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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 97

 

kommt: „Das kaufmännische Talent“, in den 70er Jahren wurde dieses Spiel erfunden.

 

Die Einstufung der Mariahilfer Straße in diesem Spiel war ident mit jener der Annenstraße in Graz. Das heißt, wenn man bei diesem Spiel ein Haus in der Mariahilfer Straße gekauft hatte, dann musste man, mit Spielgeld natürlich, auch denselben Betrag zahlen wie in der Annenstraße.

 

Schauen wir uns die beiden Straßen an, was daraus geworden ist. Die Annenstraße in Graz hat an Kaufkraft verloren. Die Mariahilfer Straße in Wien hat eigentlich gezeigt, dass hier die Wirtschaft, dass hier der Handel (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Weil hier der Verkehr fließt!) - dass hier auch der Verkehr fließt, Herr Kollege Aichinger, auf den Verkehr werden wir dann noch zu reden kommen -, dass die Kaufkraft in der Mariahilfer Straße auf internationalem Niveau ist und die Mariahilfer Straße eigentlich eine Erfolgsgeschichte ist.

 

Meine Damen und Herren! Vielleicht können wir noch ein bisschen in der Geschichte kramen. Als Poststraße hat die Mariahilfer Straße begonnen. (GR Anton Mahdalik: Fünf Minuten - das geht sich nicht ganz aus!) Sie hat dann irgendwann einmal Bayerische Landstraße geheißen, Kremser Straße (GR Mag Wolfgang Jung: So kann man die Zeit auch ...), und seit 1862 heißt sie Mariahilfer Straße.

 

Kollege Aichinger, du hast das schon angesprochen: Der Verkehr fließt. Ja, seit 1993 fließt keine Straßenbahn mehr durch die Mariahilfer Straße, und ich weiß noch, wie die Unkenrufe waren: Was heißt das, wenn keine Straßenbahn durch die Mariahilfer Straße fährt, was heißt das für die Wirtschaft? Die wird eingehen, die Geschäfte werden zusperren, wir werden dort kein Leben mehr haben! (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Die U-Bahn hat aber schon mehr Kapazität, oder? Das wirst schon zugeben, oder?) Es war ganz spannend: Die U-Bahn fließt, und auch das Leben in der Mariahilfer Straße ist stärker geworden. Die Kaufkraft hat gewonnen, und die Mariahilfer Straße ist eine Erfolgsgeschichte. Ich glaube, darüber sollten wir auch einmal reden.

 

Meine Damen und Herren! Wir haben in Wien ja schon öfters Änderungen miterlebt, und auch die Mariahilfer Straße muss sich weiterentwickeln. 2008 hat es eine Entwicklung am alten Mariahilfer Platzl gegeben. Da war ja eine Geschichte, die damals, also 2008, zwar noch von einer sozialdemokratischen Bezirksvorsteherin eröffnet worden ist, aber die Diskussion über dieses Mariahilfer Platzl hat es dann bei den Kollegen gegeben, als ein ÖVP-Mann Vorsteher im Bezirk Mariahilf war (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Ist ja nicht gelungen!): der heutige Christian-Broda-Platz.

 

Man sieht, dass sich alles immer wieder verändert. Wenn wir heute über die Mariahilfer Straße diskutieren, diskutieren wir über den Jetzt-Standpunkt, über einen Standpunkt, der aus heutiger Sicht vielleicht für manche ideal ist. Aber es gibt Probleme! Es gibt einige Probleme auf der Mariahilfer Straße, die zu klären sind. Das ist zum Beispiel auch die Möblierung. Ist die Möblierung aus dem Jahre 93 noch zeitgemäß? Ist sie nach dem heutigen Standard? Wird sie den heutigen Anforderungen noch gerecht?

 

Ich glaube, mit der Tatsache, dass sich diese Koalition darin verständigt hat, auch für die Zukunft zu planen, ist die Diskussion Mariahilfer Straße ein ganz wichtiger Punkt in dieser Stadt. Wir sind auch schon vorher, wir sind sehr lange dafür eingetreten, auch zu prüfen, ob der Bereich Andreasgasse bis Kirchengasse die beste Eignung für eine Fußgängerzone hat. Es wird jährlich zu Weihnachten, an den Wochenenden, immer wieder getestet, dass das Thema Fußgängerzone in diesem Bereich auch realisiert wird, im Sinne der Geschäftsleute, im Sinne der Bevölkerung, aber auch im Sinne aller Wienerinnen und Wiener, die dort gerne einkaufen gehen, und der Touristen, die nach Wien kommen.

 

Wir sollten also weitertun, das Thema Modernisierung einer Stadt auch am Thema Mariahilfer Straße dementsprechend zu diskutieren und die eine oder andere Entscheidung mit der Bevölkerung und mit allen Eingebundenen - und es gab ja Runde Tische - weiterzuführen und auch in ein Finale zu führen. - Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die Aktuelle Stunde ist beendet.

 

11.55.00Die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke hat sich gemäß § 16 der Geschäftsordnung zu einer Mitteilung betreffend Qualifikationsplan Wien 2020 zum Wort gemeldet. Ich erteile ihr das Wort, wobei ich bemerke, dass ihre Redezeit mit 40 Minuten begrenzt ist.

 

11.55.19

VBgmin Mag Renate Brauner|: Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Einen schönen guten Morgen von meiner Seite! Mittlerweile ist es fast schon ein schöner Mittag geworden.

 

Jetzt zu dem vorhin schon angesprochenen Thema Qualifikationsplan Wien. Ein ganz, ganz wichtiges Thema, das ich Ihnen heute präsentieren möchte: einen Meilenstein in der Frage der Arbeitsmarktpolitik und der Qualifikation in dieser Stadt! Deswegen habe ich mich zu dem doch eher selten gewählten Mittel einer Mitteilung entschlossen, weil ich die Bedeutung dessen, was ich Ihnen heute präsentieren kann, auch entsprechend in den Vordergrund stellen wollte.

 

Bildung, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kollegen und Kolleginnen, Ausbildung, Weiterbildung sind die zentralen Schlüssel zur Bekämpfung der sehr spezifischen Probleme unseres Wiener Arbeitsmarktes. Wir haben Wien zwar im internationalen Vergleich bisher gut durch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise gesteuert, und das Rekordhoch an Beschäftigungszahlen spricht eine deutliche Sprache. Dennoch haben wir mit steigender Arbeitslosigkeit zu kämpfen, und das nehmen wir als Wiener Stadtregierung auch sehr ernst.

 

Sie wissen, ich nenne dieses Missverhältnis - einerseits so viele Beschäftigte wie nie zuvor, trotzdem steigende Arbeitslosigkeit - gerne das Wiener Phänomen. Vielen Arbeitssuchenden fehlen im Moment leider nach wie vor die Qualifikationen für jene hochwertigen Arbeitsplätze, die Wien zu bieten hat. Hier aktiv durch Maßnahmen gegenzusteuern, diesen Menschen durch

 

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