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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 14.12.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 21 von 133

 

Köpfe - um es ein bisschen plakativ darzustellen.

 

Worum es geht, ist, dass wir diesen Strukturwandel positiv und gleichzeitig das Miteinander von Dienstleistung und Industrie unterstützen. Es ist kein Gegeneinander, genauso wenig wie es ein Gegeneinander von Groß und Klein gibt, sondern wir brauchen alles. Wir haben hier eigene Förderungen. Wir unterstützen gerade mit den innovationsorientierten und mit den technologieorientierten Förderungen. Wir beteiligen uns gerade jetzt wieder am COMET-Projekt. Es gibt jetzt wieder drei neue Projekte mit Wiener Beteiligung, wo Wien viele Millionen hineininvestiert.

 

Und wir konzentrieren uns ganz stark auf das Thema Qualifikation, denn was der Industriestandort braucht, sind solche junge Leute, wie die, die hier als Zuhörer sitzen, höchst qualifizierte Facharbeiter und Facharbeiterinnen, vor allem auch Techniker und Technikerinnen. Die brauchen wir, und da hat Wien ja für nächstes Jahr mit dem Qualifikationsplan Wien einen ganz wichtigen Schritt gesetzt. Und wir werden auch nachher im Zusammenhang mit dem Thema Lehrlinge sicher darüber diskutieren, dass wir hier ganz auf Ausbildung, auf Qualifikation und Bildung setzen müssen.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Hatzl gestellt. - Bitte schön.

 

10.40.58

GRin Eva-Maria Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vizebürgermeisterin! Welche konkreten Fördermaßnahmen zur weiteren Stärkung der Wiener Industrie sind für 2013 geplant?

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Das, was ich vorher gesagt habe, diese Konzentration auf Innovation, auf Technologie, auf Forschungsfragen, auf Internationalisierung, die ganz wichtig auch für Klein- und Mittelbetriebe ist – das habe ich noch nicht erwähnt –, schlägt sich natürlich in ganz konkreten Fördermaßnahmen nieder.

 

Wir haben gezielte Förderausschreibungen wie den Sachgüter-Call. 2012 und auch 2013 werden hier jeweils 2,5 Millionen EUR für Wiener Industriebetriebe vergeben. Mit der Internationalisierungsförderung werden, wie heuer, auch nächstes Jahr wieder über 1 Million EUR ausgeschüttet werden. Darüber hinaus haben wir in den Bereichen Kooperation und Forschung und Entwicklung Förder-Calls, Förderwettbewerbe. Dazu gehört ganz voran der Smart-City-Vienna-Call der Technologieagentur, weil das eben ein Asset ist, das wir haben, aber auch die Kofinanzierung der vorher erwähnten Kompetenzzentren, wo es darum geht, die Kooperation zwischen Wissenschaft und Forschung zu fördern - ein ganz großer Schwerpunkt für 2013.

 

Darüber hinaus haben wir unser Expat Center, von dem Sie wissen, dass es sehr gut läuft, wo wir auch internationale Manager, die hierher kommen, unterstützen und sie genau beraten.

 

Wir haben in der Wirtschaftsagentur drei Cluster - Mobility, IT und Umwelt -, und auf die konzentrieren wir uns mit unseren Fördermaßnahmen - einige Beispiele habe ich jetzt genannt -, die - und auch das sage ich von dieser Stelle hier – genau so auch im nächsten Jahr durchgeführt werden.

 

Sie kennen unsere Evaluierung. Wir sind da gerade auch in Gesprächen, damit wir noch besser werden. Aber die Summe der Förderungen wird ganz sicher nicht kleiner werden, denn gerade jetzt, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, brauchen die Unternehmungen diese Förderungen weiter.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die 3. Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Neuhuber gestellt. - Bitte sehr.

 

10.42.58

GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vizebürgermeisterin! Sie haben es vorhin in der Anfragebeantwortung selbst angesprochen: Einher mit diesem Strukturwandel geht natürlich auch das Schrumpfen von Industriearealen.

 

Wir haben gestern in der Wohnbaudebatte auch über das Thema Flächenwidmungsoffensive - die wir im Wohnbau brauchen - gesprochen. Könnten Sie sich etwas Ähnliches, eine Flächenwidmungsoffensive für Industrieareale abseits der Seestadt Aspern auch in Ihrem Ressort vorstellen?

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Nun, wir haben ja ein Konzept, wie wir versuchen, entsprechende Flächen auch für die Industrie zu entwickeln. Ich habe vorher schon das Beispiel in Liesing genannt, wo wir, glaube ich, sogar in allernächster Zeit das auch gemeinsam öffentlich präsentieren werden.

 

Wir brauchen selbstverständlich auch hier eine ganz klare Strategie. Wir müssen natürlich auch schauen – und das ist nicht einfach, denn wenn es um knappes Gut geht, ist es immer eine Verteilungsfrage –, dass wir Wohnen und Arbeiten in dieser Stadt auch gleichwertig entsprechend präsentieren. Das tun wir auch, das versuchen wir auch - das ist im Einzelfall nicht immer einfach, das bestreite ich in keiner Weise. Es kommt auch noch dazu, dass wir natürlich eine Vielzahl an Interessen haben, die wir unter einen Hut bringen müssen - denn jeder möchte zwar gerne ums Eck arbeiten, aber er möchte nicht ums Eck den Betrieb haben, wenn er ein bisschen lauter ist, um es etwas salopp zu formulieren. Aber das ist nun einmal so in einer Millionenstadt.

 

Ich glaube, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Sie haben jetzt selber Aspern genannt. Das ist natürlich schon unser Paradebeispiel, weil wir dort das haben, was sonst in der Stadt das Knappste ist, nämlich Platz. Und es ist kein Zufall - das möchte ich von dieser Stelle aus abschließend auch noch einmal sagen -, dass das Motto von Aspern „Work Life Balance“ lautet, dass ganz klar Betriebsansiedlungen, Unternehmungen, und zwar besonders gute Unternehmungen dort ganz wichtig für uns sind und dass es das absolute Ziel ist, die dort hinzubringen. Es ist auch kein Zufall, dass das erste Haus, das dort steht, unser Aspern IQ ist, wo es eben genau darum geht. Und wir haben gerade gestern in der Wirtschaftsagentur beschlossen, dass wir dort auch ein Mingo, also eine Start-up-Unterstützung machen werden.

 

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