Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 123
durch aufsuchende, nachgehende Betreuung nicht nur
gezielt unterstützt werden können, sondern auch erfolgreich an das
entsprechende Betreuungs- und Beratungsangebot der Stadt herangeführt werden
können, und deshalb erfolgt auch der entsprechende Ressourceneinsatz verstärkt
in diesem Bereich.
Die Kolleginnen und Kollegen in diesem Bereich
sollen Familien verstärkt zu Hause besuchen und hierfür wollen wir natürlich
auch die entsprechenden Ressourcen bereitstellen. Durch diese bewährten
Angebote, wie zum Beispiel eben den schon angesprochenen Ausbau der
Einzelberatungen und neue Angebote in den Eltern-Kind-Zentren werden
letztendlich durch eine intensive Überarbeitung der Aufgabenstellungen in den
Eltern-Kind-Zentren neue Angebote geschaffen. Vor allem aber wird es auch durch
die entsprechende Regionalisierung der Arbeit wieder möglich gemacht, dass die
Eltern-Kind-Zentren letztendlich nicht von einer Zentrale gesteuert werden,
sondern im Einvernehmen mit den Regionalstellen, die ja die regionalen
Bedürfnisse durchaus auch besser einschätzen können als die entsprechende
zentrale Steuerung, einer tatsächlichen und, wie ich meine, sehr interessanten,
spannenden, vor allem aber auch leider Gottes notwendigen Überarbeitung
unterzogen werden. Insofern glaube ich, dass die Eltern-Kind-Zentren für die
Zukunft die entsprechenden Ressourcen, vor allem aber auch die entsprechenden
Rahmenbedingungen haben werden, um auf spezielle Bedürfnisse, gerade auch in
einer wirtschaftlich schwierigen Situation, entsprechend gut eingehen zu
können.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für den Beginn der Beantwortung, möchte aber die Gelegenheit auch nützen, um
unsere Zuhörer auf der Galerie sehr herzlich zu begrüßen.
Wir haben heute eine Abordnung, sagen wir, Delegation, des SBZ
Hammerfestweg hier, und die Kinder und Jugendlichen aus diesem SBZ möchte ich
hier ganz besonders begrüßen, aber gleichfalls auch die Teilnehmer am
Dienstkurs für Techniker, die auch hier heute uns ihre Zeit widmen und zuhören.
Herzlich Willkommen! (Allgemeiner Beifall.)
Die 1. Zusatzfrage wird von GRin Smolik gestellt.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus):
Herr Stadtrat, vielen Dank für die ausführliche Antwort, wobei es ein
bisschen schwierig war, ihr zu folgen, weil der Lärmpegel sehr hoch war. Ich
finde es schade, dass offensichtlich der Arbeit der Jugendwohlfahrt von den
anwesenden KollegInnen so wenig Respekt entgegengebracht wird, dass man diese
Geräuschkulisse erzeugt hat, sodass ich das noch nachlesen werde, weil es
manchmal sehr schwierig war zu folgen.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wird es die Babytreffs weiter
geben, aber alle anderen darüber hinausgehenden Angebote, die es ja gegeben
hat, also Kreativgruppen, Spielgruppen, Lerngruppen über das Babyalter hinaus
bis zum Alter der Kindergärten, wird es nicht mehr geben.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch:
Grundsätzlich ist es richtig, dass es flächendeckend in allen
Eltern-Kind-Zentren die Babytreffs geben wird und ansonsten sehr stark die
Verantwortung letztendlich auch den regionalen Bedürfnissen anzupassen ist.
Also, es gibt durchaus auch in einzelnen und wird auch in Zukunft in
einzelnen Eltern-Kind-Zentren diese Angebote oder ein anderes geben, aber nicht
in der entsprechenden Flächendeckung, weil wir gerade auch feststellen konnten,
dass viele dieser Angebote gerade von jener Zielgruppe nicht in dem Ausmaß
angenommen wurden, die der zentrale Fokus der MAG ELF sind. Es waren
durchaus auch beliebte Einrichtungen, aber hier fördern wir ja sehr maßgeblich
auch Privatinitiativen in diesem Bereich und hier gibt es auch eine sehr
bedürfnis- und bedarfsorientierte Angebotspalette auf dem privaten Sektor, die
die MAG ELF ja auch maßgeblich fördert und unterstützt. Was mir aber ganz
wichtig ist, das ist, den Fokus auch auf die zentralen Aufgabenstellungen der
MAG ELF zu richten und hier geht es letztendlich darum, Familien in
schwierigen Situationen primär zu unterstützen, und wir wissen, dass wir hier
derzeit auch spezielle Herausforderungen haben, gerade auch auf Grund der
angesprochenen wirtschaftlich schwierigen Situation, die gerade für viele
Familien eine besondere Belastung darstellt. Wenn es hier die entsprechenden
Möglichkeiten gibt, dann wird es immer wieder diese entsprechenden Angebote
auch geben können, aber es liegt hier durchaus auch in der Verantwortung der
Regionalstellen in Zusammenarbeit mit ihren Eltern-Kind-Zentren, letztendlich
Prioritäten festzusetzen. Denn noch einmal, was hier ganz wesentlich ist, es
geht hier um eine sehr wichtige Einrichtung im Rahmen des Kinderschutzes in
Wien und das ist der zentrale Fokus, das muss auch für die Zukunft immer
sichergestellt werden. Und dieser erfolgreiche Weg der MAG ELF und vor
allem der engagierten Kolleginnen und Kollegen in diesem Bereich soll auch in
Zukunft fortgesetzt werden, damit tatsächlich die Kinder jene Unterstützung und
Hilfe bekommen, die sie notwendig haben und letztendlich vor allem auch im
Vorfeld die Familie, sodass dann in weiterer Folge vielleicht wesentlich
schwerwiegendere Maßnahmen vermieden werden können. Und wir alle wissen, dass
das durch aufsuchende Jugendwohlfahrtsarbeit, aufsuchende niederschwellige
Angebote besser erzielt werden kann als durch entsprechende sehr hochschwellige
Angebote, die immer nur von kleinen Gruppen in Anspruch genommen werden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2.
Zusatzfrage wird von Frau GRin Riha gestellt. Bitte.
GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Unsere wichtigsten Stadtbewohnerinnen und -bewohner sind die Kinder,
denn sie sind unsere Zukunft. Die beste Investition in unsere Kinder und die
besten Bildungschancen, die wir ihnen vermitteln können, vermitteln wir ihnen,
indem wir ihre Kindheit und Jugend sichern, und aus meiner Sicht ist der
wichtigste Weg dahin Prävention.
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