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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 113

 

Institut für Suchtprävention in einem ganz tollen innovativen Projekt. Dieses heißt „Vollfan statt voll fett“. Was bedeutet das? – Das bedeutet, dass man zum Beispiel im Hinblick auf Fußballspiele verantwortungsvoll mit Emotionen umgeht. Und zu Gewalt beziehungsweise Aggressionen etwa in Fußballstadien, dass man einfach hinhaut, kommt es viel eher, wenn man betrunken ist. Man kann also ein emotionaler, toller Fußball-Fan sein, aber sicherlich nicht unter Alkoholgenuss!

 

Daher ist es notwendig, dass es die Sucht- und Drogenkoordination in Wien gibt, die sich mit solchen Themen professionell auseinandersetzt.

 

Ein weiteres Projekt im Zusammenhang mit der Sucht- und Drogenkoordination ist die österreichische Studie zur Prävention von Glücksspielsucht. Auch das ist ein ganz wichtiges Thema. Ich konnte erst gestern mit der Geschäftsführerin der Spielsuchthilfe Österreich telefonieren, und ich habe von ihr erfahren, dass hauptsächlich Kinder und Jugendliche vom Glücksspiel ganz massiv gefährdet sind.

 

Die neuesten Ergebnisse dieser Einrichtung für Spielsüchtige besagen, dass uns das vor allem im Zusammenhang mit den neuen Medien, konkret gesagt, mit Internetprogrammen, betrifft. Mit diesem Thema muss sich die Sucht- und Drogenkoordinationsstelle ganz massiv auseinandersetzen, und die Österreichische Spielsuchthilfe muss entsprechend unterstützt werden. Aber es ist auch notwendig, sich noch viel mehr mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Dass Kinder und Jugendliche mit Spielsucht in Berührung kommen, kann jeden treffen. Auch wir als Eltern sind immer davon betroffen, wenn eines unserer Kinder der Spielsucht verfällt. Das kann immer vorkommen, ganz egal, ob man reich oder arm ist. Im Grunde genommen geht es hiebei um eine Erkrankung. Und daher brauchen wir die nötige Unterstützung und die finanziellen Mittel für die Österreichische Spielsuchthilfe, aber auch für die Sucht- und Drogenkoordination, die solche Projekte betreibt und fortführt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich habe es schon gesagt. Ein wichtiger Faktor, worauf die SDW auch ganz besonders achtet, ist die Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien. So werden zum Beispiel gemeinsame institutionelle Standards verstärkt, wenn es darum geht, Unterstützung anzubieten, etwa auch in Form von Broschüren betreffend Schwangere und Drogensucht.

 

Ich kann an einem Beispiel zeigen, dass das in der Stadt funktioniert. In der U6 saß eine hochschwangere junge Frau. Neben ihr ist ein junger Mann irgendwie nur so gelümmelt. Der Frau ging es wirklich sehr schlecht. Wir haben die Polizei angerufen, und sie war innerhalb von drei Stationen der U6 vor Ort. Gleichzeitig kam eine Sozialarbeiterin, und diese Frau und dieser Mann wurden über die SDW, über die Polizei und über die Sozialhilfe und Sozialarbeit wirklich gut versorgt.

 

Ganz nebenbei: Die Leute haben gesagt: Genau so soll es sein! – Es wäre nämlich verantwortungslos und wirklich nicht solidarisch, wenn wir wegschauen würden, wenn eine Frau, die schwanger ist, offensichtlich eine Suchtproblematik hat. Sehr geehrte Damen und Herren! So viel Courage und so viel Menschlichkeit sind in dieser Stadt zu Hause, und wir können stolz darauf sein, dass nicht weggeschaut wird! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Abschließend zur Sucht- und Drogenkoordination in Wien: Den Karlsplatz als den Umschlagplatz, wo die Drogensüchtigen zu Hause sind, haben wir hier in diesem Haus schon oft diskutiert. Der Karlsplatz in dieser Form ist jetzt aber schon lange Geschichte. Es gibt dort nach wie vor Drogensüchtige. Ich gehe dort jeden Tag vorbei. Es gibt sie. Nichtsdestotrotz gibt es jetzt eine entsprechende Versorgung, etwa mit dem Projekt SAM – wir waren erst vor Kurzem dort –, aber auch mit TaBeNo und in Zukunft mit dem neuen Ganslwirt. Das ist ein riesengroßes Projekt!

 

Sie sehen: Die Menschen sind uns nicht egal, auch wenn sie ein schweres Schicksal erlitten haben und in eine solche Drogenproblematik gekommen sind. Es geht darum, wie man mit diesen Menschen umgeht, und ich glaube, es ist notwendig, dass wir im Rahmen der sozialdemokratischen Gesundheits- und Sozialpolitik insbesondere die Sucht- und Drogenkoordinationsstelle mit viel Geld unterstützen. Und ich danke auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich, die dort vor Ort phantastische Arbeit leisten. Vielen Dank! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wir haben heute auch schon von Prävention und davon gesprochen, wie man Kinder und Menschen in dieser Stadt dazu bewegen kann, etwas für ihre Gesundheit zu tun. In diesem Zusammenhang steht vor allem die Wiener Gesundheitsförderung absolut im Vordergrund. In den Schulen, aber auch in den Kindergärten werden Gesundheits- und Ernährungsprojekte unterstützt und immer wieder vorangetrieben. Dafür gibt es gleichzeitig mehrere Gruppen. Und das möchte ich betonen: Es ist notwendig, dass in diesem Bereich ressortübergreifend zusammengearbeitet wird. Ich meine, es ist notwendig, dieses Thema übergreifend zu sehen. Dabei geht es nicht nur um die Gesundheits- und Sozialpolitik oder um Bildung. Ebenso wie beispielsweise die Arbeit in die Wirtschaft, in das Soziale und in die Gesundheit hineinspielt, spielt auch die Gesundheit in die Pädagogik hinein.

 

Daher ist es notwendig – und ich denke, das ist eine neue Richtung –, dass zum Beispiel, wenn es um Kinder und Jugendliche geht, zwei Ressorts gut zusammenarbeiten. Das ist in den Ressorts der Gesundheitsstadträtin Wehsely und des Herrn Stadtrates Oxonitsch der Fall, das ist ein neuer, richtungsweisender und zukunftsweisender Ansatz, und ich bin froh, dass es in diese Richtung geht.

 

Auf diese Weise können wir übergreifend Synergien herstellen, aber gleichzeitig auch gute Projekte direkt in den Bezirken vorantreiben. Wir haben heute schon gehört, dass es im 15. Bezirk ein großes Projekt gibt. Es gibt aber auch bei uns im 16. Bezirk und in vielen anderen Bezirken gute Projekte, bei denen es um Gesundheit vor Ort für die Menschen geht. Und das Ganze wird von einem multiprofessionellen Team unterstützt, nämlich von der Wiener Gesundheitsförderung.

 

Einen ganz wichtigen Punkt im Zusammenhang mit

 

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