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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 97

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister!

 

Bgm Dr Michael Häupl: Also einmal völlig abgesehen davon, dass ich persönlich nicht den Eindruck habe, dass man so generell sagen kann, die Wiener Sportstätten liegen im Argen, denn gerade bei verschiedensten Sportbereichen sind sie durchaus in zufriedenstellender Form. Einmal eine ganz andere Geschichte ist, dass ich mich noch gut daran erinnern kann, und es vielleicht wirklich der einzige Vorteil dieser längeren Zeit, in der Regierung zu sein, ist, dass wir damals 150 Millionen Schilling noch für die Fußballplätze der kleinen Vereine ausgegeben haben und eine Reihe davon schauen in der Zwischenzeit leider wieder so aus, als ob man niemals etwas getan hätte. Das heißt, diese ganze Frage der Eigenverantwortung, dass man auf einen Platz, den man hergerichtet bekommt, auch ein wenig aufpasst, das ist etwas, an dem müssen wir noch arbeiten. Da weiß ich mich sicher mit Ihnen ja auch eins. Die Eigenverantwortung der BürgerInnen ist ein Begriff, der Ihnen nicht ganz fremd ist, was mich freut. In dem gegenständlichen Fall freut es mich noch mehr. Dass es in anderen Bereichen Nachholbedarf gibt, sag’ ich umgekehrt, ist nicht zu bestreiten.

 

Zur Sportstättenkonzeption ist bitte der zuständige Stadtrat zu fragen, denn der Bürgermeister hat Generalist zu sein. Ich kann Ihnen diese Frage nicht unbedingt im Detail beantworten, aber dass natürlich eine positive Bewerbung für Olympische Spiele gerade auch für die Sportstätten einen entsprechenden Investitionsimpuls bietet, liegt auf der Hand. Das ist ja außer Frage. Natürlich haben wir da was zu tun. Aber da darf ich schon ein bisschen an die jüngsten Erfahrungen erinnern, wie die Sportstätten in London ausgeschaut haben vor der Bewerbung um die Olympischen Spiele und vor den Olympischen Spielen. Also wenn man von „im Argen liegt“ reden kann, dann war das mit Sicherheit in London weitaus ärger, und sie haben es auch geschafft. Sie haben ein anderes Problem dort gehabt, mit dem sie bis zum Schluss dann auch herum getan haben, nämlich die Frage der Sicherheit. Aber auch da ist das Sicherheitsbedürfnis in London wahrscheinlich ein anderes als in Wien, vielen sei Dank.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage stellt GR Ellensohn. Bitte schön.

 

9.16.44

GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Herr Bürgermeister! Ich hatte gestern Gelegenheit, Ihnen zur Silberhochzeit mit der Stadt Wien zu gratulieren. Aber ich mache das heute gerne noch einmal, sonst schaut es im Protokoll so aus, als ob die GRÜNEN das ausgelassen hätten.

 

Zur Olympiade: Die Frage ist zwar erschöpfend beantwortet, es gibt viele gute Argumente für die Olympischen Spiele, es gibt, auch verständlich, viele Leute, und ich glaube, das geht quer durch die Fraktionen, und Menschen, die eher das Risiko dabei sehen, plus/minus. Ich gehöre zu denen, die sich in London die Olympischen Spiele angeschaut haben. Mir gefällt das und mich würde es freuen, wenn wir das in Wien machen. Die meisten Länder, wenn sie Olympische Spiele ausrichten, haben irgendwie Wünsche nach eigenen Sportarten. Also wenn in den USA Olympische Spiele stattfinden, dann taucht halt Baseball auf. Haben Sie irgendeine Vorstellung, was 2028 die Wiener Sportart sein könnte, die wir neu einführen (Allgemeine Heiterkeit.), weil dann könnte man anfangen, die Leute dafür auszubilden, damit wir eines sicher haben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Herr Klubobmann, zunächst einmal herzlichen Dank auch hier für die Wünsche. Ich meine, ich falle eher ungern auf meinen eigenen Schmäh rein, aber das mit der Silberhochzeit mit der Stadt war sicherlich einer dieser flotten Sager, die wahrscheinlich jetzt picken bleiben, aber die nicht schädlich sind. Das ist ein durchaus nettes Bild und meine Frau hat es auch akzeptiert. Also so gesehen geht das auch in Ordnung.

 

Was nun die eigene Wien-Sportart betrifft, so gehe ich einmal davon aus, dass in den verschiedenen Fraktionen sehr unterschiedliche Vorstellungen dazu herrschen würden. Die einen würden wahrscheinlich ein Kartenspiel bevorzugen, andere irgendeine Form des Fechtsportes oder Ähnliches. Also ich hätte ja gerne, dass man zum Beispiel Eisstockschießen aufnimmt. Aber das ist bei Sommerspielen wahrscheinlich ein bissel komisch. Daher werden wir darauf warten müssen, dass wir uns eventuell, wenn der Müllberg hoch genug ist, um die Winterspiele bewerben können, und dann werden wir uns damit auseinandersetzen, dass wir Eisstockschießen einbringen. (Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 4. Zusatzfrage stellt GR Mahdalik. Bitte schön.

 

9.19.14

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Damit der Reigen der Gratulationen nicht abreißt, sag’ ich an dieser Stelle: Alles Gute zum Jubiläum.

 

Zu den Olympischen Spielen beziehungsweise zur Bewerbung selbst: Ich möchte jetzt nicht wieder das Schwimmbecken des Stadthallenbades aufs Tapet bringen, das nach der Wüste Atacama und dem Death Valley der dritttrockenste Ort der Erde ist. Ich möchte auch nicht die Spielfläche der Eishockey-WM in der Stadthalle wieder hervorgraben, die gekalbt hat, dass sich die Antarktis noch etwas abschauen kann. Und ich möchte auch nicht die Sporthalle in der Pastorstraße oder den Sportklub-Platz erneut hier zur Sprache bringen. Das ist schon sattsam bekannt. Aber wie kommen Sie angesichts der Tatsache, dass die Stadt Wien es bei einer Schneelage von 20 cm über Tage nicht zustande bringt, einen 100 m langen Zauberteppichlift auf der Dollwiese im 13. Bezirk in Betrieb zu nehmen, dass die Stadt Wien imstande sein sollte, Olympische Spiele zu organisieren?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister!

 

Bgm Dr Michael Häupl: Es ist schade, dass Sie jetzt nicht die Sportstätten wieder aufgezählt haben, weil da hätten wir das ja durchgehen können. Ich kann Ihnen mit Sicherheit versprechen, dass das Stadthallenbad, ist wie es ist, längst vor solchen Olympischen Spielen ordentlich

 

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