Gemeinderat,
48. Sitzung vom 22.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 118
Vertretern und Vertreterinnen der Gewerkschaft.
Besonders möchte ich mich bei den Unternehmern und Unternehmerinnen in dieser
Stadt bedanken, die alles tun, ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu halten.
Das ist genau der Unternehmensgeist, den wir in dieser Stadt brauchen, und ich
denke, das ist genau im Interesse der Menschen.
Wir merken es auch am Interesse der Menschen selber. Es
war noch nie so viel Interesse an unseren Aktionen im Bereich Weiterbildung und
Qualifikation. Die Menschen sind aktiv, sie wissen, dass Bildung und Ausbildung
gerade jetzt ganz wichtig sind, um den Arbeitsplatz zu halten. Die Menschen
nutzen die Angebote des WAFF. Unser Beratungszentrum ist sehr engagiert, und
die Menschen wissen, dass die Maßnahmen, die sie in diesem Beratungszentrum
bekommen, auch wirklich nützen.
Das Vertrauen in die Stadt, sehr geehrte Damen und
Herren, das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Wien ist nach wie vor groß.
Das beweist die Ansiedlungsbilanz – ich kann ja alles, was ich hier sage, auch
immer belegen – des Jahres 2008 mit einem neuen Ansiedlungsrekord von 119
Unternehmungen. Das war und ist ein gutes Vorzeichen für die Entwicklungen in
diesem Jahr, auch wenn der Wind rauer geworden ist und von allen Seiten heftig
bläst.
Sehr geehrte Damen und Herren! Es gibt eigentlich gar
keinen Bereich, in dem Wien nicht Maßnahmen gesetzt hätte, die Unternehmungen
in dieser Stadt, die Arbeiternehmer und Arbeitnehmerinnen, die Bürger und
Bürgerinnen zu unterstützen, die ihnen direkt oder indirekt zugute kommen.
Ich möchte das jetzt noch einmal kurz zusammenfassen,
nicht aus Selbstzweck, sondern weil wir genau damit die Schienen legen zu neuen
Strukturen, zu neuen Möglichkeiten und damit zu dem, was alle Experten und
Expertinnen sagen: Die einzige Chance, halbwegs gut durch diese Krise zu
kommen, ist Innovation, Forschung, Entwicklung, Unterstützung, Veränderung. Und
darauf versuchen wir auch Rücksicht zu nehmen bei unseren Konjunkturmaßnahmen.
Deswegen setzen wir zum Beispiel sehr stark auf
ökologische Aspekte – ich denke etwa an die Sanierung der Amtshäuser – wir
setzen auf soziale Aspekte – dabei denke ich an unsere Fernwärmeanschlussaktion
–, wir setzen auf gute Infrastruktur wie zum Beispiel bei der Sanierung der
Stationen der Unterpflasterstraßenbahn und bei den vielen Investitionen in die
Wiener Stadtwerke, in die Wiener Linien. Wir setzen auf Internationalisierung
mit unserer verstärkten Förderung des Wirtschaftsförderungsfonds, und wir
setzen auf Qualifikation und Weiterbildung mit den Maßnahmen des Wiener
ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds.
All diese Programme bringen ein Mehr an Qualität, ein
Mehr an Infrastruktur, kurz „Mehr Wien für Dich", wenn Sie mir erlauben,
hier den Titel meiner Mitteilung von April noch einmal zu zitieren.
Es gibt mehr Wirtschaftsförderung, die wir ja im
Voranschlag 2009 um 30 Prozent erhöht haben, zum Beispiel bei der
Exportförderung.
Es gibt mehr Mittel für die Tourismusförderung, um in
den Nahmärkten Österreichs Interessierte und Reisefreudige von der Destination
Wien zu überzeugen.
Es gibt mehr Mittel für den Arbeitsmarkt, mehr Plätze
in der überbetrieblichen Lehre – denn Sie wissen, am allerwichtigsten sind uns
die Jungen, um die wir uns kümmern –, mehr Plätze in Arbeitsstiftungen, die
Einführung der Bildungskarenz Plus.
Es gibt mehr Mittel für die Wiener Linien, damit wir
den öffentlichen Nahverkehr weiter ausbauen können. Und welch tollen öffentlichen
Nahverkehr wir haben, wurde uns beim UITP-Kongress bestätigt – StR Schicker war
mit mir gemeinsam dort präsent –, wo wir Lobeshymnen über den Wiener Nahverkehr
von den internationalen Experten gehört haben.
Es gibt mehr Mittel für die Wiener Spitäler und
Pflegeeinrichtungen. 311 Millionen EUR! Die Summe muss man immer
wieder erwähnen, um sich diese Dimension vor Augen zu führen, die – wer die
Struktur des KAV kennt, weiß das – vor allem den Klein- und Mittelbetrieben als
Auftragnehmer zugute kommen wird.
Es gibt mehr Geld für die Wiener Spitzenforschung.
Wir haben gemeinsam die Ausgabenerhöhung um mehr als 60 Millionen EUR
für die nächsten Jahre präsentiert, allein in diesem Jahr ist das ein Plus von
20 Millionen EUR.
Es gibt mehr Geld für die Kultur, Bühnensanierung,
zum Beispiel, mehr Geld für technologische Projekte, Aspern, zum Beispiel,
unser Leitprojekt in der Stadtentwicklung, mehr Mittel für die Infrastruktur.
Die Stadtwerke werden 4,2 Milliarden EUR in den nächsten Jahren
investieren, 4 000 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufnehmen, 600
Lehrlinge ausbilden, und allein die U-Bahn ist hier ein wichtiger Beitrag.
Aber gerade hier hat auch der Bund ganz wesentliche
Entscheidungen getroffen, die im Interesse Wiens sind. Ich denke an die beiden
Arbeitsmarktpakete von Minister Hundstorfer, aber auch den Ausbau der
ÖBB-Infrastruktur auf Initiative von Verkehrsministerin Bures, zwei Projekte,
die für Wien sehr wichtig sind. Gerade die ÖBB wird sehr viel, nämlich
1,6 Milliarden EUR, in den nächsten Jahren in Wien in die Bahnhöfe,
in den Ausbau der Schieneninfrastruktur investieren.
Flankiert, sehr geehrte Damen und Herren, wird das
alles von einer ganz entscheidenden, ich sage, historischen bildungspolitischen
Maßnahme, nämlich der Einführung des Gratiskindergartens in Wien, wo die Stadt
ebenfalls zusätzlich 80 Millionen in die Hand nimmt. Ich möchte dir,
lieber Kollege Oxonitsch, bei dieser Gelegenheit zur Umsetzung dieses Vorhabens
gratulieren, denn du beweist, dass die Wiener und Wienerinnen sich darauf
verlassen können, dass die Stadt hilft, wenn es notwendig ist, und dass die
Dinge, die wir versprechen und ankündigen, auf Punkt und Beistrich auch
umgesetzt werden. Danke! (Beifall bei der
SPÖ.)
Wir wissen aber, sehr geehrte
Damen und Herren, unsere allergrößte Herausforderung, vor der wir stehen, ist
natürlich der Arbeitsmarkt, das Verhindern von
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