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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 13.12.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 104

 

Fehler hat, aber in Wirklichkeit super funktioniert. Ich glaube, ich kann das auch in Ihrem Namen sagen. Ja, ich weiß noch nicht, wie man sich das fürs AKH überlegen kann, aber in Wirklichkeit ist das AKH zu groß. Kollege Lasar, ich habe Ihnen zugehört und es war eine sachliche Rede, aber eines teile ich echt nicht: Krankenhausbau und Spitalskonzepte in Wien danach auszurichten, dass wir im AKH die Betten nicht schließen und noch mehr dorthin zentralisieren, das halte ich wirklich für gefährlich. Ich glaube wirklich, dass es notwendig ist, die Krankenanstaltenkonzepte so umzusetzen, wie es auch Sonja Wehsely gemeinsam mit vielen anderen Playern entwickelt hat.

 

Ja, das Problem ist, das wissen wir jetzt alle, dass das AKH zu groß dimensioniert wurde. Das hat man in den 50er Jahren tatsächlich als innovatives Konzept gesehen. Wenn wir uns anschauen, was sich in den letzten 60 Jahren alles geändert hat, wie sich die Welt weitergedreht hat, und niemand von uns steht jetzt da und freut sich darüber, dass es so einen Rechnungshofbericht gibt, der in der Zusammenfassung, sage ich, fast als Standardwerk für die Gesundheitsökonomie verwendet werden kann, in den einzelnen Abschnitten es aber eh jeder gewusst hat. Es ist ja nicht so, dass da so viel Neues drinsteht, nämlich weder, das habe ich vorhin gemeint, für die SPÖ noch für die ÖVP noch für die FPÖ noch für die GRÜNEN. Niemandem ist es in den Zeiten, wo er oder sie dafür verantwortlich war, in welcher Art auch immer gelungen, für dieses Spital tatsächlich Lösungsvorschläge, die dann letztendlich umsetzbar waren, auch umzusetzen.

 

Ein paar Sachen wurden schon angesprochen. Wir haben einen ärztlichen Direktor, und er tut mir echt fast leid. Ich meine das ganz ernst. Es ist ja nicht so, würde dieser ärztliche Direktor im Zweifelsfall den Ärzten des AKH auch dienstrechtlich Weisungen geben, und selbst wenn nicht, und diese, ich glaube, 3 000 Ärzte – 3 000 sind es oder irre ich mich da, ungefähr? -, wären ein homogenes Bild, dann wäre es auch noch leichter. Aber zu glauben, diese 3 000 Ärzte im AKH geben gemeinsam ein homogenes Bild ab - da will doch auch jeder was anderes. Für manche steht die wissenschaftliche Forschung im Vordergrund, andere freuen sich wirklich darauf, wie sie direkt mit den Patienten arbeiten und umgehen können, aber es ist nicht vergleichbar mit „Emergency Room“ oder Grey‘s Anatomy“. Das wissen wir alle. In diesem Sinne hoffe ich, dass der Ansatz, den Christian Deutsch skizziert hat, erfolgversprechend ist. Ich würde mir wünschen, dass jeder von uns auf all den Ebenen, wo er oder sie Einfluss hat, darauf hinarbeitet, dass es uns gelingt, diese gemeinsame Betriebsführung zu finden. Mir würde ja eine einheitliche Eigentümerschaft gefallen - das ist jetzt ganz persönlich und ich bin nicht der große Gesundheitsökonom. Aber ich würde mir überlegen, ich würde das AKH sofort dem Bund schenken, und der Bund weiß, warum er es niemals nehmen würde, und die Medizinische Universität weiß, warum es niemand nimmt. Niemand, niemand hier herinnen, niemand in Österreich würde das AKH geschenkt nehmen und jeder wüsste, warum.

 

Deshalb bitte für jeden Einzelnen von uns: Unterstützen Sie uns in dem, dass die Idee der gemeinsamen Betriebsführung zumindest erfolgversprechend ist und dass es uns tatsächlich gelingt. Ich glaube, nur darin kann dann wirklich eine Kostenreduktion liegen, nicht einzelne Betten in Abteilungen zu sperren, sondern im Sinne des Krankenanstaltenkonzeptes möglichst Abteilungen zu übersiedeln. Der Bereich AKH wird uns auch, und da muss man jetzt auch kein großer Zukunftsvisionär sein, in Zukunft noch beschäftigen.

 

Wie gesagt, es wurde entwickelt, da war ich noch nicht auf der Welt. Viele von Ihnen haben den Beschluss des Baus des AKH auch noch nicht erlebt, da waren Sie auch noch zu jung beziehungsweise noch nicht auf der Welt. Machen wir jetzt gemeinsam das Beste aus diesen Überlegungen. Da kann meines Erachtens der Rechnungshofbericht in seiner Zusammenfassung durchaus Anhaltspunkte bieten.

 

Ich möchte noch auf einen anderen Punkt eingehen, nämlich auf die Frage der öffentlichen Finanzkontrolle. Ich halte auch in diesem Zusammenhang den Bericht der öffentlichen Finanzkontrolle über weite Teile durchaus zielführend für die politische Arbeit, auch dahin gehend, welche Vorschläge vom Rechnungshof im Sinne von mehr Transparenz, mehr Darstellung des Budgets, et cetera, auch immer wieder unterbreitet werden. Ich würde mir aber etwas mehr Offenheit über die Diskussion der Vorschläge wünschen, weil ich davon überzeugt bin, dass sich zum Beispiel schon jetzt aus der Kameralistik mit einigem guten Willen aus den Budgets auch sehr, sehr, sehr viel Informationen herauslesen lassen. Diese Wunschvorstellung, ich habe das im Rahmen der Budgetdebatte einmal ganz kurz gesagt, einen wirklich komplexen Sachverhalt auf einer Seite darstellen zu können, und dann kennt ein jeder das Budget und wie schaut es mit dem Vermögen aus, das spielt es einfach nicht. Schauen wir uns die Bilanzen der großen Unternehmen an. Da braucht es Spezialisten, damit die Bilanzen der großen Unternehmen von jemandem gelesen werden können. Und da rede ich nicht von den gefaketen Bilanzen, die es ja auch gibt. Schauen wir uns die großen Unternehmen an, wo zum Teil im Zuge der Wirtschaftskrise aufgepoppt und geschummelt worden ist bis zum Geht-nicht-mehr, sondern wirklich seriös geführte große multinationale Unternehmen. Hier eine Bilanz lesen zu können, ist für einen Laien so gut wie unmöglich, auch die Einschätzung, wie viel Vermögen in dieser Firma drinnensteckt. Für einen Laien, der eine Bilanz in die Hand kriegt - ja, schön, und legt sie wieder weg. Zu glauben, dass, wenn man eine Vermögensbilanz einer Stadt wie die Stadt Wien macht oder auch des Bundes oder eines Bundeslandes, es so einfach geht, das auf Knopfdruck jedem klar zu machen inklusive der zukünftigen Perspektive, das halte ich für vermessen. Man muss sich bewusst sein, je mehr Unternehmen da mit hineingezogen werden, umso komplizierter wird es. Und dann stehen wir da und diskutieren auch darüber, weil es spräche ja im weitesten Sinn nichts dagegen, das hineinzunehmen, denn wir bekommen ja Wiener Krankenanstaltenverbund, Wiener Wohnen, et cetera, da gibt es

 

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