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Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 59

 

Herr GR Dr Frigo, Sie sagen: „Der lakonische Satz ‚Wir haben kein Bett frei’ wird immer wieder zu PatientInnen ohne konkreten Hinweis auf eine Alternative gesagt.“ Zitat Ende. Ich würde Sie zunächst sehr dringend bitten, mir zu sagen, wer das wo sagt, denn sollte das in meinem Bereich sein, möchte ich dem ganz konkret sehr gerne nachgehen. Zweitens kann ich Sie darüber informieren, weil Sie hier postulieren, dass es kein zentrales Bettenregister gibt: Das ist natürlich nicht der Fall. Das Bettenbelagsmanagement gehört zu einer der wichtigsten strategischen Aufgaben in jedem Krankenhaus. Selbstverständlich hat der KAV eine entsprechende EDV-unterstützte Datenbank, welche den jeweils aktuellen Bettenstand auch widerspiegelt.

 

Es gibt allerdings gute Gründe, warum jedes einzelne Spital nur die Möglichkeit hat, das einzelne Haus und den jeweiligen Bettenstand zu erfahren und sozusagen nicht nach dem Floriani-Prinzip immer zu sagen, wo was möglich ist und im eigenen Haus soll es nicht möglich sein. Einerseits ist die Datenbank nur eine Momentaufnahme der derzeitigen Bettensituation und ändert sich natürlich permanent, andererseits dient das EDV-Programm als Steuerungsinstrument für das eigene Krankenhaus, um zum Beispiel auch zu schauen, wie es hier durch interdisziplinäre Bettenbelegung möglich ist, das Bettenmanagement zu verbessern. Gerade im Hinblick des Zieles der Vermeidung von jedem, nämlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Spital und den Patientinnen und Patienten unerwünschten Gangbett, sind diese Managementmaßnahmen von Effizienz und ist es daher auch notwendig, dass jedes Haus selbst schaut, ein möglichst gutes Bettenmanagement zu machen. Es ist prinzipiell immer gewährleistet, dass alle Akutpatientinnen und –patienten, die auf Grund einer Erkrankung ein Krankenhaus aufsuchen und die eine medizinische Begutachtung erhalten und dann aufgenommen werden, auch ein Bett bekommen. Daher schließe ich mit meinem Anfangssatz: Ich bitte um ganz genaue Information, wo wer das gesagt hat, damit ich dem nachgehen kann.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 1. Zusatz... (GR Univ-Prof Dr Peter Frigo: Also auf Ihre Frage, wer das gesagt hat ...) Moment, Moment. Sie kommen sofort dran und können dann vielleicht eine Antwort auf die Frage der Frau Stadträtin geben. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Dr Frigo. Bitte, Sie sind dran.

 

9.16.11

GR Univ-Prof Dr Peter Frigo (Klub der Wiener Freiheitlichen): Danke. Ja, also auf Ihre Frage, wir bekommen täglich Anfragen wegen Patienten und Betten. Ich glaube, ich gebe Ihnen recht, es ist natürlich auch mir bekannt, dass es innerhalb eines Hauses dieses Register gibt, aber es geht natürlich auch darum, dass zum Beispiel im Zuge der Baumaßnahmen im AKH die Geburtshilfe verkleinert worden ist und wenn Sie jetzt im SMZ anrufen - da gab es auch einen berühmten Fall, da wurde gesagt: „Ja kriegen Sie am besten Ihr Kind in Niederösterreich.“ Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen gerne auch die entsprechenden Details dazu liefern. Ich selbst habe mich dann vergewissert und habe dort angerufen und habe gefragt und mir wurde gesagt: „Ja, das SMZ ist bis zum Jänner überlastet.“ Es geht also jetzt nicht primär um Akut, sondern auch um Geburten, die ja letzten Endes auch eine akute Erkrankung darstellen, wenn man so will. Also keine Erkrankung natürlich, aber einen doch ernsten Fall und dementsprechend muss man das ernst nehmen. Also das muss ich Ihnen sagen.

 

Wieso oder was spricht jetzt dagegen, dass man über eine zentrale Stelle ähnlich wie bei der Rettung, die ja da Eingriff hat, eben die KAV Spitäler vernetzt und es noch besser koordiniert? Das habe ich nicht ganz verstanden.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Ich möchte nur fürs Protokoll und für die, die vielleicht zuhören, festhalten, dass offensichtlich der Satz, den Sie behauptet haben, dass er immer wieder gesagt wird, nämlich, ich zitiere: „Wir haben kein Bett frei, wird immer wieder zu PatientInnen gesagt ohne konkreten Hinweis auf eine Alternative.“, dass das offenbar nicht stattfindet, sondern nur behauptet wird. Der konkrete Fall, von dem Sie gesprochen haben, das war eine Drillingsgeburt, die auf Grund dessen, dass eine Fünflingsgeburt im AKH stattgefunden hat, in Niederösterreich stattfinden musste. Aber ganz klar war, in welchem Spital sie dort stattgefunden hat. Also nur, dass wir hier auch der Wahrheit die Ehre geben, dass dieser Satz so nicht stattfindet. Dass Patientinnen und Patienten anrufen und fragen, ob ein Bett frei ist oder ob sie gebären können, zum Beispiel gerade, wenn es eine ganz normale Schwangerschaft ist ohne Risiko, und ihnen dann im AKH gesagt wird „Nein, bei uns nicht, wenden Sie sich an ein anderes Wiener Spital“, ist nicht das, was Sie hier behaupten, dass hier Patientinnen und Patienten in einer Notsituation weggeschickt werden und im Regen stehen gelassen werden. Nur dass wir einfach sozusagen sehen, was die Behauptung ist und was die Realität ist.

 

Ich kann gerne, weil Sie gesagt haben, Sie haben es nicht verstanden, mich noch einmal bemühen darzulegen, warum das System so ist, wie es ist und auch gut so ist, weil es die Aufgabe jedes einzelnen Hauses ist, Bettenmanagement zu machen, Bettenmanagement auch über die einzelne auf den ersten Blick hin zuständige Abteilung hinweg zu machen, weil, sehr geehrter Herr Dr Frigo, das alles historisch gewachsen ist. Tatsache ist, dass die interdisziplinäre Bettenbelegung am Nachmittag oder bei manchen auch am Vormittag im Privatspital kein Problem darstellt und für viele dann plötzlich ein Problem darstellt, wenn es im öffentlichen Spital stattfinden soll. Daher ist es sehr wichtig, dass man hier auch in einem Spital zwischen den Abteilungen den Ausgleich findet. Und die von Ihnen angesprochene Rettung – na, vielleicht machen wir einmal mit dem Ausschuss eine Exkursion zur Rettung. Das haben wir aber eigentlich eh schon öfter gemacht. Selbstverständlich ist es so, dass da Kontingente von jedem Spital genannt werden und diese Kontingente dann abgerufen werden. Das System gibt es und natürlich ist das Wien-weit vernetzt. Wenn da Interesse besteht, können wir gerne eine Exkursion zur Wiener Rettung machen.

 

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