Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 88
schwachen Familien, also keine Spur von Integration,
und diese Vorschulklasse zählt bereits auf die Schulpflicht. Das heißt, genau
bei diesen Kindern, die möglicherweise Anspruch auf eine längere
Schulpflichtzeit brauchen, wird diese Vorschulklasse dann schon eingerechnet.
Auch das ist wieder ein Nachteil. Meine große Bitte: Überlegen Sie sich das
noch einmal! Schauen wir lieber darauf, dass alle wirklich zwei Jahre in einen
Kindergarten gehen! Schauen wir darauf, dass wir diese Vorschulklasse wieder
abschaffen!
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich hoffe
sehr, dass Wien dieser Aufholprozess, der jetzt gestartet wurde, gut gelingt,
dass es Ihnen gelingt, in hoher Qualität zu arbeiten und dass es möglicherweise
auch gelingt, neben der Quantität und der Qualität vor Ort noch dafür zu
sorgen, dass die Kommunikation mit den Eltern in die Jetztzeit transformiert
wird und tatsächlich Informationsaustausch, Dialog und Freundlichkeit Einzug
halten. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR Vettermann, bitte zum Rednerpult, vorerst
letzte Wortmeldung.
GR Heinz Vettermann
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu den beiden VorrednerInnen darf ich vielleicht noch
einmal im Schnelltempo sagen, was wir heute beschließen werden. Zum einen, zum
Kollegen Jung, möchte ich zu zwei, drei Dingen etwas sagen. Sozusagen den
Hauptteil seiner Rede betreffend waren eigentlich Dinge, die mit dem
Kindergarten nichts zu tun haben. Dazu wollte ich nur zwei Sachen sagen.
Das eine war ein Zitat der Frau Hannelore Schuster,
heißt sie, glaube ich, die das dort gesagt hat, was transportiert worden ist,
die neben dem Strache gestanden ist und nichts dagegen gesagt hat. Die hat das
auch nie dementiert. Also so war es und darauf hat sich das bezogen.
Das Zweite ist, dass es schon seltsam ist, dass Sie
sich da immer beklagen, denn sowohl, was die Frau VBgmin Laska als auch die
Klubobfrau Vassilakou betrifft, wo sie einfach nur persönlich wieder hinhauen,
muss ich sagen, es ist doch gerade Ihr Ziel, nie den Ball, sondern immer nur
den Mann oder die Frau zu spielen und den Gegner niederzuhacken. In der
Beziehung finde ich, wenn jemand diesen Stil pflegt, dann ist es gerade der
Kollege Jung.
Zu dem Personal, wie das kommen soll, und zu dem
Raumausbau sage ich dann sowieso später noch etwas in der Rede, daher möchte
ich mir jetzt eine direkte Antwort schenken.
Zum Schweinefleisch wurde schon einiges gesagt, ich
will es nur noch einmal dezidiert sagen. Es gibt drei Menüs, eines ganz normal,
sozusagen mit Schweinefleisch, eines ohne Schweinefleisch und eines anscheinend
überhaupt schwer vorstellbar für den Kollegen Jung, aber doch vegetarisch. Man
kann sich eines von den dreien aussuchen. Es ist überhaupt psychologisch so,
dass in letzter Zeit allerlei gesundheitsbewusste Verirrungen vorkommen. Die
Leute essen auch gern Huhn und Fisch. Man weiß nicht warum, wahrscheinlich
liegt es am Cholesterin. Das Schweinefleisch lebt natürlich weiter, kommt bei
uns auch vor, aber natürlich nicht nur. Man kann also auch einmal zwischen den
Menüs wechseln. Daher ist es tatsächlich einfach nur eine Methode, etwas zu
behaupten, was nicht stimmt und dadurch irgendwelche Ängste und Ressentiments
zu bringen, die keinerlei Überprüfung standhalten können.
Natürlich ist interkulturelles Lernen schon ein
wichtiges Ziel. Da ist es eben so, dass neben österreichischen Traditionen
verschiedenste andere Dinge, eben auch andere Kulturen, nahegebracht werden.
Wir essen zum Beispiel auch gern Pizza und Pasta, sogar chinesische Glückskekse
gibt es da und dort, auch das kommt vor. Und es wird im Kindergarten Englisch
gesprochen. Also insgesamt ist das interkulturelle Angebot durchaus günstig.
Und für alle, die gerne Schweinefleisch essen, gibt es ein Menü, wo das vorkommt
und entsprechend gegessen werden kann.
Zur Kollegin Jerusalem: Ob man recht hat oder nicht.
Sie haben gesagt, Sie haben immer recht gehabt. Das wirkt ein bisschen
rechthaberisch. Der Wortstamm ist schon ein wenig verräterisch. Es kommt
natürlich auch immer auf die richtige Zeit an, wer wann was sagt und ob es
stimmt oder nicht. Denn sozusagen stereotyp viele Jahre zu warnen, weil die
Frau StRin Smejkal habe ich, und ich bin selbst schon längere Zeit da, nur ein
Jahr lang persönlich noch miterlebt, so ist das sozusagen ein wirklich
historischer Bogen. Wenn man da 20 Jahre lang immer vor Personalknappheit
warnt, ist es nicht schlecht, dass das irgendwann auch einmal eintritt. Im
Moment haben wir eine solche Situation, aber ich finde, man kann nicht sagen,
das war durchgängig und ständig so. Das ist aus meiner Sicht so nicht richtig.
Aber nichtsdestotrotz will ich da keine historische Debatte führen. Wir können
uns zu zweit einmal die Zeit dafür nehmen. Im Moment ist es so, dass wir eine
Personalknappheit haben und das wird von niemandem geleugnet. Also in dem
Sinne, sozusagen im aktuellen, stimmt es natürlich.
Nebenbei gesagt stimmt es trotzdem, dass wir
ausgebaut haben und weiter ausbauen. Das zeigt sich auch dadurch, dass wir so
viele Plätze wie kein anderes Bundesland haben, zum Beispiel auch nicht
annähernd das schwarz-grüne Oberösterreich, das weit hinterherhinkt. Diese
Weisheit der Wiener Grünen hat sich dorthin noch nicht fortgepflanzt. Die haben
dort merkwürdigerweise auch nichts gebaut. Aber das soll uns in Wien nicht
hauptsächlich berühren. Wir wollen ja für unsere Kinder ausbauen und es ist
klar, dass wir über drei Jahre im Moment de facto einen Vollausbau haben,
vermutlich nur dadurch, dass das beitragsfrei ist und wir den letzten Rest,
weil wir schon so viel im System haben, dann über eine Verpflichtung in den
Kindergarten bekommen werden, also dass wir hier die Plätze zur Verfügung
gestellt haben.
Bei den Unter-Drei-Jährigen kann ich
mich erinnern, dass wir, seitdem es die Frau VBgmin Laska gegeben hat, immer
gesagt haben, da gibt es noch keinen
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