Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 88
einen, den Obmann des Vereines Gedenkdienst, Florian
Weninger, der dem RFJ rechtsextreme Kontakte nachsagt. Er sagt, die
Stimmungsmache des RFJ gegen gesellschaftliche Randgruppen genügt, um ihm keine
Subvention mehr zu geben. Es sagen serienweise die Sozialistischen Jugenden
quer über das Bundesgebiet. Und hier im Saal sitzen 55 Gemeinderäte und
Gemeinderätinnen der Sozialdemokratie, wenn dann die Bank voll ist, und müssen
zustimmen, dass der RFJ Geld kriegt. Ich würde mir zumindest in dem Moment - im
Nationalrat machen das manche Leute - eine kurze Pause gönnen und eventuell
einen anderen Raum aufsuchen.
Kein Platz auch für Inserate! Wir haben das gesehen,
Sie können das, weil bei „Wir Wiener" haben Sie es geschafft. Die haben
kein Inserat mehr bekommen. Die „NFZ" braucht auch keines. So zu tun, als
ob die von vielen Inseraten leben - nehmen Sie einmal ein Blatt in die Hand und
blättern Sie es durch! Wissen Sie, wer Inserate in dieser freiheitlichen
Zeitung schaltet? - Die Stadt Wien und die „Kronen Zeitung". Punkt, aus,
fertig. Da müssen Sie ziemlich viele in die Hand nehmen, ich habe in den
letzten Ausgaben kein anderes gefunden. Die Stadt Wien und die „Kronen
Zeitung" finanzieren die „NFZ". Auf Gegengeschäftsbasis, schätze ich
einmal bei der „Kronen Zeitung", da wird kein Geld fließen. Das heißt, die
einzigen, die ein Inserat schalten und Geld überweisen, sind Sie, die
Sozialdemokratie via die Stadt Wien, und auch das tut Ihnen in Wirklichkeit
weh!
Lassen Sie sich doch nicht
so weh tun! Machen Sie das, was Ihnen Ihr Gehirn sagt, was Ihnen Ihr Bauch sagt
und nicht das, was man Ihnen vorgesagt hat. Stimmen Sie mit dem grünen Antrag,
auf dass viele zehntausend Euro das nächste Jahr und das laufende Jahr nicht
dem RFJ zugute kommen und nicht der „NFZ“ zugute kommen. Kein Euro für die
Politik von Hasspredigern, kein Euro für die Politik von – das Zitat kommt auch
nicht von mir - Goebbels-Karikaturen, kein Geld für antisemitische, für
rassistische, für ausländerfeindliche Politik in dieser Stadt. Sie haben das in
der Hand und lassen Sie die GRÜNEN mit diesem Anliegen nicht allein!
Das ist ja unglaublich. Mir wird ja schlecht, wenn
ich das alles sehe und ich glaube, einem ganzen Haufen von Ihnen auch. Und mir
geht es auch nicht darum, dass da ein grüner Antrag durchgeht. Ich ziehe ihn
zurück, wenn ihn jemand von Ihnen einbringt, das ist ja überhaupt kein Problem.
Da machen wir halt einen SPÖ-Antrag daraus. Das ist nicht das Problem. Aber es
ist zu wenig, vorne schöne Worte zu haben und hinten denen das Geld hinein zu
schieben. Das ist ja unsäglich.
Ich hoffe, dass die Anträge der GRÜNEN heute trotzdem
noch eine Mehrheit finden. Vielleicht schieben Sie die ÖVP und die GRÜNEN – die
gehen alle hinaus, das geht auch noch für eine Mehrheit oder fast alle, wenn
sie nicht dürfen. Ich weiß nicht, wie die ÖVP in dieser Frage abstimmen darf. Wenn
alle frei abstimmen dürften, wären wahrscheinlich zumindest einige mit den
GRÜNEN einer Meinung. Das allein würde mich schon freuen: Kein Geld für den
RFJ, diese Politik lehnen wir ab. Kein Geld für die „NFZ“, die ausschließlich
Politik der FPÖ propagiert. Auch das lehnen wir ab. Das ist kein Beitrag für
ein friedliches Zusammensein. Die FPÖ hat kein Interesse, dass wir alle
friedlich zusammenleben können. Was die machen, ist Hass predigen. Sie wissen
das. Machen Sie was dazu! Reden Sie nicht mit uns darüber, tun Sie etwas,
stimmen Sie den Anträgen der GRÜNEN zu! – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist GR Lasar. Ich erteile es ihm.
GR David Lasar (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Wenn ich jetzt Ihren Worten gelauscht habe, so muss
ich Ihnen ehrlich sagen, Sie haben eine Strache-Phobie, aber das ist heilbar,
glauben Sie es mir! Ich werde Ihnen ... (Heiterkeit bei der FPÖ. -
Aufregung bei StR David Ellensohn.) Ja! Ja! Und jetzt möchte ich einmal zu
Ihnen kommen, genau zu Ihrer Fraktion der GRÜNEN, die ja die guten Menschen
sind, die Freunde Israels, die Freunde der Juden.
Haben Sie sich überhaupt schon einmal in Ihrer Partei
umgeschaut, Herr Ellensohn? Haben Sie sich umgeschaut? Die Frau Vassilakou, die
Superfrau, die geht ja schon, wenn ich jetzt was sage, die ist ja nicht einmal
mehr hier. Aber glauben Sie es mir, ich werde Ihnen jetzt einiges von Ihrer
Fraktion sagen, weil Sie immer so gut zu den Juden sind, so gut zu Israel.
Es gibt natürlich auch die Frau Lunacek, die werden
Sie ja kennen, das ist Ihre Spitzenkandidatin. Und wissen Sie auch, was die
Frau Abgeordnete Lunacek gesagt hat? (GR Mag Rüdiger Maresch: Was wird das?)
Na, ich werde es Ihnen gleich sagen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Was wird das?
Eine Märchenstunde?) Gleich werden Sie es erfahren und ich hoffe, Sie
werden auch noch andere Worte als Märchenstunde finden. Von Karl Seitzer möchte
ich Ihnen etwas zitieren: „Österreichs Grüne unter Antisemitismusverdacht. Kann
man in einem Land wie Österreich einseitige antizionistische Veranstaltungen
durchführen und Boykott von israelischen Produkten fordern, ohne dass man von
der falschen Seite Zuspruch erhält? Man möchte meinen, dass dieses Problem auch
Ulrike Lunacek, der außenpolitischen Sprecherin der Grünen in Österreich, hätte
klar sein sollen."
Also was hat Sie gefordert,
die Frau Lunacek, bei der Veranstaltung? Kauft keine israelischen Waren! (StR David Ellensohn: Das hat sie nicht gefordert!) Ja, dann lesen Sie! Sehen
Sie, genau das ist Ihre Politik: Was nicht sein darf, darf nicht sein. Sie
geben hier ... (StR David Ellensohn: Das
hat sie nicht gesagt!) Ja dann lesen Sie es, bitte!
Aber
weiter (GR Mag Rüdiger Maresch: Sie hat das nicht gesagt!): Doch wie
schon berichtet, lud sie im August zwei prononcierte Antizionisten zu einer
Diskussion über den Krieg im Heiligen Land nach Wien. Gekommen war nur Felicia
Langer, die einen langen Vortrag halten durfte und unter anderem Jürgen
Möllemann bestätigte, nicht antisemitisch gehandelt zu haben, als er Ariel
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