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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 21.11.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 70

 

jetzt völlig an der Realität vorbeigegangen. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Ja, das glaub ich auch!) Wir werden uns in Wirklichkeit gemeinsam mit allen Bürgerinitiativen, mit allen Projektmenschen, die das irgendwie gemacht haben, einmal zusammensetzen und versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden, auch mit Niederösterreich, weil es geht nicht an, dass die PendlerInnen und zwar aus Kaltenleutgeben ... Noch einmal: Der Modal-Split ist übrigens von der BGO untersucht worden, also auch vom Land Niederösterreich, und da ist rausgekommen, dass dort über 80 Prozent mit dem Auto fahren. Das ist ja ... (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Na, weil dort nichts fährt!) Warum? Weil dort nichts fährt, weil der Autobus im Stau steht. Man wird sich das anschauen müssen und wir haben uns das bereits angeschaut. Lösungen sind in Vorbereitung, aber das geht nicht, solange in Niederösterreich noch nicht gewählt worden ist, weil dort alle Leute in Wirklichkeit etwas anderes im Kopf haben.

 

Die eine Geschichte mit der Kaltenleutgebner Bahn ist eine interessante Geschichte, keine Frage. Aber damit wird sich, wie gesagt, der Kollege Hora genauer beschäftigen.

 

Wenn ich jetzt zum Beispiel hergehe und sage, ja, da muss man dann irgendwas machen, da muss man dann immer ÖV-Trassen machen, dann muss man sich schon fragen: Wie funktioniert das dort auf der Kaltenleutgebner Straße? Da stehen dann alle. Da steigen dann alle in den Bus ein und dann steht der Bus im Stau und zwar genau eine halbe Stunde lang, bis er sich verzogen hat, der Bus. Nein, das muss man sich anschauen (Aufregung bei GR Dipl-Ing Roman Stiftner.), genau.

 

Was noch etwas anders ist, als Sie uns da erzählen, ist die Legende, die Stadt Wien soll in Wirklichkeit doch einen Auftrag als Beauftrager an die ÖBB geben und das zahlen. Ist Ihnen entgangen, dass diese Bahnlinie ... Sie sind ja Liesinger, oder? Die Bahnlinie fährt doch über weite Strecken in Niederösterreich spazieren und zwar in Perchtoldsdorf. Perchtoldsdorf gehört nicht zu Wien. Also das heißt, das Land Niederösterreich, lieber Herr Kollege Stiftner, muss auch beauftragen. Das Land Niederösterreich hat nicht daran gedacht, einen Auftrag zu geben. Das heißt, Sie verlangen von uns, wir sollen in Wirklichkeit alleine eine Bahnlinie bezahlen und die Niederösterreicher lehnen sich zurück und sagen, die blöden Wiener werden das schon zahlen. (Aufregung bei den GRen Mag Wolfgang Jung und Dipl-Ing Roman Stiftner.) Nein, das muss mit Ihren Kollegen aus der Niederösterreichischen Landesregierung ausdiskutiert werden und nicht da irgendwie herumhampeln, das ist nichts.

 

Und jetzt einmal zur U-Bahn und zu Ihren ewigen Wünschen. Also ich lese Ihnen einmal vor: Sie hätten gerne die U-Bahn nach Klosterneuburg ausgebaut. Da gibt es parallel dazu eine Schnellbahnlinie, die wunderbar funktioniert und der ÖV-Korridor funktioniert dort von allen Korridoren nach Wien am allerbesten, weil dort ungefähr gleich viel ÖV wie Individualverkehr ist. In Klosterneuburg funktioniert das am besten. Dieselbe Trasse parallel geführt hat überhaupt keinen Sinn. Die Niederösterreicher haben klar signalisiert: Wir zahlen das nicht.

 

Nächste Geschichte U4 nach Auhof, zum IKEA quasi fahr ich dann mit der U4. Dort pack ich mir in Wirklichkeit ein Kästchen ein und fahr wieder zurück. Dort gibt es die Schnellbahn und Busse nach Auhof. Am Auhof wohnen nur ganz wenige Leute. Demnächst werden dort beim Einkaufszentrum Wohnungen gebaut werden, das wird zu wenig sein. Oder gar nach Pressbaum raus mit der U! Das ist natürlich gar keine Frage, die Niederösterreicher würden sich bedanken, weil ich ihnen dann sage, was das alles zusammen kosten würde.

 

Die FPÖ träumt gerne von der U3 nach Schwechat. Da gibt’s auch die Schnellbahn. Die Schnellbahn wird demnächst auf einen Viertelstundentakt verdichtet und wir haben ja beschlossen, die Niederösterreicher haben das übrigens torpediert, die Straßenbahnverlängerung über die Stadtgrenze hinaus nach Schwechat. Der Niederösterreichische Landtag hat dem zugestimmt. Der Kollege Zibuschka hat in Schwechat gesagt, na ja, das müsst ihr dann zahlen, ihr lieben Schwechater. Daraufhin haben die Schwechater gesagt, haben wir nicht, gibt’s nicht, ist nicht, also auch nicht.

 

Dann haben wir noch die U1. Vor Kurzem hat der Kollege Mahdalik davon geträumt, die U1 nach Gerasdorf vorwärts zu treiben, nicht wissend, dass dort ja eine Schnellbahn fährt. Also die Schnellbahn gibt’s da draußen. In Gerasdorf wohnen so wenige Menschen, dass sich das überhaupt nicht auszahlt, die U1 da hinauszuführen.

 

Was aber interessant ist, das gibt es schon: Die Stadt Wien baut zwei U-Bahn-Linien aus und zwar die U1 in den Süden bis nach Oberlaa und die zweite, die U2, zum Flugfeld Aspern. Das ist in Bau, wird finalisiert und kostet gar nicht so wenig, wenn Sie sich noch erinnern können. Die U1-Verlängerung nach Oberlaa kostet rund. sag ich jetzt einmal, 850 Millionen EUR, davon zahlt die Hälfte der Bund. Das ist übrigens auch ein Problem, weil der Bund möchte nicht gern so viel zahlen. Die andere Hälfte zahlt die Stadt Wien. Diese von Ihnen angeführten oder gerne gewollten oder „Ich-hätt’-so-gern-Auhof-U-Bahn-Linien“ kosten Daumen mal Pi ungefähr an die 3 Milliarden EUR. Wer zahlt das? Die Niederösterreicher zahlen 1,5 Milliarden EUR für die U-Bahn? Das glaubt aber keiner, das glaubt echt niemand, das glaubt nicht einmal der Kollege Stiftner. Nein, das glaubt niemand. Es gibt allerdings schon eine Option, die für uns interessant ist, und zwar die U2 nach Süden zu führen. Ja, es ist nicht uninteressant, die U2 nach Süden über den Matzleinsdorfer Platz bis zur Gutheil-Schoder-Straße zu führen, um den Süden, wenn man so will, besser an eine U-Bahn anzubinden. Das ist eine Geschichte, die klingt nicht uninteressant, muss man sich anschauen, ja, ist eine Möglichkeit. Aber die U5 hinaufzuführen zur Czartoryskigasse mehr oder weniger nach Hernals, dort, wo der Herr nichtamtsführende Stadtrat wohnt, das ist, glaub ich, keine gescheite Idee. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Die Frau Vizebürgermeisterin wohnt auch dort!) Ja eh, aber die fahrt ja mit etwas anderem als der Herr nichtamtsführende Stadtrat. (Aufregung bei der ÖVP.)

 

Und dann zu Liesing, Kollege. Ich weiß nicht, ich glaub, Sie fahren immer mit dem Auto in die Stadt herein, weil Sie noch nie in der Park-and-ride-Anlage am

 

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