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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 23.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 72

 

Wiener, und da haben wir mit unserem blauen Bürgertelefon die Erfahrung gemacht, dass es sehr viele Menschen, Wienerinnen und Wiener mit ungelösten Problemen gibt. Alle diese Wienerinnen und Wiener haben sich zunächst an das Bürgerservice der Stadt Wien, an den Bürgerdienst gewandt, sind dort mehr oder weniger an verschiedene Magistratsabteilungen verwiesen worden und sind am Ende in der Bürokratie der Stadt Wien versandet, bis ihnen schließlich der Bürgerdienst der FPÖ helfen könnte.

 

Jetzt meine Frage: Sie haben gesagt, dass alle Daten statistisch erfasst werden. Deshalb die Frage: Gibt es Berichte - man könnte sie Wahrnehmungsberichte nennen - an die betroffenen Ausschüsse der betroffenen Geschäftsgruppen? Und wenn es solche Wahrnehmungsberichte nicht gibt: Beabsichtigen Sie, solche Wahrnehmungsberichte an die Ausschüsse in Zukunft einzuführen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Der Bürgerdienst ist, wie schon gesagt, ein entsprechendes Service-Tool für die entsprechenden Fachabteilungen. Die bekommen selbstverständlich auch ihre entsprechenden Rückmeldungen. Ich kann hier nur raten, wenn es Informationsbedarf gibt, das über die entsprechenden Geschäftsgruppen auch zu erfragen.

 

Ich kann nur sagen, in keinem Wort haben Sie erfahren können, dass der Bürgerdienst in der Lage ist, jedes Problem zu lösen. Das wäre gar nicht möglich, sondern wir sind hier auf die Unterstützung der Fachabteilungen angewiesen. Gerade die statistische Erfassung - und wir präsentieren ja die Bilanz seitens des Bürgerdienstes immer wieder auch öffentlich - zeigt sehr eindrucksvoll, wie viele Problemfälle gelöst werden können.

 

Aber es gibt selbstverständlich auch Unmut über zu lange Baustellen, Unmut über eine Baustofflagerung, die letztendlich für eine Baustelle notwendig ist, ungeachtet der Tatsache, ob sie mir persönlich oder einer Wienerin oder einem Wiener gefällt. Es ist also nicht möglich, alles zu lösen. Was wichtig ist, ist der Dialog mit dem Bürger, dann auch darüber zu informieren, wie lange eine Baustelle dauert. All das wird nicht zuletzt auch sichergestellt durch die entsprechende elektronische Dokumentation und die entsprechende Auswertung.

 

Wir werden diesen Weg selbstverständlich weitergehen, denn noch einmal: Das Wesentliche für mich ist neben der Problemlösung auf der anderen Seite durchaus auch, Schwachstellen ausmachen zu können im Dialog und gemeinsam mit der entsprechenden Fachabteilung, um hier immer rascher und effizienter zu werden. Gerade der Bürgerdienst ist hier, wie gesagt, ein Lern-Tool auch für die gesamte Stadtverwaltung. Ich denke, dass es das auch ausmacht.

 

Aber es haben sich die Bürger verdient, ihnen auch klipp und klar zu sagen - auch wenn sie sich nachher an ein anderes Telefon wenden, das ist alles ihr gutes Recht -, dass es Probleme gibt oder dass es Dinge in der Stadt gibt, die mir persönlich nicht gefallen, die aber trotzdem notwendig sind. Baustellen sind dafür ein guter Faktor: Sie schaffen Arbeit, sie schaffen Aufträge für die Wiener Wirtschaft. Freuen tut sich trotzdem keiner darüber, und es beschwert sich auch der eine oder andere beim Bürgerdienst. Dieser kann das nicht lösen, weil ich trotz alledem glaube, dass wir auch für die Infrastruktur eine gewisse Verantwortung haben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 4. Zusatzfrage wird von GRin Hatzl gestellt. - Bitte.

 

10.21.50

GRin Eva-Maria Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich hätte an Sie die Frage: Welche Neuerungen hat es im Servicebereich gegeben, und gibt es schon Statistiken dazu?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Wie gesagt, die wesentliche Neuerung als Service-Tool für die Wienerinnen und Wiener ist sicher der Bereich der Übermittlung von Anliegen via Smartphone, die es eben schafft, Anliegen rasch zu übermitteln. Aber wir haben selbstverständlich auch in anderen Bereichen den Bürgerdienst fit gemacht für Herausforderungen der Zukunft.

 

Zum Beispiel ist der Bürgerdienst auch zuständig für die entsprechende Rathausführung, die ja erfreulicherweise von vielen Schulklassen im Rahmen von politischer Bildung in Anspruch genommen wird, aber auch von Touristinnen und Touristen. Wir haben daher auch die entsprechende Ausstattung im letzten Jahr veranlasst, mit den entsprechenden Audioguides, dass es hier wirklich möglich ist, in verschiedenen Sprachen Informationen über das Rathaus zu bekommen. Dieses Angebot wird seitens der Touristinnen und Touristen immer wieder groß in Anspruch genommen.

 

Eine weitere Neuerung ist die Neuanschaffung des entsprechenden mobilen Bürgerbusses, der jetzt auch behindertenfreundlich ausgestattet ist, der hier in der Lage ist, einem Anspruch des Bürgerdienstes Rechnung zu tragen, nämlich auch direkt zu kommunizieren. Wir wissen, dass die Übermittlung von Anliegen via Telefon ziemlich konstant ist, via E-Mail, aber auch der elektronischen Applikation durch die Smartphones im Steigen begriffen ist, der persönliche Bürgerdienstkontakt in den Außenstellen aber durchaus abnimmt. Daher ist es für uns ganz wesentlich gewesen, weiterhin auch das Gespräch zu suchen, und daher sind der Bürgerdienstbus und der Mobile Bürgerdienst eine ganz wichtige und notwendige Ergänzung, um bei Großveranstaltungen, aber auch bei kleinen Informationsoffensiven vor Ort den Bezirken zur Verfügung zu stehen.

 

Die Bezirke nutzen das sehr maßgeblich. Daher war es natürlich auch wichtig, die entsprechende zeitgemäße Ausstattung weiterhin sicherzustellen, damit die Wienerinnen und Wiener sich nicht nur dann an den Bürgerdienst wenden, wenn sie ein konkretes Anliegen haben, wo sie sagen, da will ich jetzt offensiv herangehen, sondern der Bürgerdienst von sich selbst

 

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