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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 18.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 107

 

nun eigentlich auch ganz gut gelöst, indem auch schriftlich die Möglichkeit gegeben wird, wenn man als Arbeitssuchende eine Arbeit beginnt, dann auch einen Kindergartenplatz zu bekommen. Bei der Krippe haben wir ja das Barcelona-Ziel bei Weitem überschritten, übrigens als einziges Bundesland. Aber ich gebe zu, das wollen wir noch weiter ausbauen, weil wir das Endziel noch nicht erreicht haben. Das aktuelle Budget zeigt ja, dass wir da dranbleiben wollen. Das heißt, wir geben ja nicht auf, nur weil wir das Barcelona-Ziel erreicht haben und machen andere Dinge, sondern wir wollen das ja weiter ausbauen. Aber das andere kann man uns nicht wegreden und passt daher.

 

Bei der Schulsozialarbeit haben wir ein eigenes Modell. Wir haben in den Schulen Stützlehrer, wir haben als eigene Hilfssysteme Begleitlehrer. Wir haben den SozialarbeiterInnen-Pool, der direkt im Stadtschulrat angesiedelt ist, aber auf Lehrerdienstposten sitzt. (GRin Ing Isabella Leeb: Das ist ja noch schlimmer!) Und das eine oder andere Mal kümmert sich auch die MA 11 darum, dass in der Familie interveniert wird, wenn es eine sehr schwierige Situation für Kinder gibt. Es ist übrigens auch gut, dass es dann im Einzelfall über die MA 11, über das Amt für Jugend und Familie geht, weil die sich natürlich auch Stützmaßnahmen gemeinsam mit den Familien ausmachen können, diese verordnen können, und dass dort angedockt wird. Das heißt, wir haben ein eigenes System, das nicht nur über die Ämter für Jugend und Familie geht, wir haben einen Pool, wir haben eine breite Palette an Stütz- und Beratungslehrern, die hier auch teilweise eine sehr gute pädagogische Ausbildung haben.

 

Bei der BAKIP wurde schon gesagt, dass natürlich evident ist, dass von denen, die das machen, sehr viele eine Matura haben und dann weiterstudieren. Bei denen, die Erwachsenenkurse und Kollegs machen, geht die überwiegende Mehrzahl mit dem Berufswunsch dorthin und beginnt auch den Beruf. Und das ist ja etwas, was wir haben wollen. Wir wollen ja nicht nur Menschen ausbilden, die es dann nicht machen, denn wir brauchen ja KindergartenpädagogInnen.

 

Wir haben dies schon seit vielen Jahren beobachtet und in diesem Sinn – und das kann ja nicht strittig sein, weil das ist ja auch nachlesbar – eben den Schritt gesetzt und gesagt, wir möchten bei einer BAKIP – es gibt ja die Schulform trotzdem weiter, das Gute, wenn man auch diese Schule machen möchte – an einem Standort mehr auf die Kolleg- und Erwachsenenschiene eingehen. (GRin Ing Isabella Leeb: Behalten wir doch beide!) – Ich muss nun etwas schneller machen, weil ich sonst zu gar nichts anderem mehr komme. Das müssen wir dann morgen oder übermorgen weiterdiskutieren, „sorry about that“.

 

Der Kollege Nepp hat zuvor eine breite Abhandlung über die Armut- und Wohlstandsentwicklung gehalten. Da gibt es natürlich die eine oder andere Entwicklung, die tatsächlich auch aus meiner Sicht kritisch zu hinterfragen ist. Eine gute Möglichkeit ist eigentlich weniger in diesem Ressort angesiedelt, so etwas wie ein Mindestlohn, solche Dinge sind besser. Armut kann man zum Beispiel auch durch gute Bezahlung sehr gut verhindern. Daher hat es mich gewundert, dass Sie das ganz ausgelassen haben.

 

Zur Ausbildungsgarantie bei Lehrlingen: Erstens machen wir da etwas. Wir haben die Ausbildungsgarantie, es gibt gute überbetriebliche Ausbildung, sie ressortiert nur nicht in dem Ressort. Gut, dass Sie es erwähnt haben, aber wir sind da ja nur über die Berufsschulen mit involviert. Sonst gibt es ja andere Systeme, die greifen und funktionieren.

 

Bei der Lesestudie – da hat es ja bisher zwei gegeben – zeigt sich eindeutig, dass es besser und nicht schlechter geworden ist. Und es ist deshalb besser geworden, weil nach der Testung mit den Jugendlichen, mit den Kindern etwas passiert ist. Sie bekommen Crash-Kurse, erhalten ein ganzes Jahr lang eine spezielle zusätzliche Förderung und teilweise wird mit LesepatInnen gelesen. Das ist etwas, was funktioniert, das können Sie auch nicht wegreden.

 

Dann möchte ich noch sagen, dass es, wenn man nicht Deutsch als Muttersprache hat, im Prinzip noch gar nichts bedeutet, ob man Deutsch kann oder nicht. Wenn Kinder, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, in der Klasse sind, sagt das nicht aus, ob sie auch entsprechend gut Deutsch gut können, um dem Unterricht zu folgen. Da gibt es natürlich einige, bei denen das nicht der Fall ist. Aber wir haben das verpflichtende Kindergartenjahr, das greift, denn wir machen die Schuleingangstestungen. Und daher wissen wir, dass erstens einmal 20 Prozent der autochthonen – wenn man so will – Wienerinnen und Wiener, die Deutsch als Muttersprache haben, nicht Deutsch können. Die kommen dann auch in eine Vorschule oder in eine längere Eingangsphase. Die anderen haben einen Migrationshintergrund, aber das ist bei Weitem eine Minderheit, eine sogar ganz deutliche Minderheit von denen, die hier eingeschult werden. Das heißt, das eine ist mit dem anderen in keiner Weise gleichzusetzen und daher eigentlich nur eine nationalistische oder rassistische Form der Abwertung. Was soll das?

 

Beim Antrag zum Kindergartenjahr bin ich absolut dagegen, ihn diesmal wieder anzunehmen, schon deshalb, weil das wirklich schon 17 Mal beantwortet wurde. Es hat drei Aussendungen vom Stadtschulrat gegeben, wie es wirklich war, am ersten Tag danach dann noch einmal. Ich habe das schon drei Mal beantwortet: Sie hat es nicht gesagt. Sie hat von sich aus erzählt, dass sie ab einem gewissen Alter – gar nicht ab dem 1. Lebensjahr – eine Krippe in Anspruch genommen hat, individuell. Dass es die Möglichkeit geben soll, das Kind ab dem 1. Lebensjahr in die Krippe zu geben, wird ja hoffentlich von niemandem bestritten werden. Da ist es darum gegangen, dass das eine von vielen Möglichkeiten ist.

 

Die Opferrente ist ja an sich Zuständigkeit des Bundes. Aber es ist gerade jetzt von der Landeshauptleutekonferenz auf Vorschlag Wiens zum Sozialministerium weitergeleitet worden, man möge die Möglichkeiten prüfen, wie das auch für Heimkinder verbessert werden kann. Über die finanziellen Entschädigungen kann man

 

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