Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 59
waltung der Donauinsel ist. Was mir ein Anliegen ist, ist, dass die Donauinsel, der grüne Inselbereich, die Copa Cagrana und auch die Sunken City in der Verwaltung zusammengeführt werden, um hier natürlich Nutzungs- und andere Synergien zu haben.
Wir haben ja Gott sei Dank auch einen sehr vorbildlichen Pächter auf der anderen Uferseite. Auf der Sunken-City-Seite funktioniert das ja wunderbar und da sieht man, wie man mit ein bisschen gutem Willen und Kooperationsbereitschaft etwas sehr Schönes aus diesem Bereich machen kann.
Wenn die gerichtliche Auseinandersetzung über die Bühne ist, und ich hoffe, dass das bald der Fall ist, dann wird es dort natürlich eines neuen Konzeptes bedürfen. Das ist überhaupt keine Frage. Ich bin der Meinung, dass es dort weniger Gastronomie als es derzeit der Fall ist, geben soll und dass die möglicherweise ganzjährig geführt werden könnte. Dass man einfach diese Baracken, die dort sind, glaube ich, keiner Nachnutzung zuführen kann, das ist kein Geheimnis, das wird man nicht so stehen lassen können. Aber natürlich im Detail habe ich jetzt noch keine fertige Planung. Wir sind natürlich gerade dabei, das auch vorzubereiten. Mir geht es einfach darum, dort die Qualität zu heben, bessere Qualität dort zu haben und das auch für die vielen Anrainer und Anrainerinnen, die es jetzt mittlerweile gibt, auch attraktiv zu machen.
Was ich auf keinen Fall dort haben will, sind zum Beispiel Diskotheken, weil wir auch sehr viele Lärmbeschwerden in diesem Bereich haben, weil seit der Eröffnung der Copa Cagrana vor vielen, vielen Jahren und heute viel Wohnbevölkerung dazugekommen ist, wo wir jetzt einfach Nutzungskonflikte haben.
Also ich glaube, es gibt eine ganz klare Richtung, die heißt, einfach bessere Qualität, nicht unbedingt mehr Lokale - es gibt ja teilweise bis an die 20 Pächter -, aber die in einer besseren Qualität mit einer möglichen ganzjährigen Nutzung, wenn sich das wirtschaftlich rentiert. Ich glaube, dass es dort möglich wäre. Es ist ja gerade der Turm dahinter in Bau und ich bin der Meinung, dass es dort wirklich eine schöne und moderne Gestaltung geben soll, die wirklich einer Waterfront, wie sie dort sein könnte, alle Ehre macht und nicht, so wie es jetzt ausschaut, wie ein Schandfleck der Stadt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2. Zusatzfrage stellt GRin Dipl-Ing Gretner. Ich bitte darum
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin, Sie haben jetzt schon einiges über ein zukünftiges mögliches Konzept gesagt. Es wird ja dort auch noch weitere Bauprojekte geben. Also Österreichs höchste Türme werden ja da in Kürze in den Himmel wachsen.
In welchem Verhältnis stehen Ihrem Gefühl nach, so wie Sie das jetzt beschrieben haben, der Freiraum, Grünraum und diese urbane Kante. Haben Sie da schon irgendwelche Vorstellungen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben ja dort die besonderen Herausforderungen, dass es ja ein Hochwasserschutzgebiet ist. Das heißt, ich glaube, dass wir bei einer neuen Bebauung auch wirklich tatsächlich darauf mehr Rücksicht nehmen müssen, denn das Problem, das wir hatten, ist, dass wir in den letzten Jahren wirklich jedes Jahr ein Hochwasser hatten. Das heißt, alle Lokale, die ganz nah am Wasser sind, wurden mehr oder weniger jährlich geflutet. Das ist in manchen Jahren nicht und in manchen Jahren intensiver. Ich glaube, wenn man auf Qualität setzen will, dann muss man sich irgendetwas überlegen, dass man eventuell etwas höher hinaufrückt. Das würde dann automatisch bedeuten, dass es auch mehr Freiräume in diesem Bereich gibt. Für meinen Eindruck ist die Copa Cagrana auch, sagen wir einmal, sehr betonintensiv gestaltet. Das war wahrscheinlich vor 20 Jahren sicher State of the Art. Das ist es wahrscheinlich heute nicht mehr. Also ich glaube, dass man sich diesen ganzen Bereich in seiner Gesamtheit anschauen muss. Wir haben auch noch das Problem mit diesem halben Schuh-Ski-Bau, der dort auch noch herumsteht und jetzt auch nicht wahnsinnig attraktiv und hübsch ist. Also ich würde das wirklich nutzen, um einen kompletten Neuanfang dort zu versuchen, wo man dann wirklich eine moderne und zukunftsweisende Sache hat, wo wirklich Leute hingehen und sagen, wow, das schaut irgendwie toll und cool aus und passt zu einer modernen Stadt. Es passt auch zu der Hintergrundkulisse, denn jetzt merkt man ja wirklich, dass die beiden sozusagen aus verschiedenen Zeitaltern kommen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage wird von GR Ing Guggenbichler gestellt.
GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sie haben ja sehr plakativ gezeigt, wie der Zustand an diesem Ort in Wien leider Gottes ist. Und das, was Sie uns hier mit Ihren Bildern gezeigt haben, ist ja nicht etwas, was gestern entstanden ist, sondern was ja anscheinend schon über Monate und Jahre gehen muss.
Ich habe eine Frage an Sie, nämlich weil Sie jetzt die Nachnutzung angesprochen haben, das mag vernünftig sein: Was glauben Sie, was wird es die Stadt kosten, dieses neue Projekt umzusetzen, und was glauben Sie, wird es die Stadt an Gerichtskosten und Verfahrenskosten kosten, die auf Grund Ihres verspäteten Einschreitens entstanden sind? Danke sehr.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Also es gibt kein verspätetes Einschreiten, sondern wir haben das sehr ordentlich gemacht, denn wie bei jedem Prozess muss man die Dinge natürlich auch dokumentieren. Man kann nicht irgendwie am Donnerstag sagen, ich will am Freitag klagen, sondern man muss das vorher ordentlich dokumentieren und aufbereiten und, wie gesagt, das Gespräch mit den Pächtern natürlich suchen, weil wir immer in erster Linie an einer einvernehmlichen Lösung interessiert sind, im Sinne sozusagen der Bewohnerinnen und der Bewohner der Stadt, auch im Sinne der Kosten.
Von den Kosten des zukünftigen Projekts wäre es einfach noch zu früh, darüber zu sprechen. Da kann ich nicht einmal irgendwelche Zahlen ins Blaue sagen. Die
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