Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 96
kommen wird.
Für deine Sportanlage, Günter.
Wenn wir uns
jetzt im Ländervergleich die Sportförderungen anschauen, dann darf ich den
Sportbericht der Republik, Seite 181, zitieren, wo ausgeführt wird, dass
die Stadt Wien 37,2 Millionen im Voranschlag für den Sport in Wien
budgetiert hat. Der nächsthöhere war aus Oberösterreich mit 16 Millionen
und dann folgten Kärnten und Niederösterreich mit rund 11 Millionen. Wenn
wir dann noch die Investitionsanteile hinzurechnen und die Einwohneranzahl
ansehen, dann kommen wir drauf, dass wir in Wien eine Sportförderung pro
Einwohner, das heißt, vom Baby bis zum Greis, von 22,05 EUR haben.
Nächstbeste ist Vorarlberg mit 15,76 EUR. Ich will sagen, wir liegen hier
sehr gut. Natürlich kann es immer mehr sein, das ist schon klar. Ich verhehle
auch nicht, dass ich natürlich auch viele gute Ideen hätte, wie wir die
Sportanlagen und den laufenden Betrieb unterstützen könnten. Aber was gerade
den Fußball betrifft, möchte ich schon eines sagen und das stört mich ein
bisschen und ich weiß, ich bin nicht der Einzige, den das stört: Es ist halt
schwierig, in einem Fußballverein zu unterscheiden, wohin das Geld wirklich
geht: In die Förderung des Nachwuchses oder werden damit irgendwelche Spieler
bezahlt? Ich weiß, das ist bei vielen Vereinen ein Problem. Auch hier ist Wien
in Konkurrenz zum Beispiel mit den Umlandgemeinden, wo Fußballer, aus welchen
Gründen auch immer, weitaus höhere Gagen bekommen, wo man sich manchmal fragt,
wofür eigentlich, aber das System funktioniert einmal so, und wo wir in Wien
natürlich auf Grund der Vielfalt der Vereine, aber auch des Sponsorings der
Wirtschaft, das immer mehr zurückgeht, auch Schwierigkeiten haben.
Aber eines
muss schon sichergestellt sein: Wenn es in einem Sportverein Nachwuchsförderung
gibt, dann muss sie auch in den Nachwuchs gehen und darf nicht in Spieler
investiert werden, die dann geholt werden, um hier irgendwelche Utopien
umzusetzen. Das ist ein Problem, das kennen wir, das kennt ein jeder in seinem
Verein. Ich weiß auch, mit dem Kollegen Kenesei habe ich das schon öfter
diskutiert, dass manche Spieler richtig unverschämt sind, wenn es hier in der
ersten Mannschaft um Gagen geht. Wir beide sind, glaube ich, als
Vereinspräsidenten Vorbilder, wie es auch mit weit geringeren Mitteln und mit
viel Nachwuchs geht, wo wir auch sehr erfolgreich sind. Aber insgesamt gesehen
ist das eine Entwicklung, wo ich glaube, dass sich auch der Wiener
Fußballverband hier ein bisschen etwas Besseres, sage ich einmal, überlegen
sollte.
Insgesamt
gesehen, meine Damen und Herren, begrüßen wir das Nachwuchssportzentrum für die
Austria. Ich möchte auch dem Wunsch Ausdruck verleihen, dass das
Polgar-Gymnasium hier natürlich weiterhin in der Partnerschaft mit Austria Wien
bleibt. Es war eine sehr gute Partnerschaft.
Ich bitte um
Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GR
Dr Wolfgang Ulm: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich
Herr GR Kenesei zum Wort gemeldet.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Ich darf nur ganz kurz
tatsächlich berichtigen:
Es stimmt
zwar, dass in Wien im Vorjahr 14 Kunstrasenplätze neu errichtet wurden, aber
ich halte mir zugute, der Stadt Wien sparen geholfen zu haben, denn die zwei
Plätze, die auf der Franz-Hölbl-Anlage errichtet wurden, wurden
dankenswerterweise über einen Projektpartner privat finanziert und haben somit
die Stadt Wien keinen Euro gekostet. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Dr Wolfgang Ulm: Am Wort ist Herr GR Mag Gudenus, bitte schön.
GR
Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Hoher Gemeinderat!
Ich möchte in
meinem Redebeitrag noch kurz appellieren, unseren Beschlussantrag, den der
Kollege Toni Mahdalik eingebracht hat, zu unterstützen, nämlich für eine
Kooperation von Schulen und Fußballvereinen und auch für knapp 8 Millionen EUR
für weitere Fußballvereine in Wien eben zur Förderung der Nachwuchsarbeit im
Wiener Fußballverband.
Wir werden dem
Akt auf jeden Fall zustimmen und sind ja der Meinung, dass hier nicht nur die
Austria mit knapp 8 Millionen EUR gefördert werden soll, sondern eben
auch andere Fußballvereine, deren es ja einige gibt wie zum Beispiel Vienna,
Sportklub, FavAC, Simmering, Ostbahn 11 und so weiter. Es gibt halt
einige, die eben unserer Meinung nach auch gefördert werden sollten, sich das
auch verdient hätten und hier tagtäglich eine sehr idealistische Arbeit auch
für die Nachwuchsförderung leisten.
Ein anderer
Aspekt erscheint mir auch wichtig, dass eben die Förderung für Breitensport, so
wie für andere Fußballvereine auch, deswegen unerlässlich ist, weil wir eben
eine Studie des Bundesheeres, die vor ein paar Wochen gemacht wurde, vorliegen
haben, die auch Anlass zur Sorge gibt, weil Übergewicht mittlerweile eben zu
einer, wie es in der Studie heißt, Epidemie geworden ist und der Anteil der
Männer mit einem Gewicht von mehr als 100 kg in den letzten Jahren um mehr
als das Doppelte gestiegen ist. Da müssen Gegenmaßnahmen in der
Gesundheitsbildung ergriffen werden. Das Bewusstsein für Gesundheit und
Bewegung und auch Ernährung fängt natürlich schon im Kindesalter an. Da haben
natürlich die Sportvereine und vor allem auch die Fußballvereine eine
maßgebliche Bildungsaufgabe, einem jungen Menschen eben auch dieses Bewusstsein
mitzugeben.
In diesem
Sinne bitte ich um Zustimmung auch für den Antrag des Toni Mahdalik und wir
werden dem Akt auch zustimmen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Dr Wolfgang Ulm: Das Wort hat Herr StR Ellensohn.
StR David Ellensohn:
Vorneweg, wir werden den Anträgen, nicht dem Poststück, der ÖVP und FPÖ
zustimmen, wobei der Unterschied ja auch gerade mal 8 000 EUR ist,
7,92 Millionen EUR gegen 8 Millionen. Wir hätten auch einen
einbringen können, noch einmal
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