Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 80 von 89
worden, dass wir für ein Kindergartenrahmengesetz
wären. Dann gäbe es so etwas nicht, dass in ein paar Bundesländern die
Kindergärten um 12 Uhr zusperren, das heißt dort auch Kindergarten, und
irgendwer kann sagen, dort gibt es eine total tolle Auslastung. Das ist
sinnvoll, dafür kämpfen wir sehr gerne, aber es ist trotzdem Bundessache. Aus
Wien wird ein starkes Signal kommen. Ich freue mich, wenn das starke Signal von
allen Parteien kommt.
Zur Job-Situation der KindergärtnerInnen:
KindergärtnerInnen leisten eine unglaublich wichtige Arbeit für die
Gesellschaft. Das habe ich bereits erwähnt. Umso mehr dürfen wir hier nicht
anstehen zu sagen, dafür gebührt ihnen große Anerkennung. Natürlich ist es
wichtig, darüber zu reden, wie man die Rahmenbedingungen verbessern kann. Aber
es ist schon auch wichtig, das mit der richtigen Ausgangsbasis zu tun. Wenn es
immer wieder heißt, dass die Bezahlung besonders in Wien so schlecht ist, ist
das nicht der Fall. Das Einstiegsgehalt ist mit 1 700 EUR sicher
nicht der Spitzenwert aller Bundesländer, aber mit einem Ausstiegsgehalt von
3 500 EUR sind wir viel höher als Niederösterreich, das halt einfach
die Gehaltsstufe gekippt hat. Aber immer so zu tun, als wäre es hier am
allerschlechtesten, ist schlicht und einfach falsch! Auch das deutsche
Beispiel, wo zwei KinderbetreuerInnen in den Gruppen sind, denn die verdienen
1 500 EUR. Ich bin massiv dafür, dass wir uns dieses Themas annehmen,
bin aber wirklich dagegen, dass man das mit den Zahlen ein bisschen zu locker
nimmt.
Noch ein letztes Thema, nicht genug Plätze: Der
Ausbau passiert in Wien laufend, nicht nur, weil Sie uns das hier in Anträgen
um die Ohren werfen. Der Ausbau passiert seit Jahrzehnten. Ich erinnere mich an
Zahlen, an die Diskussionen vom letzten Jahr und heuer, mit einem massiven
Ausbau von mehr als 2 000 Plätzen. Natürlich gäbe es noch mehr zu
tun. Ich stehe nicht an zu sagen, toll, dass es hier vom Bund eine
Zusatzfinanzierung gibt. Diese hat es übrigens schon einmal gegeben. Eine
Zusatzfinanzierung für den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen wurde
interessanterweise von Schwarz und Blau abgeschafft. Insofern finde ich es ein
bisschen doppelzüngig, ausgerechnet beim Ausbau zu sagen, es gäbe Versäumnisse
in unserer Stadt, aber sonst geht es.
Es ist ein unglaublicher Kraftakt - auch das ist
schon erwähnt worden -, dieses neue Modell in so kurzer Zeit auf die Beine zu
stellen, mit hunderten Trägern zu verhandeln und eine Lösung zu finden, die so
umfassend ist, wie die, von der wir heute reden und die wir abstimmen. Hier
möchte ich StR Oxonitsch und seinen MitarbeiterInnen, vor allem auch den
MitarbeiterInnen der MA 10 und in den vielen Abteilungen, denn es war
nicht nur die MA 10, sondern auch die Finanz und viele andere mehr, die da
eingebaut waren, danken, die das ermöglicht haben! Natürlich möchte ich auch
den vielen Trägern danken, die jetzt ein Riesenprojekt mit dieser Umstellung
haben! (Beifall bei der SPÖ.)
Dass es bei einem Riesenprojekt da und dort knirscht,
ist selbstverständlich. Deshalb soll das neue Fördermodell auch nach einem Jahr
evaluiert werden. Wo es notwendig ist, kann es auch Adaptionen geben. Eine
kleine Adaption gibt es schon heute. Diese ist schon vorher erwähnt worden. Wir
bringen einen Abänderungsantrag ein, der es in Zukunft auch ohne
Hauptmietverträge, aber mit ähnlichen Dokumenten, die sicherstellen, dass es
die Raumsituation gibt, ermöglicht, die Verträge abzuschließen. Nachdem wir das
alles vorher schon verhandelt haben, erspare ich mir die Erklärung.
Ich komme zum Schluss, indem ich mich unglaublich auf
diesen Riesenschritt freue, den wir gehen. Wenn wir uns das nächste Mal in
dieser Konstellation treffen, dann gibt es schon das neue Fördermodell für alle
Kinder in dieser Stadt. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet. Wir
kommen zur Abstimmung.
Es liegen mir jetzt drei Abänderungsanträge vor.
Der erste war von den GRÜNEN, betreffend
Verwaltungszuschuss für private gemeinnützige Kinderbetreuungseinrichtungen,
der Verwaltungszuschuss wird für alle gemeinnützigen Träger von
Kinderbetreuungseinrichtungen mit 1 500 EUR pro Gruppe und zwölf Mal
jährlich festgelegt. - Wer diesem Abänderungsantrag zustimmen kann, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das sind die Grünen, die FPÖ und die ÖVP. Das ist nicht die erforderliche
Mehrheit.
Der nächste Abänderungsantrag der GRÜNEN betrifft die
Gruppenanzahl, und zwar lautet der, Verwaltungszuschuss für Träger bis 49
Gruppen in der Höhe von 500 EUR wird geändert auf Träger bis 30 Gruppen,
der Verwaltungszuschuss für Träger von 50 bis 149 Gruppen in der Höhe von
1 000 EUR wird geändert auf Träger mit 31 bis 100 Gruppen, der
Verwaltungszuschuss für Träger ab 150 Gruppen in der Höhe von
1 500 EUR wird geändert auf Träger ab 101 Gruppen. - Wer diesem
Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle
die Zustimmung bei Grünen, FPÖ
und ÖVP fest. Das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Es liegt mir dann ein Dreiparteienantrag vor, von
SPÖ, Grünen und ÖVP, der Punkt
2/7 der allgemeinen Förderrichtlinien möge lauten: „Der Träger der
Kinderbetreuungseinrichtung beziehungsweise die Kinderbetreuungseinrichtung
muss für sämtliche Räumlichkeiten, die eine Kinderbetreuung zum Inhalt haben,
die Verfügbarkeit durch entsprechende Dokumente für die vereinbarte
Vertragsdauer sicherstellen." - Wer diesem Abänderungsantrag zustimmen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die
Einstimmigkeit fest.
Jetzt kommen wir zur Abstimmung über den Antrag des
Herrn Berichterstatters. Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und SPÖ fest, somit mit
Mehrheit beschlossen. (GR Franz Ekkamp:
Die GRÜNEN sind dagegen!)
Die Resolutionsanträge: Der erste,
der mir vorliegt,
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