Gemeinderat, 61. Sitzung vom 28.06.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 87 von 126
und bei all meiner persönlichen Begeisterung für Fußball muss ich sagen, das ist allemal noch immer wichtiger für die Wienerinnen und Wiener, dass wir Weltmeister der Lebensqualität sind, als dass wir vielleicht bei einer Fußball-Weltmeisterschaft mitspielen würden. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Bemerkenswert ist auch, dass Wien diesen Weltmeistertitel zum zweiten Mal errungen hat und den Titel verteidigt hat. Das hat nicht einmal der Fußball-Weltmeister Italien geschafft und das hat auch bisher noch kein einziger Champions-League-Sieger geschafft. Es ist schwer, einen Titel zu verteidigen, aber Wien hat es geschafft.
Nun, dass Wien unter mehr als 200 Städten weltweit die Stadt mit der höchsten Lebensqualität ist und das schon zum zweiten Mal, das ist nun tatsächlich eine Sache, die die Opposition nicht gerne hört. Man weiß ja nicht wirklich, was die Herrschaften Christine Marek, Maria Vassilakou und HC Strache in ihrem Geheimpakt so alles ausgemacht haben. (Heiterkeit bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN.) Man weiß auch nicht, welche Sideletters es da gibt, die wir alle nicht kennen. Aber eine dieser geheimnisvollen Vereinbarungen der drei Oppositionsparteien scheint zu sein: Wir müssen den Weltmeistertitel in der Lebensqualität schlechtreden und wir müssen Wien schlechtmachen. Das ist die Politik der vereinigten Opposition in diesem Haus! (Beifall bei der SPÖ.)
Christine Marek und HC Strache sind ja eigentlich Phantome, weil es gibt solche, die reden Wien schlecht von hier aus, aber die zwei, Christine Marek und HC Strache, die machen das Schlechtreden von außerhalb, die sind gar nicht im Rathaus. Ich sage Ihnen ein Geheimnis: Sie werden auch nie im Rathaus sein, weil Christine Marek wird genauso wenig Vizebürgermeisterin in dieser Stadt wie HC Strache Bürgermeister in dieser Stadt wird und das sage ich Ihnen, ist sehr, sehr gut für diese Stadt und für die Wienerinnen und Wiener! (Beifall bei der SPÖ. – StR Johann Herzog: Wer wird bei euch Bürgermeister? – Heiterkeit bei FPÖ und GRÜNEN.)
Nun versuchen uns die vereinigten Wien-Schlechtredner und die vereinigten Geheimpaktunterzeichner einzureden, dass diese berühmte Lebensqualität von Wien eigentlich nur die Lebensqualität der internationalen Manager ist. Diese Kritik ist so lächerlich wie weltfremd und falsch (Aufregung bei der ÖVP.), weil, ehrlich gesagt, alle Wienerinnen und Wiener und alle Besucherinnen und Besucher der Stadt Wien wissen die Lebensqualität sehr wohl zu schätzen, sie schätzen das Wiener Wasser, sie schätzen das gute Netz der öffentlichen Verkehrsmittel, sie schätzen die hervorragende Versorgung von Wien mit Strom, Gas und Dienstleistungen, sie schätzen die gute Luft ebenso wie die Sicherheit in dieser Stadt, sie schätzen die Sauberkeit in dieser Stadt, sie schätzen die hervorragende Gesundheitsversorgung und das dichte soziale Netz - (GR Mag Wolfgang Gerstl: Wo bleibt die Kultur?) ruhig, ganz ruhig, Herr Gerstl, ich komm’ schon dazu, das hat alles eine gewisse Dramatik, das verstehen Sie nicht (Heiterkeit bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN.), da gibt es eine Dramaturgie (Beifall bei der SPÖ.) -, sie schätzen die vielfältigen Bildungs-, und Freizeiteinrichtungen in dieser Stadt und sie schätzen, Herr Gerstl, vor allem die Vielfalt, Breite und Qualität der Kultureinrichtungen in dieser Stadt.
All diese Vorzüge Wiens kommen nun tatsächlich allen Menschen in dieser Stadt zu Gute. Unter uns gesagt, dem Manager, der nach Wien kommt, auch, aber das stört ja nicht. Aber insbesondere kommt diese Lebensqualität allen Wienerinnen und Wienern zu Gute. Es wird der vereinigten Schlechtmacherfraktion hier in diesem Haus, den vereinigten Geheimpaktunterzeichnern nicht gelingen, die Stadt Wien schlechtzureden und diesen Weltmeistertitel in der Lebensqualität schlechtzumachen! (Beifall bei der SPÖ.)
Einen wichtigen Sieg auf dem Weg zum Weltmeistertitel in der Lebensqualität haben wir in der Kultur errungen. Dieser Sieg für die Kulturhauptstadt Wien ist insbesondere ein Sieg aller Player in dieser Kulturhauptstadt. Das ist aber insbesondere auch ein Sieg, der die Handschrift von unserem Cheftrainer trägt, von Andreas Mailath-Pokorny und von unserem Generalmanager Michael Häupl. (Heiterkeit bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN.)
Bei dieser WM haben wir bisher sehr viele trefferarme Spiele gesehen. Aber ich kann Ihnen eines sagen: Dieser Sieg der Kulturhauptstadt Wien, das war ein trefferreiches Spiel. Ich werde Ihnen die Treffer jetzt auch aufzeigen. Es war ein trefferreiches Match, das wir gewonnen haben:
Der Volltreffer Nummer 1 zum 1:0 für die Kulturhauptstadt Wien ist das stetig steigende Kulturbudget. Unter uns gesagt, das ist Weltrekord. Der Rechnungsabschluss beträgt heuer 244 Millionen EUR, das ist Rekord, 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit der Cheftrainer Mailath-Pokorny verantwortlich ist, seit 9 Jahren, haben wir das Kulturbudget um 45 Prozent gesteigert. Die ganze Welt kommt nach Wien und fragt uns nicht, wie wir es im Fußball machen, die ganze Welt kommt nach Wien und fragt uns, wie wir das machen, dass das Kulturbudget steigt. Diese Investitionen in die Kultur sind gut angelegt. Sie rechnen sich für die Stadt Wien. Wenn Sie schon die Kulturfragen vielleicht nicht verstehen, dann sollten Sie wenigstens die Wirtschaftsfaktoren verstehen. Jeder Euro, der in der Kultur eingesetzt wird, kommt zweieinhalbfach zurück. Wir sichern 6 700 Arbeitsplätze durch die Kultur. Jeder zweite Medienbericht international behandelt das Thema Kultur. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Und wie ist das beim Fußball?) 71 Prozent der Touristinnen und Touristen, die nach Wien kommen, sagen, sie kommen wegen der Kultur und da sagen Sie, es ist nichts los in dieser Stadt! Wir sind die führende Kongressstadt der Welt und das ist auch unter anderem auf das großartige Kulturangebot zurückzuführen. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Und was hat das mit Fußball zu tun?)
Nun, normalerweise lohnt es sich ja nicht wirklich, sich mit den Wortmeldungen des Kollegen Wolf auseinanderzusetzen. Aber wenn man so einen sagenhaften Unsinn von sich gibt, wie Sie das heute in Ihrer Presseaussendung gemacht haben oder auch hier in einer Wortmeldung (Heiterkeit bei der ÖVP.), muss ich schon sagen, das ist der schlagende Beweis für Ihre Ahnungslosigkeit. Dass Sie der einzige Kulturpolitiker sind, der
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