Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 102
festzuhalten.
Was im Bereich
der Information allerdings fehlt oder lückenhaft ist und wo es ein Manko gibt,
das ist sicher die Information an – und ich sage das nicht zum ersten Mal und
wahrscheinlich werde ich es auch noch öfters sagen müssen - und ich sage auch
nicht an alle, aber an viele Neuzuwanderer, die nach Wien gekommen sind,
Zuwanderer, die aus Ländern kommen, wo es einfach ganz andere Umweltstandards
gibt, und die auf Grund ihrer Bildung und ihrer Herkunft auch kein Verständnis
für das haben können, was bei uns längst zur Regel geworden ist oder eben auch
Volksschulkindern bereits vermittelt wird und bei vielen in Fleisch und Blut
übergegangen ist. Das ist ja auch das Ergebnis jahrelanger Arbeit und vor allem
Arbeit eben der zuständigen Abteilungen. Das ist nicht vom Himmel gefallen,
sondern das haben wir uns auch, wie gesagt, erarbeitet.
Wir haben
heute in Wien in der Regel ein hohes Maß an Verständnis für unsere Umwelt, für
unsere Natur, für unseren Grünraum. Die Leute trennen ihren Müll, die Leute
bemühen sich, ihren Müll auch möglichst gering zu halten, viele Menschen, nicht
alle, leider, da ist immer noch was zu tun, das ist richtig. Aber in der Regel
ist es so, dass wir im Bereich der Zuwanderer hier eben Defizite haben.
Ich darf
vielleicht erwähnen und ich weiß, es ist gestern gesagt worden, man soll nichts
so anekdotenhaft darstellen, aber manchmal muss man es an Hand eines Beispiels
erklären. Viele kennen unsere schönen Steinhof-Gründe, ein wunderbares
Naherholungsgebiet. Es gibt dort oben Kirschbäume und wenn man in den Baum
steigt und, weil der Ast zu hoch oben ist, um Kirschen pflücken zu können, dann
ganze Äste herunterreißt – und das ist passiert und die Leute waren darüber
sehr empört und wer sozusagen Kritik geübt hat, ist wirklich niedergemacht
worden (Aufregung bei GR Günter Kenesei.)
–, so sind das Sachen, die den Menschen wirklich aufstoßen. Es war
wahrzunehmen, dass eben die Leute, die in den Bäumen gewütet haben, keine
ansässigen Wienerinnen und Wiener waren, sondern aus dem Bereich der Zuwanderer
waren, mit riesigen Plastiktüten gekommen sind und dort die Kirschen eingesackt
haben, zum Teil unreif. (Aufregung bei GR
Mag Rüdiger Maresch und bei der SPÖ.) Und das ist genau das, was wir nicht
wollen und wo man eben ein mangelndes Verständnis für unseren Grünraum und für
unsere Umwelt hat. Das gibt es und wir sprechen ja jetzt die ganze Zeit, gerade
Sie von der SPÖ, von Spielregeln und von Hausordnung und es gehört ein Verständnis
für unsere Umwelt und für unseren Grünraum auch zu unseren Regeln und auch zu
unserer Hausordnung! (Beifall bei der
FPÖ.)
Ich
bringe daher auch einen entsprechenden Antrag ein und ich erspare es mir jetzt,
den gesamten Text vorzulesen - wir haben es ja nicht zum ersten Mal auf der
Tagesordnung -, in dem wir einfordern, dass genau dieser Bereich in das
Integrationsprogramm implementiert wird. Es ist ja vollkommen klar, man kann
nichts verlangen, was ein anderer nicht weiß und nicht kann und nicht
beherrscht und daher wird es notwendig sein, dass wir unsere Standards und
unsere Einstellung zu Umwelt- und Naturschutz auch entsprechend vermitteln. Ich
bin guter Dinge, dass auch ich es irgendwann einmal noch in diesem Haus erleben
werde, dass die SPÖ vor allem in diesem Bereich zu einem Umdenken bereit ist. (Beifall bei der FPÖ.)
Das
ist etwas sehr Wichtiges. Genauso wichtig und damit natürlich untrennbar
verbunden ist die Sauberkeit des öffentlichen Raumes. Die ist in Wien
unterschiedlich. Sie ist in weiten Bereichen sehr gut, aber wir haben durchaus
Grätzl, die nach wie vor nicht sauber sind und da hat auch der Einsatz der
„Waste Watcher“-Truppe, die wir ja sowieso in einem einheitlichen Wach- und
Ordnungskörper sehen wollen, nicht soviel gebracht. Vielleicht gehen sie immer
nur dieselben Routen, vielleicht meiden sie Seitengassen, vielleicht meiden sie
ganze Gebiete, das ist nicht ganz klar, vielleicht schauen auch die zuständigen
Bezirksvorsteher zu wenig drauf. Wir haben jedenfalls Bereiche in Wien, wo noch
immer keine Sauberkeit im öffentlichen Raum herrscht oder zu wenig. Das ist
rund um die Altstoffsammelstellen, die natürlich ein ewiges Problem sind.
Getrennt sammeln, keine Frage, ist gut und unterstützen wir. Trotzdem muss man
dort auch sehr klare Regeln walten lassen. Es ist auch passiert, dass es
Anzeigen gegeben hat, es hat Strafen gegeben, aber es ist noch nicht wirklich
in allen Bereichen Wiens gleich gut und hier gibt es noch einiges zu tun.
Dazu
gehören auch die Schmierereien, wo man einerseits durch entsprechende Anstriche
in Zukunft mehr Vorsorge tragen wird. Auch das ist kein Kavaliersdelikt. Das
ist auch keine Kunst, Häuser und öffentliche Einrichtungen gegen den Willen der
Besitzer und bei den öffentlichen Einrichtungen sind die Besitzer einfach alle,
anzuschmieren. Das ist auch nicht immer schön, was da drauf steht, sondern
manchmal sind es einfach wirklich nur wilde Schmierereien. Ich finde es ist
wichtig, dass wir hier in dieser Stadt auch wesentlich restriktiver vorgehen,
denn Schmierereien, Wildplakatieren ziehen es nach sich, dass dieser Raum nach
und nach noch mehr verschmutzt wird und vom verschmutzten Raum ist der nächste
Schritt die Verwahrlosung und von der Verwahrlosung ist der nächste Schritt die
Kriminalität und der wollen wir ja entgegen wirken. Das sind Sachen, da brauche
ich keine Polizei dazu, sondern das kann man durch Ordnungsorgane der Stadt
Wien lösen. Man muss auch insgesamt eine deutlich ablehnendere Haltung
bezüglich dieser Art von Verunreinigung vermitteln, auch wenn das teilweise
vielleicht aus einem Lager kommt, das einem sympathisch ist, und so diese Art
von Verunreinigung hintanhalten. Wir wollen keine verschmierte und
zuplakatierte Stadt haben.
Der
Grünraum und das Naherholungsgebiet werden in Zukunft eine immer größere Rolle
spielen. In Zeiten, wo Sparen angesagt ist, ist es für die Bevölkerung einer
Großstadt immer wichtiger, nah erreichbar einen Grünraum vorzufinden, wo die
Luft gut ist, wo man sich erholen kann, spazieren gehen, laufen, Rad fahren, spielen,
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