Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 102
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Mir liegt
noch eine Wortmeldung vor. Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr GR
Lasar gemeldet.
GR David Lasar (Klub der Wiener Freiheitlichen): Danke, Frau Vorsitzende!
Frau
Stadträtin, ich möchte Folgendes berichtigen:
Erstens: Beim
Drogenbeirat war ich entschuldigt, weil ich auf einer Dienstreise war, wo auch
Ihre Frau VBgmin Brauner anwesend war.
Und zum
Drogenbeirat möchte ich noch Folgendes sagen: Es besteht ja gar keine
Möglichkeit, einen Ersatz zu schicken, weil wir nur einen Hauptamtlichen, wenn
ich das so sagen darf, haben. Es besteht für keine der Oppositionsparteien die
Möglichkeit, in diesem Bereich einen Ersatz zu schicken. Also bitte nicht zu
sagen, wir kommen nicht. Wir können nicht kommen. Auch wenn wir krank sind,
können wir keinen Ersatz schicken.
Aber eines möchte
ich gleich vorwegnehmen: Wir werden diesbezüglich, denn ich möchte das hier
nicht so stehenlassen, einen Antrag stellen, dass wir in Zukunft vielleicht
auch einen Ersatz schicken können. Ich hoffe, die Oppositionsparteien werden
bei diesem Antrag auch mitgehen. – Danke. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Zur
Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales und zum Jahresabschluss der
Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun
zur Beratung der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal.
Ich erinnere
wieder an unsere Selbstbeschränkung in der Redezeit. Ich stelle fest, dass das
bei der Geschäftsgruppe Gesundheit nicht so 100-prozentig gelungen ist.
Als Erste zu
Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek.
GRin Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Von der
unbotmäßigen Opposition wird es auch zu diesem Geschäftsbereich einige
kritische Worte oder Sätze geben. Es war so ganz bezeichnend. Ich meine, ich
schätze den Herrn Kollegen Dr Mayer, aber es ist ihm halt so
rausgerutscht, und so etwas erinnert mich immer wieder an meine ersten Jahre in
der Bezirkspolitik, wo der SPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreter, mein Kollege
damals, immer von den „Bittstellern" gesprochen hat, die in seine
Sprechstunden gekommen sind. Er war auch ein Mensch, der persönlich sehr lieb,
nett und reizend war, aber das war halt so in seinem Vokabular, und das zeigt
halt einfach die Einstellung der SPÖ auch gegenüber der Opposition oder
gegenüber den Bürgern. Das kommt so ab und zu zur Sprache.
Ich darf
vielleicht gleich im Anschluss an die vorhergehende Diskussion ein Thema noch
ganz kurz ansprechen, weil mir das jetzt ein Anliegen ist und es die Frauen
betrifft, die ja auch hier in diese Geschäftsgruppe ressortieren, das Thema
Kaiserschnitt. Nur zwei Sätze dazu. Es ist ein wichtiges Thema, und ich würde
das nicht so abtun. Ich darf daran erinnern, dass diese steigenden
Kaiserschnittzahlen auch im Frauengesundheitsbeirat ein Thema sind, das sehr
ernst diskutiert wird, zu dem auch die Präsidentin der Hebammenvereinigung
durchaus kritische Worte hat. Ich würde daher wirklich bitten, dass man sich
mit diesem Thema auch entsprechend ernst auseinandersetzt. Es ist sicher keine
erfreuliche Entwicklung, wenn diese Zahlen so ansteigen, wie es jetzt im Moment
der Fall ist. (GRin Mag (FH) Tanja
Wehsely: Das geschieht ja freiwillig!)
Und wenn man sagt,
das ist eine Freiwilligkeit der Frauen, so kann man sozusagen einen Trend
durchaus auch publizieren und den Leuten einreden, und gerade junge Menschen
glauben das dann vielleicht sehr leicht. Also das müssen wir kritisch sehen.
Ich glaube, da
ist im Frauengesundheitsbeirat eine sehr gute Position, und ich hoffe, dass
dort die Diskussion aufrecht bleibt und allfällige politische Maßnahmen auch
von dort ausgehen.
Ich komme nun
zum Thema Integration. Ich habe dazu gestern ja schon einiges gesagt und möchte
mich jetzt im Rückblick auf das Jahr 2008 schwerpunktmäßig nur auf das
konzentrieren, wo auch der Großteil der Subventionen und der Gelder hinfließt,
die hier genehmigt werden. Das sind vor allem eben Spracherwerbsmaßnahmen und
diverse Integrationsangelegenheiten.
Nun zu den
Integrationsangelegenheiten, die ja auch unter Integrations- und
Diversitätsmaßnahmen laufen, ist, wenn man die Aktenstücke, die Projekte und
das, was hier realisiert wird, genau betrachtet, anzumerken, dass es sich sehr
oft nicht um Integrationsmaßnahmen im Sinn von einer Eingliederung oder auch
Anpassung an die hiesige Gesellschaft handelt, sondern dass es vielfach einfach
kulturelle, bildungsmäßige, sportliche, ganz unterschiedliche Projekte sind,
die dann sehr wohl aber wieder nur auf eine Gruppe, nämlich Migranten,
konzentriert sind und wo sozusagen weiterhin durchaus vermittelt wird, die
kulturelle Identität möglichst zu erhalten.
Ich glaube,
das kann der Weg der Integrationspolitik nicht sein. Sie werden natürlich das
Gegenteil behaupten. Das ist ja etwas, wo wir einfach einen unterschiedlichen
Standpunkt haben. Unserer ist sehr klar: Integration bedarf eines Mindestmaßes
an Assimilation an die Aufnahmegesellschaft. Anders ist sie nicht möglich. (Beifall bei der FPÖ.)
Sie berühmen
sich ja jetzt Ihres neuen Integrationsprogramms, wo Sie eben verschiedene
Module haben und unter anderem auch zum ersten Mal – das ist ja bemerkenswert,
nach jahrelanger Kritik, die von unserer Seite kommt – erfasst haben, dass es
ohne Spielregeln und dass es ohne Hausordnung nicht geht. Unter dem Titel „Wie
ticken die Wiener?" – wenig schmeichelhaft, würde ich sagen, das soll aber
wahrscheinlich witzig sein – versuchen Sie zu vermitteln, wie es hier läuft.
Viel zu spät! Das wäre vor vielen, vielen Jahren notwendig gewesen.
Doch
für ein Problem haben Sie keine Lösung, das sind die vielen Zuwanderer, vor
allem bildungsferne, kulturfremde Zuwanderer, die da sind, oft schon die
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