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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 13.12.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 104

 

einmal sagen, dass bei diesem Thema das Produkt, also unsere schöne Heimatstadt, stimmig sein muss und Angebot und Nachfrage zusammenpassen müssen.

 

Zum Thema Nachfrage kann man sagen, dass sich die Entwicklung in den letzten Jahren sehr, sehr positiv dargestellt hat. Nur zwei Zahlen. Wenn man sich die Ankünfte im Tourismus in Wien anschaut, so sind sie von 2008 auf 2012 um 22 Prozent gestiegen, aber auch in den jetzt ganz schwierigen Jahren – wir wissen, es herrscht immer noch eine wirtschaftlich schwierige Situation – haben wir weiter einen positiven Trend. 2013 stiegen die Nächtigungen von Jänner bis Oktober wiederum um 3,1 Prozent.

 

Es ist nicht einfach, das so zu bewältigen, aber man muss auch ganz ehrlich sagen, dass es internationale Trends gibt, die uns entgegenkommen, etwa den weltweiten Trend zu Städtereisen. Das hat natürlich damit zu tun, dass Wien schlicht und einfach eine wunderschöne Stadt ist, in der nicht nur wir gerne leben, sondern in die auch die Menschen gerne kommen, aber ich glaube auch, dass WienTourismus hier sehr, sehr gut agiert. Wir haben einen funktionierenden Flughafen – ganz, ganz wichtig für uns – und natürlich das entsprechend qualifizierte Angebot. Wir haben – und das weiß ja jeder, der mit offenen Augen durch Wien geht – eine sehr starke Dynamik im Angebot an Hotelbetten. Wir haben gerade im Luxussegment sehr viele neue Anbieter. Das Bettenangebot ist in demselben Zeitraum, den ich vorher erwähnt habe, von 8 auf 12 bis 13 Prozent gestiegen, und das ist natürlich eine Herausforderung, denn diese Betten gilt es auch zu füllen. Wenn man sich aber den langfristigen Trend anschaut, kann man sagen, dass die Entwicklung des Bettenangebots mit den Nächtigungen eigentlich ziemlich genau Schritt hält. Ich habe mir das über mehrere Jahre angeschaut. Wenn wir den 40-Jahres-Zeitraum von 1962 bis 2012 nehmen, so sind die Nächtigungen um 371 Prozent gestiegen, die Hotelkapazität um 363 Prozent.

 

Grundsätzlich stimmt es, es ist eine Herausforderung, diese Betten auch wirklich zu füllen, aber generell meine ich, dass Wien von diesem größeren Hotelangebot mehr profitiert, als dass es ein Risiko ist, denn das sind hochqualitative Angebote, starke Marken, die auch entsprechend Kunden und Kundinnen mitbringen.

 

Zeitgleich kann ich sagen, dass WienTourismus mit seiner Offensive und seinen – viele wissen es ja, weil sie auch in den Gremien vertreten sind – ganz innovativen und tollen Werbemethoden hier wirklich einen tollen Job macht. Bei dieser Gelegenheit darf ich mich einmal sehr herzlich bei dem Tourismusdirektor Norbert Kettner und seinem wunderbaren Team bedanken, die da wirklich einen ganz, ganz tollen Job machen und jetzt auch schon sehr zukunftsorientiert am Tourismuskonzept 2020 arbeiten. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 1. Zusatzfrage stellt GR Ing Mag Dworak. Bitte schön.

9.27.28

GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Einen schönen guten Morgen, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Ich beziehe mich auf das Budget 2014 des Tourismusverbandes und stelle fest, dass die Stadt Wien für nächstes Jahr 200 000 Eur weniger Beitrag leisten wird. Gleichzeitig wurde im Vorjahr die Ortstaxe von 2,8 Prozent auf 3,2 Prozent angehoben, und es wurde eine Internationalisierungspauschale von 11 Prozent gewährt.

 

Weil die Situation bei den Umsätzen natürlich den Zahlen bei den belegten Betten hinterherhinkt – wir wissen alle, dass die Bettenzahl in Wien steigt, aber dadurch die Umsätze natürlich unter Druck kommen; Sie haben auch das schon angesprochen –, ist meine Frage jetzt, ob diese Internationalisierungspauschale von 11 Prozent weiter bestehen bleibt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ja, das kann ich gleich vorweg sagen, die wird bleiben, weil wir uns ja bei der Reform der Tourismustaxe bemüht haben, mehr Gerechtigkeit einzuführen, indem zum Beispiel die Privatzimmer mit einbezogen und überholte Absetzbeträge weggenommen wurden. Gleichzeitig sind wir uns aber dessen bewusst, dass die Tourismuswirtschaft, bei all den Chancen, die ich vorher zu beschreiben versucht habe, natürlich auch sehr schwierigen Herausforderungen begegnen muss. Neben dem, was Sie jetzt auch erwähnt haben, dass man generell unter Druck kommt – wenn auch nicht so stark, wie es unlängst in manchen Medien dargestellt wurde, was verständlicherweise auf keine große Freude bei der Wirtschaft gestoßen ist, aber es ist natürlich ein Preisdruck da –, haben wir vor allem aber natürlich die Tatsache zu sehen, gegen die wir auch nichts unternehmen können werden, dass immer mehr und mehr über die Buchungsplattformen gebucht wird, was für die Unternehmen auch eine schwierige Situation ist.

 

Deswegen haben wir eben stattdessen einen anderen Weg gefunden, um hier zu einem neuen Absetzposten zu kommen, eben genau diese Internationalisierungspauschale, was dazu führt – das kann ich jetzt schon sagen, und deswegen haben wir eben auch im WienTourismus vorsichtig budgetiert –, dass die Einnahmen nicht so, wie es ursprünglich erhofft war, steigen werden und wir damit noch mehr Gestaltungsspielraum haben, sondern bestenfalls gleich bleiben werden. Aber so ist es halt. Man muss Kompromisse finden zwischen dem, was an Arbeit notwendig ist, und dem, was den Unternehmungen zumutbar ist, aber ich kann Ihnen versichern, dass diese Pauschale bleiben wird.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 2. Zusatzfrage stellt Herr GR Dipl-Ing Margulies. Bitte.

 

9.30.18

GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ich finde es auch richtig, dass insbesondere beim Tourismus ganz vorsichtig budgetiert wird, aber angesichts der Buchungszahlen in Wien glaube ich, dass wir am Ende des Jahres tatsächlich davon ausgehen können, dass dem WienTourismus zumindest so viele Mittel wie im Vorjahr zur Verfügung stehen.

 

Ich würde aber gerne noch einmal auf die zentralen Punkte des Tourismus überhaupt zurückkommen und möchte fragen: Was sind eigentlich die wirklichen zentra

 

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