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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 24.03.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 80

 

Ich möchte Ihre nicht gestellte Frage, wieso ich da keine Zahl gesagt habe, trotzdem beantworten, weil Sie gesagt haben, die Zahl kann man nicht nennen. Die kann man deshalb nicht nennen, weil sozusagen grundsätzlich alle Betten für alle Menschen da sind, und wenn Menschen kommen, die Sonderklassezusatzversicherung haben, dann bekommen die halt ein Zimmer für sich alleine. Aber wir haben keine eigenen Teile der Spitäler für Sonderklasse. Das ist eine Frage, die man sich ganz genau anschauen muss, wo es aber jedenfalls immer so ist, dass, auch wenn eine Widmung „Sonderklasse“ drauf ist, die natürlich für alle Menschen offen ist.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. – Die nächste Zusatzfrage stellt GRin Korosec. – Bitte schön.

 

9.08.45

GRin Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Dass Patienten sich relativ wohl fühlen sollen im Spital, das ist natürlich klar, aber darüber hinaus ist für ein modernes Spital auch das Entlassungsmanagement notwendig, und wir haben das ja im Zielsteuerungsvertrag auch drinnen, dass es in qualitativer und quantitativer Hinsicht ausgebaut werden soll.

 

Ich frage Sie jetzt: Was haben Sie in den nächsten zwei Jahren vor? Wie viele ManagerInnen brauchen Sie, um hier flächendeckend dafür zu sorgen, dass das Entlassungsmanagement eben wirklich in allen Häusern Wirklichkeit wird?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Da ist kein direkter Zusammenhang mit der Sonderklasse, aber ich sage sehr gerne etwas dazu. Ich habe gerade letzte Woche ein sehr erfreuliches Ergebnis auf den Tisch bekommen, nämlich sozusagen vom ersten Durchlauf der EntlassungsmanagerInnen. Hier ist es wirklich von Anfang an gelungen, doch eine ganz klare Standardisierung vorzunehmen, was hier die Aufgabe ist. Dazu können wir zwei Sachen sagen.

 

Erstens: Die EntlassungsmanagerInnen kümmern sich wirklich, kommen also wirklich dort an, wo sie ankommen sollen, nämlich bei den Menschen, die umfassende Probleme haben. Denn man könnte es sich ja leicht machen, indem man sich als Entlassungsmanager die einfachen Fälle vornimmt und dann gute Ergebnisse hat. Also das funktioniert wirklich punktgenau.

 

Das Zweite ist, dass es jetzt auch schon statistisch nachweisbar ist, dass der Drehtüreffekt dadurch reduziert werden kann.

 

Wir schauen uns das jetzt auch noch genauer an, aber klar ist, dass das Thema Entlassungsmanagement auch in Zukunft eines sein wird. Gerade auch in der Betriebsorganisation – etwa jetzt für das Krankenhaus Nord, aber auch für andere; wir haben immer gesagt, das eine ist die Frage, wie schaut ein Krankenhaus aus, das andere ist die Frage, wie sind neue Abläufe darin – spielt die Frage der Entlassungsmanagerinnen und Entlassungsmanager eine ganz, ganz wichtige Rolle.

 

Also das heißt, das ist ein erfolgreiches Modell, das wir auch zukünftig überall haben werden.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke schön. – Die nächste Zusatzfrage stellt GRin Dr Kickert. – Bitte schön.

 

9.10.53

GRin Dr Jennifer Kickert (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich komme zum Thema SonderklassepatientInnen zurück und wollte Sie fragen, welche Stellschrauben oder welche Qualitätsmerkmale abseits der Standards für Zimmer, also der rein baulichen Standards, in diesem Zusammenhang wichtig sind, um das von Ihnen angesprochene Ziel zu erreichen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Eine wichtige Frage für Menschen, die Sonderklasse haben, ist natürlich auch das Thema der freien Arztwahl. Das ist ein ganz besonders wichtiger Punkt. Wir erleben nämlich sehr stark – deshalb wäre es gut, das zu ändern, weil hier viel Geld am Markt ist –, dass, wenn Menschen wirklich krank sind – da will ich jetzt einen elektiven Eingriff am Knie nicht kleinreden –, wenn man wirklich sagt, ich muss ins Spital, weil ich wirklich eine Krankheit habe, dann tritt das alles in den Hintergrund. Also wir merken sehr stark, dass da auch diese Fragen, die in Privatspitälern eine Rolle spielen, dann eigentlich keine Bedeutung haben.

 

Das heißt, ich bleibe dabei, von der einen Milliarde, die hier am Markt ist, möglichst viel für das öffentliche Gesundheitssystem zu holen. Tatsache ist aber, dass Leute, die in ein Gemeindespital gehen, weil sie krank sind, sagen, dort habe ich die beste medizinische Versorgung, da sind mir die anderen Sachen eigentlich auch nicht so wichtig.

 

Das muss man sich schon einmal ganz genau anschauen. Ich bin ganz sicher, dass durch die Neubauten, die wir errichten, einfach der Standard ein anderer wird, und ich glaube, dass wir dadurch auch wirklich größere Chancen haben, mehr Mittel zu lukrieren. Wir haben allerdings die Problematik, dass wir eigentlich nirgends wirklich abschauen können, wie das woanders ist, weil das auf diesem Niveau für alle Menschen irgendwie nirgends sonst zu finden ist. Aber ich glaube, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die nächste Zusatzfrage stellt GR Prof Dr Frigo. – Bitte schön.

 

9.12.50

GR Univ-Prof Dr Peter Frigo (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich bleibe auch beim Thema Sonderklasse, und zwar geht es in meinem Thema auch um die Verteilung, um die Attraktivität im Spital zur Sonderklasse bei den Ärzten. Es gibt ja laut einer Presseaussendung der Kammer derzeit in Wien acht Ärzte, die mehr als eine Abteilung leiten, und es sind auch Mehrfachprimariate geplant. Zum anderen gibt es eben die Turnusarztproblematik, die Sie derzeit abstreiten. Aber es ist doch so, dass die Turnusärzte in Wien um einiges weniger bezahlt bekommen als in den westlichen Bundesländern.

 

Jetzt meine Frage an Sie: Wie schaut die Zukunftsstrategie aus, gerade in Bezug auf die Verteilung der Sonderklassegelder? Da gibt es also Ärzte, die Mehr

 

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