nicht gegen die Offene Schule sind. Es ist dies für manche Eltern und für manche Kinder ein richtiges Modell. Was uns in diesem Fall stört, ist erstens vor allem die Art und Weise, wie die Information an die Eltern gelaufen ist, und zweitens die Tatsache, dass es für die Eltern dort keine Wahlfreiheit mehr gibt und sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Auch wenn Sie immer die beiden Elternvereine ansprechen, wissen wir alle, die auch in Elternvereinen aktiv sind, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Elternvereinen oft auch verbesserungswürdig ist. So hat es sich vielleicht auch in diesem Fall verhalten.

 

Ich möchte jetzt auch noch einmal auf die Qualität zurückkommen: Sie haben ausgeführt, welche Zusatzqualifikationen sich die BetreuerInnen aneignen, die in den Offenen Schulen tätig sein werden. Trotzdem arbeiten dort oft auch Menschen, die ihre Tätigkeit nicht als den tollsten und ganz freiwillig gewählten Beruf betrachten. Die Frau Geschäftsführerin dieses Vereins hat beim Info-Abend auch durchklingen lassen, dass man froh sein kann, wenn man Leute erwischt, die gut mit Kindern umgehen können. So kann es aber doch auch nicht laufen, dass man quasi den Leuten ausgeliefert ist, die gerade kommen, und die Qualität davon abhängt, welche Ausbildung der- oder diejenige gerade hat!

 

Daher möchte ich Sie jetzt noch einmal fragen: Wie wird die Information an die Eltern vor allem bezüglich des Qualitätsangebotes ausschauen? Wie läuft die Information an die Eltern der anderen Schule, die offiziell noch nichts wissen? Auch die Eltern der Draschestraße, die 2010 umgestellt werden soll, haben noch keine Information.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular