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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 51

 

Insofern finde ich, dass man diesen Schluss so nicht ziehen kann. Wir haben eine extrem günstige Regelung für die Senioren und Seniorinnen. Diese ist, obwohl seit Jahren nicht angepasst, weiter so geblieben. Und gleichzeitig haben wir für eine andere große Gruppe eine zwar nicht ganz so günstige, aber ebenfalls sehr günstige Regelung gefunden. Und insofern glaube ich, dass das etwas ist, was allen dienlich ist und was allen zugute kommt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. - Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn GR Ellensohn gestellt. – Bitte schön.

 

9.25.02GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich freue mich immer, wenn wir über die Tarife bei den Wiener Linien sprechen können. Die Frage ist seit gestern ein klein wenig abgehandelt worden. Aber die Österreichische Volkspartei ist dafür eingetreten, dass die Jahreskarte insgesamt teurer wird. Der Verkehrssprecher der letzten Jahre, Herr Gerstl, der in den vergangenen Tagen seinen 50er gefeiert hat, zu dem ich ihm auch in diesem Punkt hier gratulieren möchte, hat öffentlich gesagt, die Jahreskarte muss teurer werden! Und wenn man dann 50 Prozent Verbilligung gibt, wäre es viel mehr als das, was jetzt herauskommt. Da auch die Senioren und Seniorinnen nicht Prozente bezahlen, sondern Euro bezahlen, sind diese 224 EUR weniger, als im Gespräch war, und auch sehr viel weniger, als die Österreichische Volkspartei selber gefordert hat.

 

Aber das ist nicht meine Frage, sondern: Öffentliche Verkehrsmittel macht man unter anderem auch mit der Preisgestaltung attraktiv, aber nicht nur mit dieser. Welche zusätzlichen Maßnahmen werden denn getroffen, damit für Senioren und Seniorinnen, vor allem in höherem Alter, öffentliche Verkehrsmittel auch leicht benützbar sind?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Das ist ein richtiger Hinweis, denn der Preis ist das eine, aber wenn man zum Beispiel - ich habe das bei meiner eigenen Mutter miterlebt – bei einer Straßenbahn die hohen Stufen nicht mehr nehmen kann, dann nützt ein noch so günstiger Preis nichts. Deswegen war ja eine der Herausforderungen - Schwierigkeiten gibt es ja nicht, es gibt ja nur Herausforderungen - der Tarifarbeitsgruppe, all dies unter einen Hut zu bringen: einerseits möglichst günstige Tarife für möglichst viele Menschen anzubieten, damit zu motivieren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, trotzdem ein stringentes neues System zu finden und - und Sie wissen, dass mir das ein ganz großes Anliegen oder ein besonders großes Anliegen war - die Investitionsfähigkeit und die Qualitätsverbesserungen bei den Wiener Linien weiter aufrechtzuerhalten. Dazu gehört, dass neue Waggons bestellt werden können, neue Züge bestellt werden können - Stichwort Bombardier; Hunderte von Arbeitsplätzen, die wir damit als Stadt sichern können. Und ganz wichtig ist natürlich eine möglichst leichte Zugänglichkeit der gesamten Verkehrsmittel für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und für ältere Menschen, die sich vielleicht mit dem Gehen, mit dem Einsteigen, mit hohen Stufen nicht mehr so leicht tun.

 

Deswegen steht ganz an der Spitze der Investitionen, die jetzt auch durch diese Tarifreform gesichert sind, die weitere Anschaffung von Niederflurstraßenbahnen und Niederflurautobussen. Wir sind ja da schon sehr weit, wir haben ja zum Teil auch schon eine sehr großzügige Ausstattung mit diesen Niederflurwägen. Ich glaube, das ist aus Sicht eines älteren Menschen das Allerwichtigste, dass man eben nicht so hoch hineinsteigen muss. Aber das ist nur ein Punkt neben vielen anderen.

 

Es sind auch die neuen durchgängigen U-Bahn-Züge, eben die V-Wägen von Siemens und die jetzt bereits angesprochen T1-Wägen von Bombardier, die wir jetzt bestellen können, wichtig, damit man sich auch innerhalb eines Waggons entsprechend bewegen kann.

 

Aber, und auch das darf man nicht unterschätzen, für die ältere Generation ist das Thema Sicherheit von ganz zentraler Bedeutung. Das ist natürlich auch für uns Frauen wichtig, aber ich weiß aus vielen Gesprächen, dass es auch für die Älteren wichtig ist. Deswegen werden alle zukünftigen U-Bahnen, die wir neu ankaufen, mit Videoüberwachung ausgestattet sein, aber auch in den Stationen bauen wir diese bekanntlich aus. Wir rüsten mit Aufzügen nach - auch wichtig für die ältere Generation, aber natürlich auch für Familien mit Kindern oder für Menschen, die sonstige Schwierigkeiten mit dem Gehen haben. Diese Aufzüge sind auch alle hell und einsichtig - dies wieder zum Stichwort Sicherheit.

 

Und - ich nehme jetzt nur einige Beispiele, sonst wird es zu lang - um die Menschen auch über all das entsprechend informieren zu können, bauen wir die elektronische Fahrgastinformation an rund 500 Stationen aus und werden auf diese Weise dafür sorgen, dass die Wiener und Wienerinnen noch besser als bisher informiert sind. Ich habe auch den Auftrag erteilt, weil es mir ein persönliches Anliegen ist, dass man auch die Ansagen in den Stationen neu überarbeitet, denn diese sind manchmal sehr gut gemeint, aber leider unverständlich. Und deswegen wird auch das alles überarbeitet – es wird nicht von einem Tag auf den anderen gehen, weil auch das viel komplexer ist, als es im ersten Moment klingt. Man könnte meinen, na ja, sagen wir es halt neu!, aber es ist viel komplizierter. Aber auch das wird überarbeitet.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die 3. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mahdalik gestellt. – Bitte schön.

 

9.29.38

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Sie haben in der ersten Beantwortung betont, dass die letzte Erhöhung bei den Senioren 2007 - das haben Sie extra betont - stattgefunden hat. Es hat so geklungen, als wäre das 1982 gewesen, aber für mich liegt 2007 noch nicht so lange zurück, und auch für die Seniorinnen und Senioren nicht. Das wird sie also nicht sonderlich beruhigen, dass nach wenigen Jahren die Preise in diesem Fall nicht in die Vergünstigungsschiene

 

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