Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 59
zum Arbeitgeber sagt, sie geht zum Frauenarzt, dann sagt der: Na bitte, geh’ ein anderes Mal. Wenn sie aber sagt, ich geh’ ins Spital und ich hab’ ein Problem, dann hat das Gewicht, vor allem, wenn sie ins AKH geht. Dann bekommt sie nämlich frei. Das muss man schon irgendwo auch sehen.
Zu dem Fall mit der Geburt in Niederösterreich: Das war im SMZ-Ost. Jetzt wollte ich Sie trotzdem noch einmal im Zuge dieses Spitalsplans 2030 zum Schluss fragen, ob Sie tatsächlich nicht an eine Vernetzung der KAV-Spitäler denken, weil das ja im Sinne der Transparenz und auch des Patientenmanagements von ganz Wien eigentlich von Interesse ist, angefangen von der Neonatologie, wo wir nicht wissen, wo die Neonatbetten frei sind, bis hin halt zur Procuratio. Deswegen ist das hier meine Frage an Sie, ob hier an eine Vernetzung gedacht ist oder nicht?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Danke, dass ich das auch noch einmal klarstellen kann, wie eine frühere Landeshauptmann-Stellvertreterin immer sagte: „Ständiges Wiederholen sichert den Unterrichtsertrag.“ Es gibt eine vernetzte EDV-unterstützte Datenbank, die der KAV über alle Betten hat. Es gibt für die Frage Kontingent ein klares Bettenmanagement, weil die die Rettung hat, aber es hat jedes einzelne Haus nur den Überblick über das einzelne Haus. Denn wäre das nicht so, wäre die Bemühung, im Haus eine Lösung zu finden, gleich null. Daher: Wir brauchen die Vernetzung nicht schaffen, sondern es gibt diese Vernetzung. Das Management des Krankenanstaltenverbunds hat jede Stunde ganz aktuell, wie viele Betten wo frei sind. Und das ist auch eine wesentliche Voraussetzung, um, wenn keine Normalzeiten sind, sondern wenn Grippewelle oder Glatteis ist, das zu managen. Das findet dann auch dort statt. An der Spitze dieser Einheit ist die Frau Dr Drapalik, die Ihnen sicherlich bekannt ist, die das dann auch sehr gut managt. Es gibt die Vernetzung. Wir brauchen sie nicht zu schaffen, weil sie schon da ist.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 2. Frage.
†Amtsf StRin Sandra Frauenberger - Frage
Die 3. Frage (FSP - 02180-2011/0001 - KSP/GM) wurde von Herrn GR Baxant gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal gerichtet. (Am 17. Mai 2011 haben Sie den ersten Open Data-Katalog der Stadt präsentiert. Welche Strategie liegt dem zu Grunde und welche weiteren Schritte sind geplant?)
Bitte, Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Einen schönen guten Morgen! Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Nun, Open Data ist etwas, das uns jetzt natürlich schon seit einigen Jahren begleitet, weil wir merken, welche Dynamik sich da auch auf diesem Markt ergeben hat. Wir haben im rot-grünen Regierungsübereinkommen schon festgehalten, dass wir uns als Stadt Wien das Ziel setzen möchten, eine Open Data City, Open Government Data City zu werden und haben relativ rasch versucht, mit diesem Slogan „Wien sagt Ja zu Open Data“ auch entsprechende Vorstellungen und Programme zu realisieren. Was heißt das? Das heißt, dass wir möglichst viele Daten in einer guten Qualität, in einer maschinenlesbaren Qualität den BürgerInnen transparent, frei und offen zur Verfügung stellen möchten und dass wir natürlich hier als Stadt in einer gewissen Sorgsamkeit auf der einen Seite mit den Daten umzugehen haben, aber auf der anderen Seite eben dieser Transparenz Genüge leisten müssen. Wir haben dafür in der Stadt einen eigenen Open-Data-Beauftragten installiert. Das ist der sogenannte CIO, unser Dipl-Ing Johann Mittheisz, der sehr kompetent in diesem Themenfeld ist und der gemeinsam mit einem politischen Board eben die komplette Open-Data-Strategie der Stadt Wien zieht.
Es gibt drei sehr konkrete Ziele, die wir damit verfolgen. Das eine habe ich schon angesprochen, das ist die Transparenz. Es geht um einen demokratischen Wissensaustausch. Es geht aber auch darum, einen stärkeren Dialog der Verwaltung mit den BürgerInnen letztendlich zu erzeugen.
Und es geht darum, eine stärkere Partizipation, aber auch Kommunikation mit der Wirtschaft zu Stande zu bringen, um hier in diesem breiten Themenfeld auch einen Beitrag als Stadt für Innovation und für Entwicklungen aus der Wirtschaft zu leisten, die dann letztendlich natürlich wiederum den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen sollen.
Was haben wir gemacht? Wir haben eine Plattform eingerichtet, eine Plattform, die jetzt schon einmal aus 30 maschinenlesbaren Datensätzen in den unterschiedlichsten Bereichen besteht: Altstoffsammelstellen, Kindergärten, Kurzparkzonen, Krankenhäuser, georeferenzierte Daten, aber auch Budgetdaten zur Finanzgebarung der Stadt. Diese Plattform soll eben dafür dienen, dass wir mit der Freischaltung, die wir am 17. Mai vorgenommen haben, jetzt sozusagen in dieser Stadt viele Applikationen bekommen, diese Daten hier viele AnbieterInnen verwenden und eben Produkte für die Bürgerinnen und Bürger entwickeln. Was wir noch tun werden, ist, es wird ja nicht bei den 30 Datensätzen bleiben, die wir jetzt einmal da draufstehen haben, sondern wir werden uns gerade auch von den UserInnen die Wünsche abfragen, wir werden eine eigene Online-Umfrage machen und wir haben auf dieser Plattform auch die Möglichkeit eines Austausches, eines Dialoges zwischen den UserInnen und der Verwaltung, um hier eben gemeinsam Ideen zu entwickeln, Applikationen zu entwickeln.
Diese Idee und diese Innovationsgeschichte sind mir besonders wichtig. Daher wird es auch mit der Wirtschaft so eine Art Ideenwettbewerb geben, wo wir dann die Ideen auszeichnen möchten und wo wir eben diesen Wettbewerb für die Bürgerinnen und die Bürger fördern möchten, die das ja dann letztendlich nutzen. Also es ist eine sehr schöne Belebung auch dieses Dialoges Verwaltung, Wirtschaft, BürgerInnen, und wir sind da auf einem sehr, sehr guten Weg. Und was auch wirklich schön ist, ist, seitdem wir am 17. Mai die Plattform aufgemacht haben, ist sie eigentlich tagtäglich in Bewegung. Es tut sich unheimlich viel dazu. Es gibt auch
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