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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 24.03.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 80

 

Wir haben in Wien noch in den 70er Jahren im Durchschnitt rund 25 m² pro Kopf gehabt, und liegen jetzt bei 38 m². Und in Zukunft wollen Wohnungssuchende zwischen 42 und 45 m². Aber eine quadratmetergrößere Wohnung bedeutet natürlich auch mehr Kosten für die Wohnung, höhere Mieten.

 

Die Smart-Wohnungen sollen vor allem kompakte Lösungen bieten, die alltagstauglich sind und wo es uns auch gelingt, auf Grund besserer Grundrisse bei den Quadratmetern und damit bei den Wohnkosten zu sparen. Das heißt, es wird zwei große Vorteile geben: Der eine ist ein niedrigerer Eigenmittelbeitrag, der zweite Vorteil werden kompakte Lösungen mit einer geringen Quadratmeteranzahl sein, insbesondere für junge Menschen – aber nicht nur – wird das ein sehr, sehr gutes zusätzliches Angebot zum geförderten Wohnbau sein. Und auch hier wollen wir flächendeckend auf Wien verteilt – etwa sowohl im 10. Bezirk als auch in meinem Heimatbezirk Floridsdorf, und diese Liste könnte ich jetzt in vielen anderen Bezirken fortführen – Smart-Wohnungen anbieten.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung der 4. Anfrage.

 

10.13.08†Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny - Frage|

Wir kommen nun zur 5. Anfrage (FSP - 00838-2014/0001 - KVP/GM). Sie wurde von Frau GRin Ing Leeb gestellt und ist an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft gerichtet. (Am 27. August 2009 haben Sie in einem 'Presse'-Interview den Neubau des Wien Museums angekündigt. Im Interview meinten Sie unter anderem: 'Glatt über die Bühne gehen soll jedenfalls die weitere Planung: Innerhalb der nächsten sechs bis neun Monate sollen die inhaltlichen Grundlagen geschaffen und die wichtigsten Entscheidungen gefällt werden. Wien-Museum-Chef Wolfgang Kos soll das Konzept erarbeiten beziehungsweise sein bereits verfasstes anpassen. In dieser Phase sollen auch mögliche Standorte ins Auge genommen und der richtige gefunden werden.' Sie haben dabei betont, dass es jedenfalls noch in dieser Legislaturperiode errichtet werden soll. Nun wissen wir alle, dass fast fünf Jahre nach Ihrer Ankündigung als einziger Punkt dieser To-Do-Liste lediglich die Standortfrage geklärt ist. Und das nicht nach, wie angekündigt, 6 bis 9 Monaten, sondern nach sage und schreibe 52 Monaten. Seit dieser Entscheidung sind wieder einige Monate ins Land gezogen, in denen man über den weiteren Fortschritt bei diesem Projekt, nichts gehört hat. Wie sieht es mit dem Planungsfortschritt für das neue Wien Museum nun konkret aus?)

 

Bitte, Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Zu Ihrer Anfrage betreffend den Neubau des Wien Museums kann ich Ihnen Folgendes gerne mitteilen: Diese Frage gibt mir Gelegenheit, zu dem von allen im Gemeinderat vertretenen Parteien bislang mitgetragenen Projekt der Sanierung beziehungsweise der Erweiterung des Museums zu berichten.

 

Wie Sie richtig in Ihrer Frage formulieren, ist im Jahr 2013 eine Standortentscheidung für den Erweiterungsbau und die Sanierung am Karlsplatz getroffen worden. Dies geschah, nachdem sowohl innerhalb der Stadt Wien als auch unter Einbeziehung internationaler ExpertInnen aus den Bereichen Kultur, Politik, Museen und Bautechnik alle Möglichkeiten ausführlich abgewogen worden waren. In die ExpertInnenenquete waren ja auch alle hier im Haus Zuständigen eingebunden.

 

Im Unterschied zu anderen großen Kulturbauten Europas, in denen die Vorlaufphase bis zu einer Standortentscheidung manchmal auch 10 bis 15 Jahre dauerte – ich nenne nur die Beispiele Barcelona und Amsterdam –, geschah das in Wien vergleichsweise rascher und auch unaufgeregter. Und ich füge hinzu, dass es diese Zeit durchaus gebraucht hat. Besser das Richtige wohlüberlegt zu tun als zu schnell das Falsche. Und genau dies, nämlich das Richtige zu tun, ist hier geschehen. Die ExpertInnen haben gleichzeitig die museologischen, baulichen und standortspezifischen Erfordernisse exakt beschrieben, woraus sich nun die Grundlagen für die nächste Phase der Umsetzung ergeben – so wie eben international üblich. In dieser Zeitspanne wurde im Übrigen auch das virulente und ebenfalls hier im Gemeinderat mehrfach erörterte Problem eines neuen – und ich füge hinzu – auch kostenintensiven Depots für die über eine Million Museumsobjekte nachhaltig gelöst. Und das alles bei gleichzeitig regulärem Museumsbetrieb mit herausragenden Ausstellungen und einem intensivierten Vermittlungsprogramm. Das heißt, in diesen vier Jahren ist nicht nur planerisch viel geschehen, sondern es wurde tatsächlich auch ein neues Depot gefunden und mittlerweile auch bezogen – oder man ist dabei, es zu beziehen.

 

Soviel zur Vergangenheit und nun zur Zukunft. Wie Sie vielleicht den Medien entnommen haben, wurde die Nachfolge des derzeitigen künstlerischen Leiters, Direktor Wolfgang Kos, vor Kurzem ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 30. April. Der oder die neue MuseumsdirektorIn wird in Abstimmung mit dem bisherigen Direktor maßgeblich in die Vorbereitung dieses Museumsneubaues eingebunden sein, und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Erfolgs-Story, die mit Wolfgang Kos begonnen hat, auch weiter fortgesetzt werden kann.

 

Ihre Frage nach den weiteren Planungsschritten beantworte ich gerne und lade Ihre Fraktion ein, auch in Zukunft zum Gelingen dieses für Wien so wichtigen Vorhabens beizutragen. Die Schritte lassen sich im Wesentlichen auf folgende Punkte beschränken:

 

Erstens, die Überarbeitung des Raum- und Funktionsprogrammes, wozu es bereits Entwürfe von Direktor Kos gibt. Er zeigt darin auf, wie zum Beispiel die Bereiche Zeitgeschichte, Stadtentwicklung Wiens, Zuwanderung oder Alltagsgeschichte inhaltlich aufbereitet und räumlich zugeordnet werden können. Gefragt ist eine neue Identität des Stadtmuseums. Vergleichbar mit dem Schritt vom Historischen Museum der Stadt Wien zum derzeitigen Wien Museum. Geleitet waren alle dabei von der Prämisse „Neues aus der Vergangenheit“ für möglichst alle Wienerinnen und Wiener. Jeder Bereich, und ich nenne hier nur Beispiele, hat natürlich eigene Ansprüche an die jeweilige Nutzung. Das bedeutet etwa die

 

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