Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 102
(Wiederaufnahme um 9.01 Uhr.)
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Sehr
geschätzte Kolleginnen und Kollegen!
Wir nehmen die
Sitzung des Gemeinderats wieder auf. Ich hoffe, Sie hatten eine geruhsame
Nacht.
Entschuldigt
für die heutige Sitzung sind GRin Cammerlander und GRin Praniess-Kastner,
einzelne Mitglieder des Gemeinderats sind zeitlich entschuldigt. Ich erspare es
mir aber, sie vorzulesen.
Die Beratung
des Rechnungsabschlusses der Bundeshauptstadt Wien für das Jahr 2008 wird
fortgesetzt.
Ich schlage
vor, die Debatte der Geschäftsgruppe Umwelt mit der Postnummer 3, das ist
der Wirtschaftsplan der Unternehmung Stadt Wien – Wien Kanal für das Jahr 2009
gemeinsam durchzuführen, die Abstimmung über den Rechnungsabschluss der
Bundeshauptstadt Wien und den Wirtschaftsplan 2009 der Unternehmung Stadt Wien
– Wien Kanal jedoch getrennt vorzunehmen.
Wird dagegen
ein Einwand erhoben?
Ich sehe
keinen. Ich darf die Damen und Herren des Gemeinderats ersuchen, dann so
vorzugehen.
Wir kommen nun
zur Beratung der Geschäftsgruppe Umwelt und möchte vorher auch festhalten, dass
wir in der Präsidialkonferenz festgelegt haben, dass die maximale Redezeit, und
ich betone das Wort maximal, mit 25 Minuten pro Erstredner jeder Partei und
ansonsten mit 15 Minuten maximal festgelegt wurde.
Zum Wort
gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Frau
Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Guten Morgen
vorerst einmal allen hoffentlich Ausgeschlafenen.
Wir kommen nun
eben zur Geschäftsgruppe Umwelt und ich möchte am Anfang meiner Ausführungen,
weil das ja immer in den Raum gestellt wird, dass das nicht so ist und die
Opposition das nicht tut, durchaus auch positive Worte finden, weil ich glaube,
wir haben gerade hier eine Geschäftsgruppe, wo es in vielen, vielen Bereichen
auch eine große Übereinstimmung gibt und wo die ambitionierte Arbeit der vielen
Fachabteilungen unsere Wertschätzung verdient und diese möchte ich hiermit auch
durchaus ausdrücken. (Beifall von GRin
Nurten Yilmaz und GR Erich Valentin.)
Wir haben ja
in unserem Ausschuss sehr große Mittel für teure technische Anlagen zu
vergeben, sei es jetzt im Bereich Kanal oder Wassernetz, seien es die
Entsorgungsanlagen, die sich ja auf dem neuesten technischen Stand befinden
sollen oder sei es die Pflege unserer Wälder, besonders dort in den Bereichen,
wo unser Wasser herkommt. All das erfordert einen hohen Mitteleinsatz, der eben
den Großteil unseres Budgets einnimmt und das wird ja in der Regel in großer
Übereinstimmung auch so genehmigt. Wien ist bezüglich der Standards dieser
technischen Anlagen, glaube ich, sehr gut aufgestellt und das sieht man ja
auch, wenn man die Vergleiche im Ausland sieht. Wie gesagt, hier möchte ich
nicht mit Lob sparen und auch unsere Wertschätzung für diese Arbeit ausdrücken.
Es gibt
allerdings, sehr geehrte Damen und Herren, Frau Stadträtin, durchaus ein paar
Punkte, die seitens der Opposition unterschiedlich, aber auch kritisch gesehen
werden. Für uns gilt, dass einerseits, was die Ausgliederungen betrifft, das
nicht deshalb geschieht, weil dort schlecht gearbeitet wird, aber wir halten
die Ausgliederungen eben grundsätzlich für kritikwürdig, weil damit die
Kontrolle der Opposition doch ganz massiv eingeschränkt ist und, wie in vielen
anderen Bereichen auch, würde ich doch bitten, dass man hier mehr Transparenz
walten lässt.
Ein weiterer
Punkt ist die Öffentlichkeitsarbeit. Wir sagen Ja zur Information, das ist
keine Frage. Es ist wichtig, dass die Bürger dieser Stadt über die richtige
Entsorgung, über eine zeitgemäße Energieversorgung, über die Müllvermeidung,
aber auch über die richtige Bepflanzung ihres Gartens, für einen richtigen
Umgang mit den Ressourcen oder auch über die gesunden Lebensmittel Bescheid
wissen, keine Frage. Hier gibt es ja unterschiedliche Formen der
Öffentlichkeitsarbeit und die Stadt Wien produziert ja sehr viele Medien, die
eine große Reichweite haben, die teilweise an jeden Haushalt gehen. Es wird
seitens der Bürger immer mehr das Internet genützt und es ist zu unterstützen
und richtig, wenn ich dort eine entsprechende Informationsarbeit betreibe.
Was wir aber
kritisch sehen, sind Kampagnen und Feste, die mehr oder weniger doch nur der
Selbstdarstellung dienen und sehr viel Geld kosten. Ich halte es nicht für
notwendig, Müllverbrennungsanlagen mit Musik und Feuerwerk oder Ähnlichem, mit
kleinen Gaben und so weiter unbedingt an den Bürger heranzubringen. Es ist gut
und schön, wenn man diese Dinge besichtigen kann. Das passiert ja in Wien auch
und das wird auch gerne angenommen. Aber ich glaube nicht, dass es notwendig
ist, alles unbedingt immer lustig abzufeiern, denn die Bürger werden es auch so
verstehen. Ich glaube, das nehmen auch viele Wiener gerne und gut an und dazu
braucht es keinerlei Belustigungen. Es ist auch nicht notwendig, Inhalte, die
ja durchaus ernst sind - etwa die illegale Müllentsorgung auf der Straße, das
ist ja kein Kavaliersdelikt -, immer so spaßig zu vermitteln oder die richtige
Entsorgung spaßig zu vermitteln oder auch Verbote und Gebote immer nur spaßig
darzustellen. Das ist etwas, was nicht unsere Unterstützung hat, denn wir
sagen: Information: „Ja“, klare Regeln: „Ja“, aber ich muss nicht alles mit
lustigen Monstern oder Hunderln und Katzerln ergänzen, sondern ich kann einen
Inhalt auch durchaus klar und deutlich rüberbringen. Ich bin sicher, es würde
dadurch die Öffentlichkeitsarbeit sicher auch kostengünstiger werden.
Es
ist auch nicht notwendig, unbedingt in einem großen Fest, so wie es
stattgefunden hat, die Daseinsvorsorge zu präsentieren. Ich glaube, da weiß der
Bürger Bescheid und es genügen wirklich die vielen, vielen Medien der Stadt
Wien, die sowieso ausgesendet werden und verteilt werden, um das entsprechend
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