Gemeinderat, 4. Sitzung vom 26.01.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 81
(Beginn um 9.02 Uhr.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen!
Ich eröffne die 4. Sitzung des Wiener Gemeinderates und bitte um Entschuldigung, dass wir ein bisschen zu spät gekommen sind. Aber wir hatten gerade vorhin eine sehr schwungvolle, musikalisch sehr tolle Darbietung von Jugendlichen, die vom Mozambique College gekommen sind, eine Einrichtung, die wir als Stadt Wien seit 1996 unterstützen. Es war ganz einfach toll, und ich hoffe, dass diese friedvollen Rhythmen sich auch ein bisschen hier in diesen Saal hereinbegeben.
Entschuldigt für die heutige Sitzung sind GR Mag Neuhuber, GR Seidl und GR Dr Tschirf. Einzelne Personen sind zeitweise entschuldigt.
09.02.56Ich begrüße sehr herzlich auch die Jugend, die hier zu uns hereingefunden hat, und eröffne die Fragestunde.
†Bgm Dr Michael Häupl - Frage|
Die 1. Anfrage (FSP - 00316-2011/0001 - KFP/GM) wurde von Herrn GR Ing Udo Guggenbichler gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (2011 ist das Jahr der Freiwilligen. Ohne die ehrenamtliche Tätigkeit vieler tausend Menschen in Österreich und in Wien wäre die Versorgung alter, kranker und behinderter Menschen, die Bewältigung von Katastrophen, ein vielfältiges, leistbares Kultur-, Freizeit- und Sportangebot, umfassende Aktivitäten im Tier-, Natur- und Umweltschutz u.v.a. mehr, niemals möglich, da dies alles ohne Freiwillige weder finanzierbar noch organisatorisch durch die öffentliche Hand zu bewältigen wäre. Welche Aktivitäten wird die Stadt Wien setzen, um in diesem Jahr möglichst vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen die entsprechende Wertschätzung zu zeigen?)
Bitte sehr, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Erlauben Sie mir zunächst einmal, darauf hinzuweisen, dass es nicht unbedingt der Ausrufung des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011 bedurft hat, um durchaus auch immer wieder die Leistungen der Freiwilligen in den verschiedensten gesellschaftlichen und politischen Bereichen der Stadt entsprechend zu würdigen.
Ich möchte da die Gelegenheit nutzen, um ein bisschen mit der Mär zu brechen, Freiwilligenhilfsarbeit sei etwas, was für die weniger dicht besiedelten Bereiche Österreichs – mit Sicherheit auch in anderen europäischen Ländern – bedeutsam ist und in der Stadt keine Wichtigkeit und keine Notwendigkeit hat. Ich brauche mir nur zu vergegenwärtigen, wie viele Menschen etwa im Rettungsbereich oder auch in den Krankenhäusern freiwillig tätig sind, ich brauche mir nur zu vergegenwärtigen, wie viele Menschen im Sport tätig sind. Wir sind alle froh und glücklich – aus Fremdenverkehrsgründen und sohin natürlich auch aus Gründen der Steuereinnahmen, die damit verbunden sind –, dass große Skisportereignisse viele Zuschauer haben, aber man soll sich auch vergegenwärtigen, dass allein an einem Wochenende in Wien mit Sicherheit 80 000 Menschen auf den diversesten Sportplätzen mit ihren Kindern oder auch als Zuschauer oder auch als Aktive tätig sind und sich dies alles ohne die freiwilligen Leistungen in der Stadt sicher nicht umsetzen ließe.
Daher haben wir in den verschiedensten Bereichen – Sport, Soziales, im Gesundheitsbereich, aber natürlich auch in pädagogischen Bereichen und in sehr vielen anderen Bereichen – durchaus immer wieder Veranstaltungen organisiert, bei denen wir diese Dankbarkeit, diese Anerkennung auch unmittelbar direkt ausgedrückt haben, und darauf wollte ich einleitend auch hinweisen. Ja, wir wissen selbstverständlich auch in der Stadt, wie sehr wir die freiwilligen Leistungen zu schätzen haben, die es hier gibt.
Ich möchte in der Würdigung sozusagen des Details zunächst einmal mit einer Gruppe beginnen, auf die wir, alle Wienerinnen und Wiener, so denke ich, besonders stolz sein können, das sind die „Helfer Wiens“, diese zahlreichen Organisationen des Bundes wie Militär, Bundesheer, aber natürlich auch die Bundespolizei, mit den Einrichtungen der Stadt wie die Rettungsdienste, die Feuerwehr bis hin zu den zahlreichen freiwilligen Hilfsorganisationen, und damit meine ich auch, aber nicht nur, die beiden freiwilligen Feuerwehren, die wir in unserem Stadtgebiet auch haben, nämlich in Süßenbrunn und in Breitenlee, sondern damit meine ich selbstverständlich die Rettungsorganisationen in allererster Linie, damit meine ich alle bis hin zu den Amateurfunkern, Hundestaffeln und ähnlichen, die in diesem Bereich des Katastrophenschutzes als die „Helfer Wiens" organisiert sind und die sehr professionell und sehr gezielt in Notfällen helfen können.
Hervorheben möchte ich auch das Kuratorium der Wiener Pensionistenwohnhäuser. Rund 550 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen sich um das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner. Ein besonderes Anliegen ist es, die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst gut auch in den Arbeitsablauf oder in den Arbeitsalltag zu integrieren, wofür es in jedem Haus auch eigene Koordinatoren und Koordinatorinnen gibt. Das Leistungsangebot für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Seiten des Kuratoriums umfasst eine Haftpflicht- und eine Unfallversicherung, Supervision, Fahrscheine, begünstigtes Mittagessen, Weihnachtsaktionen und Ähnliches. Zur entsprechenden Würdigung fanden in den letzten Jahren auch entsprechende Veranstaltungen für alle ehrenamtlich Tätigen statt.
Der Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in den Krankenanstalten und Pflegeheimen des KAV hat eine lange Tradition. Sie sind insbesondere bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit langer Betreuungsdauer ein wichtiger Bestandteil für deren Betreuung. Die Wertschätzung dieser verantwortungsvollen Tätigkeit wird im Jahre 2011 durch die Einbindung der freiwilligen Helferinnen und Helfer in die vielfältigen Aktivitäten der Krankenanstalten und Pflegeheime erfolgen. Auch der KAV unterstützt die freiwilligen Helferinnen und Helfer in ihrer Tätigkeit und bietet unter anderem eine Haftpflichtversicherung, einen Fahrtkos
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