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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 25.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 81

 

danke. Das ist schon gut.

 

Wir haben in Wien einen Schuldenstand von 7,4 Milliarden EUR inklusive Wiener Wohnen. In der Privatwirtschaft wäre das ein glatter Konkurs.

 

Aber, und jetzt gebe ich es Ihnen noch einmal, dass wir den Grund zu hinterfragen haben, kritisch zu hinterfragen haben, ob die Entwicklung richtig ist, die Möglichkeiten, ausgabenseitig zu sparen, anstatt die Belastungen der Wiener und Wienerinnen einnahmenseitig zu steigern. Es ist auch eine bedenkliche Entwicklung, dass die Konsumausgaben, die eigentlich die Wirtschaft stützen sollen, nach unten gehen und die Wiener und Wienerinnen, ich habe es schon in meiner vorherigen Rede angesprochen, im alltäglichen Leben mit Kosten überrollt werden. Natürlich bestehen Befürchtungen, dass das Leben hier nicht mehr leistbar ist und das ist auch berechtigt, denn leistbares Leben und Nachhaltigkeit sind somit jetzt auch Gebot der Stunde. Nachhaltigkeit heißt, wir brauchen Maßnahmen für Junge, für Alte, für Familien, für die Wirtschaft, In der Wirtschaft brauchen wir für Selbstständige und unselbstständige Erwerbsnehmer Maßnahmen, die wir jetzt setzen müssen. Nachhaltigkeit bedeutet auch Investition in die Zukunft,

 

Lassen Sie mich gerade von diesem Ausschuss einige Bereiche ansprechen. Der eine wäre die Bildung und die Freizeit. Wir haben gerade kurz einen Ausflug gemacht. Ich möchte aber eher auch hier auf die Freizeit eingehen, weil hier wirklich noch sehr viel Potenzial liegt und leider Gottes die Infrastruktur noch fehlt. Wir haben schon seit Langem auch einen Generalsanierungsplan gerade im Pflichtschulbereich gefordert. Wie wir immer wieder hören, werden Kinder immer noch in Mobilklassen untergebracht. Es fehlt immer noch eine flächendeckende Nachmittagsbetreuung. Hier gehört das Angebot ausgebaut und damit verbunden ist auch eine moderne Freizeitpädagogik. Hier wäre es notwendig, und das haben wir schon oft angesprochen, die Kooperation zwischen Musikschulen und Sportvereinen zu forcieren. Durch gut integrierte Freizeitangebote in Schulen und in Nachmittagsbetreuung helfen sie auch Familien, deren Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachhaltiger zu verbessern. Aber es ist auch wichtig, und hier möchte ich jetzt auf den Sport eingehen, für die Zukunft unserer Kinder vorzusorgen, denn durch Sport, Spiel und Bewegung können wir auch nachhaltig die Gesundheits- und Haltungsschäden der Kinder eindämmen und somit auch auf lange Frist hinaus die Kosten senken. Wenn ich den Sport jetzt auch wirtschaftlich betrachte, und dazu gibt es viele Studien, dass jeder zehnte Arbeitsplatz in Österreich mit Sport in Verbindung steht. Das heißt, mehr als 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden über den Sport erwirtschaftet, und Sport, wir hatten vorhin die Integration, fördert auch die Integration. Aber die Sportpolitik in Wien lässt einiges zu wünschen übrig. Gerade wenn ich auf den Spitzensport schaue, und da steh ich wirklich nie an, hier auch das Wort zu verwenden, und ich schau jetzt in Richtung Herrn Meidlinger, weil vor Kurzem gerade wieder auch ein Artikel über den Spitzensport gerade im Schwimmbereich in der Presse war und eigentlich den Trainingsalltag in Wien aufzeigt. Es geht diesmal nicht um die Brustschwimmer oder Krauler oder Delphinschwimmer, sondern es geht ums Wasserspringen. Konstantin Blaha hat bei der EM in Rostock den 4. Platz erobert. Den hätte er aber nicht bekommen, wenn er in Wien trainiert hätte, denn so, wie es derzeit ausschaut, wir wissen ja - das Stadthallenbad haben wir ja jetzt schon oft genug thematisiert -, wir haben ein Thema, wo unsere Spitzensportler trainieren können. Und wenn, dann haben sie nur Möglichkeiten, wo sie ihre Trainingssachen einfach nicht bewerkstelligen können, denn die jüngsten Spitzensportler werden eigentlich demontiert. Logisch, wir haben nicht so viele Bäder, das ist mir auch klar, es war sehr heiß. Aber da wurden Kinder ins Becken gestoßen. Aufwärmen mussten die Spitzensportler, das ist in Wien eh bekannt, in Containern. Wir haben ja vor Augen, dass, und es wurde nach der letzten Olympiade genannt und die nächste Olympiade kommt mit Sicherheit und sie findet in Rio statt, es geheißen hat, man versucht, hier die Sportstätten auszubauen und dementsprechende Förderungen aufzutreiben, damit die Bedingungen in Österreich für die Topathleten besser werden. Nur, die Trainer, die heute den Nachwuchs für morgen trainieren, haben einfach Angst, mit den Kindern in dementsprechende öffentliche Bäder zu gehen, weil sie sie einfach nicht mehr trainieren können. Ich denke, das ist in Wien ein Zustand, der nicht nur den Wassersport betrifft, sondern es betrifft auch viele, viele andere Vereine, wo wir ein Sportstättenthema haben und wo wir auch eine Sportstättenproblematik haben. Ich denke, der Herr Bürgermeister hat das ja damals auch gesagt, als wir uns durch die Volksbefragung ja für Olympia bewerben wollten, dass genau in dem Bereich einiges gemacht werden muss, weil unsere Jugend Sport braucht. Wir wollen einfach fitte junge Kinder haben. Ich habe es vorhin gesagt, es ist einfach ein Vordenken, dass gerade im Gesundheitsbereich nicht repariert, sondern hier eigentlich nachhaltig was getan werden muss.

 

Wir haben aber auch, und da hat mich der Herr Chorherr noch mal drauf gebracht, gerade im Bereich der Familien - Familien sind heute auch sehr überfordert, weil beide verdienen müssen - sehr hohe Kosten. Und es hat mir eigentlich sehr gut gefallen, dass man bei vielen Familien, die benachteiligt sind, hier dann genau sagt, da fördern wir und da versuchen wir auch zu fördern, weil es halt einfach auch so ist, dass an Ausflügen, die von Schulen organisiert werden, viele Kinder gar nicht daran teilnehmen können, weil es nicht leistbar ist. Da finde ich es einen sehr tollen und guten Ansatz, wenn hier genug getan wird. Und weil wir jetzt schon bei den Familien sind, möchte ich auch hier noch ganz kurz auf die Jugendwohlfahrt eingehen, dass auf Grund der Strukturen durch die Problematik, die in den Familien entsteht, auch Gewalt entsteht, Gewalt gegen Kinder, Gewalt untereinander. Ich denke, es ist auch Aufgabe der Jugendwohlfahrt und wir haben es einige Male auch schon kritisiert und letztens hat es auch die Volksanwaltschaft kritisiert, dass es ein Thema ist, gerade hier in Wien einzuhaken. Thema Krisenzentren. Viele Kinder sind in Krisenzentren. Wenn man mit Sozialpädagogen, Sozialarbeitern

 

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