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Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 59

 

das Entscheidende, Herr Stadtrat! (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sich nur herauspicken, worum es Ihnen geht, das geht nicht! Denn das ist eine gemeinsame – und Sie nehmen nur den Stellenwert!)

 

Nein, aber Sie ziehen aus der Tatsache schlichtweg den falschen Schluss, weil es dort eine viel homogenere Schülerpopulation gibt, als das bei uns der Fall ist. Und wenn Sie sich die Ergebnisse von PISA, die vom BIFIE und Ihren Handlangern aus der linken Bildungsecke ja ausgeblendet werden, anschauen, dann werden Sie sehen, dass die Hauptschulen vom Land bessere Ergebnisse zeitigen als ... (Bgm Dr Michael Häupl: Das BIFIE ist jetzt auch schon links? – Heiterkeit bei GRin Marianne Klicka.) - Ja, das BIFIE ist eine SPÖ-Kaderschmiede, das ist bekannt. Da werden selektiv die Ergebnisse von PISA so lange gefiltert, bis das rauskommt. - Es sind die Hauptschulen, die guten alten Hauptschulen am Land erfolgreicher als viele städtische Schulen! Es hat daher nichts mit der Struktur zu tun. In Tirol, in Vorarlberg gehen sehr viele SchülerInnen zuerst in die Hauptschule und machen dann ganz normal Matura - und können etwas! (Beifall bei der ÖVP. – GRin Martina Ludwig-Faymann: Das ist ja die Gemeinsame!)

 

Nein, das ist dort keine Gemeinsame! (GRin Martina Ludwig-Faymann: Sie haben das in Tirol und Vorarlberg!) - Nein, Sie wollen einen Eintopf! Sie wollen einen Eintopf und so weiter. (GRin Martina Ludwig-Faymann: Das sagen Ihre eigenen Leute, dass wir in Wirklichkeit die Gemeinsame haben am Land, in der Hauptschule dort!)

 

Ja, dort funktioniert es aber auch! Ja, die Hauptschule dort funktioniert. Bei uns funktioniert ja die Volksschule nicht ideal. Wenn man nach vier Jahren Volksschule nicht gescheit lesen und schreiben kann und mit einem Einser ins Gymnasium darf, dann stimmt doch etwas nicht! (GRin Martina Ludwig-Faymann: Das kommt doch nicht vor!) Das ist doch der helle Wahnsinn! Im Endeffekt fällt uns genau das Konzept auf den Kopf, dass man sagt, Leistung ist etwas Schlechtes. (GRin Martina Ludwig-Faymann: Wer sagt das?) Wenn jemand eine schlechte Note bekommt, ist nicht der Schüler vielleicht mäßig begabt und hat zu wenig gelernt, sondern die Lehrer sind schuld. Daraufhin geben die Lehrer gar keine schlechten Noten mehr. Dann rennen alle mit lauter Einsern herum. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sie sind schon wirklich ein Dinosaurier!) Am Schluss werden wir dann 100 Prozent Maturanten haben, die werden aber nichts können und fallen beim ersten Assessment durch. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Vielleicht sollten Sie mit Herrn Schilcher reden? – Bgm Dr Michael Häupl, auf den Redner weisend: Das ist die jüngere Ausgabe vom Neugebauer!) Und im Endeffekt ist es ja wirklich so: Es ist ja erschütternd, dass man nach acht Jahren Pflichtschule nicht so viel von den Grundrechnungsarten kann, dass man auf einer Lehrstelle damit auskommt. Das ist doch ein Versagen des Pflichtschulbildungssystems! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Und das hat alles nichts zu tun mit der Schulorganisation. Mit einer rein organisatorischen Änderung ändern Sie gar nichts! Sie wollen ja nur, dass das Gymnasium - ich weiß nicht, warum Sie so einen Hass auf das Gymnasium haben - abgeschafft wird. Und zu sagen, ohne Gymnasium wären die österreichischen Schülerinnen und Schüler gescheiter - also das kann es doch wirklich nicht sein!

 

Ich sage: Lassen Sie die große Schulorganisation in Ruhe und sorgen Sie dafür, dass nicht immer mehr Wiener Schülerinnen und Schüler in Containerklassen unterrichtet werden müssen! Das wäre eigentlich Ihre Verantwortung. (GRin Martina Ludwig-Faymann: Alles in Finnland ist gut, nur das Schulmodell nicht!)

 

Die Finnen sagen selber: Es liegt nicht an unserem Schulmodell! – Nein, es liegt nicht an dem Schulmodell. Das Schulmodell ist dort ... (GR Heinz Hufnagl: Das Land der tausend Seen und Wunder!)

 

Ja, schauen Sie sich Deutschland an: Die Gesamtschulbundesländer sind die mit den ganz miesen Ergebnissen, und die differenzierten Modelle, also Bayern, Baden-Württemberg - jetzt unter Rot-Grün wird man sehen, ob dieser Spitzenplatz noch aufrechtzuerhalten ist -, sind die, die gute Ergebnisse erzielen.

 

Es ist auch innerhalb Österreichs so. Nur: Die innerhalb von Österreich bestehenden Differenzierungen werden von Ihnen bewusst verschwiegen (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich hoffe, der Herr Schilcher hört Ihnen zu!), weil Sie sich nicht eingestehen wollen, dass Ihre Schulmodelle zu keinen besseren Leistungen führen. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich hoffe, der Chef vom Akademikerbund hört Ihnen zu!) Ich erinnere daran, was Sie aus der Kooperativen Mittelschule gemacht haben - auch ein gutes Modell, aber natürlich im Prinzip ohne Leistungsgruppen, denn eine Leistungsgruppe hat ja schon etwas Diskriminierendes an sich. Das ist ja überhaupt das Ärgste. Was passiert in jedem Schulskikurs? Man lässt die Schüler vorfahren und macht eine Gruppeneinteilung. Was daran diskriminierend sein soll? (GRin Martina Ludwig-Faymann: Wir wollen innere Differenzierung!) Und wenn einer besser ist, dann kommt er am zweiten Tag des Skikurses in die bessere Gruppe, weil er dort mithalten kann. Und wenn sich herausstellt, dass einer zu gut eingestuft worden ist, tut man ihm ja selber nichts Gutes. Also ich weiß nicht: Warum haben Sie so sehr etwas gegen Gruppeneinteilungen? (GRin Martina Ludwig-Faymann: Haben wir ja gar nicht!) Warum behaupten Sie gebetsmühlenartig (GRin Martina Ludwig-Faymann: Sie hören es nicht!), dass die Gruppeneinteilungen soziale Diskriminierungen sind? (GRin Martina Ludwig-Faymann: Wir wollen differenzierte!)

 

Ja, Sie wollen eine Individualisierung. Es wird am Ende ja nichts differenziert. Und was machen Sie? - Sie sparen dort, wo individualisiert wird, nämlich bei den Doppelbesetzungen. Das sind die Ersten, die wegkommen. Dann steht in der Neuen Mittelschule erst recht nur ein Lehrer in der Klasse. Was ist dann neu an der Mittelschule? Allenfalls ist der Container, den Sie aufgestellt haben, ein neuer.

 

Man hat ja schon genug davon erlebt, Kollege Strobl kann ganze Lieder davon singen, wie viele gute Schulmodelle Sie in Wien ad absurdum geführt haben, weil Sie eigentlich den Leistungsgedanken ablehnen. Das

 

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