«  1  »

 

Gemeinderat, 53. Sitzung vom 23.05.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 75

 

kommen im Kostenplan!

 

Wir haben über 90 Prozent der Ausschreibungen und Vergaben getätigt, und wir haben - ja, das ist richtig - etwas mehr als die Hälfte der Reserven verbraucht. Ich frage Sie, wenn man es ernsthaft diskutieren und nicht nur polemisieren möchte: Wann, wenn nicht dann, wenn bereits 90 Prozent der Vergaben getätigt sind, soll man Reserven verbrauchen? Sie sind zu zwei Dritteln verbraucht, aber die Reserven sind ja ein Teil der Kosten, die wir hier vorgesehen haben.

 

Der wesentliche Punkt ist der - und Sie haben das, was Sie vorgelesen haben, richtig zitiert -: Es ist nicht irgendein feindliches Papier, sondern das, was der KAV tut. Das ist gut und richtig so, und das ist genau die einzige Vorgangsweise, die es uns möglich macht, dieses Projekt in aller Transparenz zu einem sehr guten Ende zu führen.

 

Wir haben nämlich eine begleitende Kontrolle, die natürlich den Auftrag hat, auf jedes Risiko hinzuweisen. Jetzt muss man einmal ganz wesentlich unterscheiden zwischen einem eingetretenen Schaden und dem Aufzeigen eines Risikos! Wenn es minus zehn Grad hat, habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann im Unterleiberl hinausgehen, dann werde ich mich wahrscheinlich verkühlen, oder ich kann dieses Risiko rechtzeitig erkennen, mich anziehen, auch Stieferln und Mantel, dann werde ich mich wahrscheinlich nicht verkühlen. Wenn mir aber niemand sagt, dass es minus zehn Grad hat, dann habe ich keine Chance, auf das Risiko rechtzeitig zu reagieren.

 

Genau das ist das, was passiert: Die begleitende Kontrolle zeigt Risken auf, und der Krankenanstaltenverbund reagiert auf diese Risken. Was Sie hier vorgelesen haben, ist eine Ausschreibung des Krankenanstaltenverbundes auf Grund der aufgezeigten Risken der begleitenden Kontrolle, auf Grund der Phase, in die wir jetzt mit diesem Projekt eintreten, wo der Rohbau fertig ist und der Innenausbau beginnt, wo 250 unterschiedliche Firmen daran beteiligt sind, wo es um die Koordinierungstätigkeit geht, um uns jetzt zu verstärken, damit diese Koordinierungstätigkeit gut funktioniert. Und zwar gut funktioniert im Sinne des Steuerzahlers und der Steuerzahlerin, fair funktioniert gegenüber den Auftragnehmerinnen und Auftragnehmern der Stadt Wien.

 

Aber es ist schon auch ganz klar, dass wir das Heft in der Hand haben. Das ist das, was jetzt gerade stattfindet, und das ist gut so.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke vielmals für die Beantwortung der 2. Frage.

 

9.48.30†Amtsf StRin Mag Ulli Sima - Frage|

Die 3. Frage (FSP - 01602-2014/0001 - KSP/GM) wurde von Frau GRin Schinner gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt gerichtet. (Am 13. Mai 2014 war der 1. Wiener Bienentag. Bei der Wiener Bevölkerung hat dieser Bienentag größtes Interesse ausgelöst und es ist auch Trend zu mehr Imkerei erkennbar. Was unternimmt die Stadt Wien, um Bienen und Imkerei künftig noch stärker zu fördern?)

 

Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Einen schönen guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Es gab wirklich ein sehr, sehr großes Interesse bei unserem Bienentag im Rathaus. Wir hatten mehr als 2 000 Besucherinnen und Besucher, die sich über Bienen und Honig und alles, was damit zu tun hat, informieren wollten. Es hat im Arkadenhof wirklich gesummt wie in einem Bienenstock, kann man sagen, und das trotz des ausnehmend schlechten Wetters, das wir an diesem Tag leider hatten.

 

Ich bin wirklich sehr angetan davon, und wir haben auch vor, das in den nächsten Jahren fortzusetzen, weil wir gesehen haben, dass das wirklich ein wichtiges Thema ist, das sehr viele Menschen, aber auch sehr viele Schülerinnen und Schüler besonders in der Stadt interessiert. Man konnte sich dort verschiedenste Dinge anschauen, vom Schaubienenstock über unsere Bienenhotels, also war sozusagen für alle Altersgruppen etwas dabei.

 

Was war das Ziel dieser Aktion? Wir wollen die Wienerinnen und Wiener ein bisschen sensibilisieren für die Bedürfnisse, die Bienen eben haben. Was kann ich zum Beispiel auf meinem eigenen Fensterbankerl machen, auf meinem Balkon, auf meiner Terrasse, in meinem Garten? Je nachdem, welche Möglichkeiten mir sozusagen zur Verfügung stehen, um attraktiven Raum für Bienen zu gestalten.

 

Wir wollten auch darüber informieren, was die Stadt Wien alles tut, um eben attraktive Räume und Möglichkeiten für Bienen und andere Insekten in der Stadt zu schaffen. Wie Sie wissen, sind Bienen ja lebensnotwendig für unser Ökosystem. Laut der Welternährungsorganisation sind zwei Drittel der wichtigsten Kulturpflanzen der Welt von Bestäubung durch Bienen abhängig.

 

Wer den Film „More than Honey“ gesehen hat, wird auch gesehen haben, dass es in China schon eigene Arbeitstruppen gibt, die nichts anderes tun, als Pflanzen zu bestäuben, weil es dort durch den massiven Pestizideinsatz in vielen Bereichen keine Bienenvölker mehr gibt, und das ist dramatisch! Wenn man das einmal mit eigenen Augen gesehen hat, dann weiß man, wie wichtig das ist, wie schützenswert das ist und wie wichtig es auch ist, in diesem Bereich wirklich Maßnahmen zu setzen.

 

Wir machen in diesem Bereich seit vielen Jahren schon viele Vorstöße; einerseits natürlich die ökologische Landwirtschaft, die Stadt Wien ist ja einer der größten Biobauern Österreichs. Wir bewirtschaften aber auch die Wiesen und Parkanlagen in Wien naturnah, wir verzichten auf Pestizide, wie Sie wissen. In den Blumengärten Hirschstetten gibt es schon seit zehn Jahren ein Bienenhaus, vier Bienenvölker und etliche Bienenwiesen.

 

Wir haben auch einen eigenen Insektenspielplatz für die Kinder geschaffen, um dieses Thema auch ein bisschen ins Bewusstsein zu rücken, dass eben diese fliegenden und krabbelnden Insekten nicht nur etwas Lästiges sind, vor dem man sich fürchten muss, sondern dass das auch wichtige Helferinnen und Helfer in der Landwirtschaft sind. Wir haben dort in Zusammenarbeit mit mehreren Imkern auch eine Wildblumenmischung mit

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular