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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 25.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 81

 

weile dabei. Ich hoffe doch, dass auch hier die Blockadehaltung beendet wird und wir den Weg zum Guten voranschreiten können.

 

Auch noch zwei, drei Worte zur Jugendbeschäftigung, weil das gerade in der gegenwärtigen Situation ein wichtiges Thema ist. Sie haben es ja nur umschifft. Ich glaube, die Wahrheit liegt auch darin, dass Sie ja zum Beispiel noch nie eine Aktuelle Stunde zum Thema Jugendbeschäftigung, Lehrlingspolitik oder sonstwas verlangt haben. Sie meckern zwar immer dahin, dreschen da irgendwelche Phrasen (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Na, Sie überhaupt nicht!), aber wenn es um die Substanz geht, fehlt Ihnen ganz offensichtlich die Kompetenz. Oder, das würde mich ja fast noch mehr freuen, Sie haben einfach erkannt, dass wir in Wien eine gute Politik machen, weil Sie sonst dieses Thema einmal aufgreifen könnten. Dass Sie das nicht tun, ist wohl auch kein Zufall. Nicht umsonst ist Wien die Jugendbeschäftigungshauptstadt innerhalb der Europäischen Union. Da können wir stolz drauf sein. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS. Na sicher!)

 

Das ist ein gemeinsamer Erfolg unserer Politik und das lassen wir uns von Ihnen ganz sicher nicht schlechtreden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Würden auch Sie zumindest hin und wieder Arbeitsmarktstatistiken lesen, auch das würde ja nicht schaden, dann würden Sie wissen, dass bei den Unter-20-Jährigen der Rückgang von 14,5 Prozent ein beachtlicher ist. Trotz alledem ist natürlich jeder junge Mensch, jeder Mensch ohne Arbeit einer zu viel. Da wir diese Kraftanstrengungen nicht verringern ... (Aufregung bei GR Mag Wolfgang Jung.) Oh, Herr Magister, Herr Jung, Sie sind immer Gemeinderat Oberg’scheit. Herr Gemeinderat Oberg’scheit, ich habe Ihnen auch etwas mitgebracht. (Weitere Aufregung bei GR Mag Wolfgang Jung. – Heiterkeit bei der SPÖ.) Herr Gemeinderat Oberg’scheit, Sie haben ja zu allem eine Meinung, zwar meistens irgendeine, aber trotzdem haben Sie eine. Es gibt das AMS, Arbeitsmarktservice, dafür steht das Kürzel. Würden Sie sich das einmal ansehen, dann würden Sie auch bemerken, dass zum Beispiel beim Jugendlichenanteil im Bereich nach Bundesländern Wien hier den geringsten Anteil hat. Das heißt, natürlich haben wir in Summe mehr Menschen (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, ja!). Wien wächst, das ist erfolgreich, auch wenn Sie noch so sehr raunzen, offenbar sehen das die Wiener anders. Aber in Relation haben wir die geringste Jugendarbeitslosigkeit und das können auch Sie einmal gerne zur Kenntnis nehmen, es würde mich freuen (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Wollen Sie!). Trotz alledem sollten wir uns das jetzt hier ein bissel genauer ansehen, warum das eigentlich so ist. Wir haben eine Wiener Ausbildungsgarantie mit großer Kraftanstrengung, mit viel, viel Herz und Leidenschaft ins Leben gerufen, gemeinsam auch mit der Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Faymann und mit dem Rudi Hundstorfer. Es werden hier insgesamt 80 Millionen investiert. Da es sich offenbar zu Ihnen noch nicht herumgesprochen hat, erkläre ich es Ihnen auch gleich noch einmal. Wir haben auf der einen Seite insbesondere den Übergang mit Jugend-Coachings, Spacelab, das ausgezeichnet worden ist, und so weiter, um Jugendliche zu unterstützen und sie nicht am Weg zu verlieren. Wir haben gleichzeitig die betriebliche Lehre, die natürlich noch nicht dort ist, wo sie hingehört. Wir arbeiten an der Qualität, aber auch der Quantität. Dass nur 8,5 Prozent der Betriebe Lehrlinge ausbilden, lässt mich nicht jubeln. Aber wir haben zum Beispiel mit der Auftragsvergabe unter Berücksichtigung von Lehrbetrieben gemeinsam einen wirklich bemerkenswerten Erfolg geschafft, der nämlich auch zum Ausdruck bringt, dass wir als Politiker jene sind, die die Rahmenbedingungen vorgeben, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und das bei dieser Maßnahme auch ganz klar zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus werden mit der überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung 3 500 Plätze konkret geschaffen und vieles mehr.

 

Gerade Wien, und Sie sagen ja immer, die öffentliche Hand kann keine Arbeitsplätze schaffen. Ich würde Sie bitten, den Taschenrechner zu zücken und mitzuzählen, weil dann würden Sie merken, wie viele es sind, Wir haben über 1 200 Lehrlinge bei der Stadt und in Unternehmungen, wir haben 3 500 in den überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen, wir haben 2 100 Ausbildungsplätze im Gesundheits- und Krankenpflegebereich, wir haben 700 in Ausbildung in den Sozialberufen und 780 in der Ausbildung in der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik. Das heißt, da reden wir von tausenden jungen Menschen, die dank der Stadt Wien, dank unserer konkreten Politik entsprechende Ausbildungs- und letztlich auch Arbeitsplätze erhalten. Das werden auch Sie zur Kenntnis nehmen müssen, das ist ganz, ganz klar ein Erfolg unserer Politik. Und ein letzter Satz noch: Die FPÖ hat letztens eine Aussendung gemacht, die mich ziemlich amüsiert hat, wo Sie mich als Lehrlingsguru bezeichnet hat. Nun, ich habe jetzt in Wikipedia nachgesehen. Guru, die Bezeichnung Guru: „Der Lehrer ist für den Schüler unentbehrlich für die Suche nach Wissen und den Weg zur Erlösung.“ Jetzt finde ich das einigermaßen originell. Offenbar auf der Suche nach Wissen sind Sie meinem Weg noch nicht ganz gefolgt. Wir werden Ihnen auch gerne helfen. Sie haben mich gleichzeitig darauf hingewiesen, dass durchschnittlich nur 22 Berufsschülerinnen und Berufsschüler in einer Klasse sind und gesagt, das stimmt nicht, es sind nur 17. Nun, das ist die offizielle Statistik. Und Sie haben einen Fehler gemacht, Herr Kollege Nepp. Sie haben nämlich die Berufsschule Maschinenbau, Fertigungstechnik und Elektronik genommen mit 17,69. Das ist eine Berufsschule von 24. Wir haben in Wien nämlich mehr und im Durchschnitt haben wir 22. Jetzt würde ich mir wünschen, dass überall 17 sind, weil man damit noch individueller Rücksicht nehmen kann. Nur, diese Schulräume schaffen wir, da passiert sehr, sehr viel. 18 Millionen EUR haben wir im Bereich der Berufsschulen investiert. Aber Sie müssen halt schon zwischen einer einzelnen Berufsschule und dem Gesamtberufsschuldurchschnitt unterscheiden. Auch das können wir im angebotenen Nachhilfekurs im Sommer gerne durchmachen. (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Und Deutsch!)

 

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