Gemeinderat, 43. Sitzung vom 26.09.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 68
tet werden, und die Leitung aus Liesing mit dem Entlastungssammelkanal dort noch ertüchtigt worden ist. Deswegen war es wichtig, auch dort an dieser Stelle noch ein großes Rückhaltebecken zu errichten.
Insgesamt reden wir dann von einem Speichervolumen von 86 Millionen Litern. Das ist dann schon eine ganz schöne Kapazität, die wir mit all diesen Maßnahmen eben errichten konnten. Davon umfasst das Speicherbecken in Simmering rund 28,5 Millionen Liter und die Transportkanäle, die wir dort errichten, noch einmal 6 Millionen Liter. Also ich glaube, das ist jetzt wirklich schon ein sehr schönes und ein sehr abgerundetes Projekt, wo wir wirklich etliche Verbesserungsmaßnahmen erreichen konnten.
Für das letzte Teilstück – die anderen, die ich aufgezählt habe, sind ja schon fertig –, für die Maßnahmen in Simmering haben wir jetzt de facto den Beginn der Bauarbeiten. Die Baudauer wird ungefähr drei Jahre betragen. Das Becken, das wir errichten, ist unter einem Sportplatz, 90 m lang, 45 m breit und 7 m tief, also wirklich ein ziemlich voluminöses und großes Ding mit 2 Pumpen, die für eine rasche Auspumpung sorgen können. Natürlich wird dann auch der Sportplatz nach Abschluss der Bauarbeiten wieder hergerichtet werden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 1. Zusatzfrage stellt GR Flicker. – Bitte.
GR Martin Flicker (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!
Wir begrüßen diese Maßnahme sehr, vor allem mit der Hoffnung, dass der Simmeringer Bevölkerung damit wirklich gedient wird und dass sie davon profitieren kann. Es gibt natürlich auch noch in anderen Bereichen Wiens bei Starkregen Überflutungen. Hat diese Investition dann Auswirkungen auch für diese Bereiche, oder welche Maßnahmen beziehungsweise welche Investitionen sind hier noch geplant?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Ich sage Ihnen ganz ehrlich, wenn ein tropischer Regen im 16. Bezirk herunterkommt an irgendeiner Stelle, wird das, wie überall in Wien, zu einer Überschwemmung führen. Wenn plötzlich ein 100-jähriges Regenereignis kommt, werden wir es nicht schaffen, auch platzmäßig nicht, in ganz Wien genügend Speicherbecken zu errichten, die für jede Eventualität eines quasi tropischen Regenfalls gerüstet sind. Was wir aber machen, ist, die bestehenden Engpässe, die wir kennen, noch weiter aufzurüsten.
Sie wissen ja, wir haben im Wiental zum Beispiel den Wiental-Sammelentlastungskanal errichtet, der eben einen ähnlichen Zweck hat, nämlich auch Regenwasser zu speichern. Wir haben die Maßnahmen in Liesing gesetzt, wir setzen die Maßnahmen in Simmering. Das sind einmal die wichtigsten Punkte.
Aber ich möchte schon betonen: Wenn etwas kommt, das sozusagen ein Katastrophenereignis ist, dann wird kein Kanalsystem dieser Welt in der Lage sein, das aufzunehmen, außer wir bauen eben alle Kanäle so breit wie U-Bahn-Schächte, aber das ist a) ein finanzielles und b) ein Platzproblem, das wir in der Stadt haben.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt GR Mag Maresch. – Bitte schön.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Also Wien hat ein wirklich sehr gut funktionierendes Kanalsystem, aber es kommt auch darauf an, wie hoch der jeweilige Anschlussgrad ist. Also die Frage ist: Wie lassen sich da noch Dinge verbessern? Wie schaut zum Beispiel die Zukunftsperspektive für den Anschlussgrad aus?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir sind mittlerweile bei einem Anschlussgrad von 99,3 Prozent angelangt und nähern uns sozusagen asymptotisch den 100 Prozent an. Es ist natürlich so, dass es eine Reihe von Haushalten gibt, wo es sich wirtschaftlich niemals rechnen wird, einen Kanal hinzulegen, weil man, weiß ich nicht, 12 km Leitung durch irgendeinen Wald legen muss, und da kostet dann der Haushaltsanschluss einige Millionen Euro. Das heißt, es wird einen ganz, ganz geringen Restanteil an nicht angeschlossenen Haushalten geben. Das wird sich ungefähr auf maximal 4 000 beschränken. Derzeit haben wir 5 400 Senkgruben, 1 400 davon haben wir noch in einem von uns als wirtschaftlich berechneten Programm drinnen. Wir setzen ja auch jedes Jahr einiges um. Die einzigen noch betroffenen Bezirke sind 19, 21, 22 und 23; die letzteren vor allem deshalb, weil wir dort natürlich auch Stadterweiterungsgebiete haben, die noch neu angeschlossen werden.
Der Asperner Sammelkanal ist eines von den großen Projekten, die wir dann abschließen werden. Darüber hinaus gibt es noch 13 andere Kanalbauprojekte, zum Beispiel im 22. Bezirk, an denen wir aktuell arbeiten, wo das Kanalnetz in der Donaustadt dann um 23 km angewachsen sein wird. Das ist ein Programm, das seit 2009 läuft und rund 1 200 zusätzlichen Haushalten einen Anschluss an das öffentliche Kanalnetz bieten wird. 2014 ist es so, dass das Kanalnetz um durchschnittlich rund 10 km wachsen wird und pro Jahr eine Investition von 16 Millionen EUR jetzt einmal nur für diesen Teilbereich vorgesehen sind.
Also wir sind dran, aber wie immer bei solchen Dingen ist es so, je näher man den 100 Prozent kommt, desto teurer wird jeder Meter, desto teurer wird jeder Kilometer Kanalnetz, den wir bauen. Das ist immer so bei Umweltschutzinvestitionen, der Anfang ist leicht, und der Schluss ist teuer.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt GR Ing Guggenbichler. – Bitte schön.
GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Guten Morgen! Anfangs darf ich meiner Freude Ausdruck verleihen, dass Sie heute wieder genesen sind und uns hier mit Informationen bereichern können.
Ganz kurz eine konkrete Situation. Das Projekt in Simmering ist ein tolles Projekt und das unterstützen wir auch sehr, aber (Bgm Dr Michael Häupl: Oje, was kommt da als Nächstes?) Sie kennen wahrscheinlich die YouTube-Berichte über den 18. Bezirk, über die Gentz
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