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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 22.05.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 94

 

verein.

 

Meine Frage dazu: Gab es auch Bewerbungen von anderen Vereinen, weil sie auch genau dasselbe Konzept wie der WAT erfüllen würden? Und warum wurden diese nicht genommen, sondern wieder der WAT, was voriges Jahr auch der Fall war und wir diesbezüglich gerne eine Begründung haben wollen? Danke.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Frau Gemeinderätin!

 

Wir hatten ganz am Anfang, 2009, kein außerschulisches Jugendbetreuungsangebot dabei. Das heißt, diese Freizeitaktivitäten, wie Sehenswürdigkeiten anzuschauen, Rollenspiele, Theater zu spielen, gab es nicht. Damals war es ausschließlich auf den Sport ausgerichtet. Da haben wir gemerkt, dass es besonders bei den Kleinen so ist, dass nicht alle unbedingt nur ein Sportangebot haben wollen. Deswegen haben wir das erweitert.

 

Wir hatten mehrere Sportvereine dabei. Es haben sich dann aber einige aus diesem Programm wieder zurückgezogen, weil sie zum Teil eigene Angebote über den Sommer anbieten wollten und uns dann halt kein Angebot mehr gemacht haben, das Sportprogramm zu übernehmen.

 

Ich muss ehrlich sagen, wir hatten vor drei Jahren eine Situation, in der ich froh war, dass wir einen großen Sportanbieter gefunden haben, weil natürlich haben mit dieser ganzen Organisation von „Sowieso Mehr!“ viele Sportvereine verständlicherweise auch die Idee bekommen, sie könnten im Sommer etwas mit Kindern machen, um ihre Sportanlagen, die im Sommer nicht so wie sonst genutzt sind, auch zu nutzen und sind zum Teil einfach hergegangen und haben das selbstständig gemacht. Wir haben dann halt ausgeschrieben und haben uns eine Anbieterin gesucht. Das ist jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal - da muss ich noch einmal genauer nachschauen - bewährterweise der WAT.

 

Wirklich toll ist, das muss ich sagen, gerade auch für Mädchen, die zum Teil natürlich ein ganz anderes Freizeitverhalten haben als Buben, weil dort Fußballspielen natürlich der absolute Renner ist, es ist für uns wichtig gewesen, auch etwas anzubieten, was einfach abseits dieser klassischen Sportarten ist, und das kommt wirklich gut an. Es teilen sich sehr viele auch in das normale Freizeitprogramm und nicht nur in den Sportbereich ein. Ich glaube, so ist es eine schöne, runde Sache, also am Vormittag Deutsch zu lernen, gemeinsam Mittag zu essen, da schon Konversation zu betreiben, dann in die Gruppen zu gehen und entweder das Freizeitangebot oder eben das Sportangebot wahrzunehmen und auch dort in den Gruppen wieder miteinander zu reden, weil es sind wirklich auch sehr viele Kinder dabei, die keinen Migrationshintergrund haben und dieser Austausch und Dialog ist einfach total bereichernd.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt GR Akkilic. - Bitte.

 

9.11.18

GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Gerade die SeiteneinsteigerInnen beziehungsweise QuereinsteigerInnen leiden unter einer Unsicherheit, wenn sie ein Neuland betreten. Kann man sagen, dass das Angebot „Sowieso Mehr!“ auch eine Willkommenskultur für diese Kinder ist?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Herr Gemeinderat!

 

Ganz sicher. Man muss dazusagen, wir haben unser „Start Wien“-Programm. Alle Eltern, die neu nach Wien kommen und sich um ihre gesamten Formalitäten in der MA 35 kümmern, bekommen dort eine Information der MA 17 zu unserem „Start Wien“-Programm. Da werden die Eltern nicht nur in die Richtung beraten, welche Module es gibt, wo man sich auseinandersetzen kann mit dem Thema Zusammenleben oder mit dem Thema Wohnen oder mit dem Thema „Wo kann ich meine deutsche Sprache erlernen?“, sondern die Eltern erhalten dort natürlich auch eine sehr umfassende Information, wie es mit der Kinderbetreuung ausschaut, wie es mit der Bildung der Kinder ausschaut, wie das Schulsystem funktioniert et cetera. Diese Gelegenheit nutzen wir natürlich auch, den Eltern unsere zusätzlichen Sprachangebote zu vermitteln, so eben auch „Sowieso Mehr!“.

 

Ich muss sagen, diese Kombination aus Beratung der Eltern in „Start Wien“ und der Unterstützung, die auch aus dem Stadtschulrat kommt, wo alle DirektorInnen und Lehrkräfte über diese Maßnahme Bescheid wissen, ist hervorragend, weil man dann auf Eltern, wo man merkt, das Kind ist eine Seiteneinsteigerin, zugehen und sagen kann, es gibt über den Sommer eine Maßnahme und sie sollen das für ihr Kind nutzen, damit der Einstieg im Herbst einfach ein leichterer ist.

 

Bei dieser Maßnahme gilt, wie bei unseren anderen Maßnahmen auch, dass wir 1 EUR pro Stunde verlangen. Das ist sozusagen der symbolische Euro. Das nutzt sehr, auch in der Verbindlichkeit. Gleichzeitig muss man dazusagen, ist es natürlich ein trotzdem sehr niedrigschwelliges Angebot, das gerade für Leute, die herkommen und sich hier alles aufbauen, super ist und auch als Unterstützung empfunden wird.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt GR Mag Kasal. - Bitte schön.

 

9.13.43

GR Mag Günter Kasal (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Wie Sie bereits ausgeführt haben, ist das Ziel dieses Programms die Verbesserung der Deutschkenntnisse. Meine Frage wäre: Auf welche Art erfolgt nach diesem Programm die Leistungsfeststellung, die Erfolgsfeststellung? Und in welcher Form wird dann im darauffolgenden Schuljahr in irgendeiner Weise erfasst, ob das Programm tatsächlich etwas gebracht hat, wie groß die Verbesserung war?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Herr Gemeinderat!

 

Wie vorher schon berichtet, haben wir an diesem Programm „Sowieso Mehr!“ eigentlich ein Jahr Entwicklungsarbeit gehabt, von 2008 auf 2009. Im Sommer 2009

 

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