Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 72
fortgesetzt. Bisher erfolgte die Ausbildung auf den jeweiligen Wachen während der Alarmbereitschaft. Zukünftig werden die einzelnen Schüler und Schülerinnen tageweise im Feuerwehrausbildungszentrum zusammengezogen und dort ausgebildet. Das ist eine fundamentale Umstellung.
Eine Spezialisierung der Feuerwachen zu einem dieser Kursthemen wird auch weiterhin bestehen, und auch die Lehrer der einzelnen Kurse stammen aus den jeweiligen Kurswachen. Nach Absolvierung der weiterführenden Kurse besteht dann die Möglichkeit, sich in der Chargenschule zu melden. Dort gibt es dann die Spezialisierung in Branddienst, Fahrt- und Maschinendienst und Nachrichtendienst.
Das ist also dieses völlig neue System, über das ich damals gesprochen habe und das ich erläutert habe. Danke, dass ich noch einmal die Gelegenheit hatte, dieses zu erläutern, denn das scheint nicht überall angekommen zu sein!
Gleichzeitig haben wir natürlich auch in die Einsatzfahrzeuge investiert. In den letzten Jahren ist die Generation der Rüstlöschfahrzeuge durch eine neue Generation von Hilfeleistungslöschfahrzeugen ersetzt worden, und auch die Universallöschfahrzeuge werden durch moderne Tanklöschfahrzeuge ersetzt. Außerdem kommen die Großtanklöschfahrzeuge langsam in die Jahre, und auch diese werden ersetzt. Wir können sagen, dass wir durchschnittlich 7 bis 8 Millionen EUR pro Jahr in Fahrzeuge und Gerätschaften der Feuerwehr investieren. Das bekommt man normalerweise als Bürger und Bürgerin gar nicht mit, wenn man aber in der Situation ist, dass man Unterstützung braucht, ist man sehr, sehr froh, dass wir eine entsprechende, hochqualitative Unterstützung bieten können. Auch das ist ein Beispiel dafür, wie wir als Stadt in die wirklich wichtigen Dinge des Lebens investieren.
Dazu gehört auch die Gebäudeinfrastruktur. Das in diesem Zusammenhang stehende damals vorgestellte Sanierungs- und Modernisierungsprogramm ist abgearbeitet. Der Neubau der Hauptfeuerwache Leopoldstadt steht an. Anfang 2016 wird es so weit sein: Ein zweistufiger EU-Generalplanerwettbewerb hat stattgefunden, und es gibt jetzt auch schon eine Siegerin.
Zur wachsenden Stadt: Ja. Wir werden bald mehr als 1,8 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen haben. Die Berufsfeuerwehr Wien ist für die kommenden Aufgaben gut gerüstet und vorbereitet. Und um es ganz konkret zu sagen: In der Seestadt Aspern ist für das zukünftige Expansionsgebiet die Errichtung einer Zugswache mit entsprechendem Einsatzpersonal, sind also zwei Löschgruppen zusätzlich geplant. Vorgespräche laufen schon, und ich denke, dass das ein Paradebeispiel dafür ist, wie wir mit unserer Entwicklung auf die Entwicklung der Stadt reagieren.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke.
Bevor ich Kollegen Flicker das Wort für seine Frage erteile, möchte ich die Vertreterinnen seiner Partei, nämlich der ÖVP, hier ganz herzlich begrüßen! Sie haben sich ein bisschen verstärkt durch einige Männer. Herzlich willkommen hier im Gemeinderatssitzungssaal. (Allgemeiner Beifall.)
Nun ist GR Flicker am Wort für seine Frage.
GR Martin Flicker (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Besucher! (GRin Mag Martina Wurzer: Besucherinnen!) Herzlich willkommen!
Frau Stadträtin! Sie haben gerade die Stadterweiterung vor allem auch im Zusammenhang mit Aspern angesprochen, und ich denke, dass es sehr sinnvoll ist, im Bereich Aspern-Eßling eine neue Feuerwache zu errichten, denn dort findet ein entsprechender Zuzug statt.
Ich muss diese Gelegenheit heute aber auch nutzen, um die beiden Freiwilligen Feuerwehren in Wien anzusprechen und vor den Vorhang zu holen. Den Kameraden in Süßenbrunn und in Breitenlee möchte ich von dieser Stelle aus ein herzliches Dankeschön für die unzähligen Stunden, die sie von ihrer Freizeit für die freiwillige Tätigkeit im Dienste der Öffentlichkeit opfern, sagen. Gerade bei der Freiwilligen Feuerwehr Breitenlee, bei der ich seit vielen Jahren Mitglied sein darf, freuen wir uns dieser Tage über den Neuausbau und die Neugestaltung unserer Feuerwache, wobei ich nicht ganz unkritisch bemerken muss, dass das auch dringendst notwendig war. Wir freuen uns, dass wir mit vier Frauen mit der doppelten Anzahl gegenüber der Berufsfeuerwehr dienen können.
Meine konkrete Frage bezieht sich auch auf das Ausbildungszentrum der Hauptfeuerwache in Floridsdorf. Wie schaut es mit den Kosten und wie schaut es mit dem Fertigstellungstermin aus? Sind wir diesbezüglich im Plan? – Danke.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Mag Renate Brauner: Ich kann Ihnen sagen: Ja. Wir sind im Plan. Und es ist die Idee betreffend dieses Feuerwehrausbildungszentrum, dass wir durch die jeweiligen Maßnahmen, die gesetzt werden, auch keine zusätzlichen Mittel brauchen. Für den Umbau brauchen wir diese natürlich schon, aber ansonsten arbeiten wir entsprechend in der Struktur, damit wir die neuen Herausforderungen mit den bestehenden Möglichkeiten beantworten können.
Für Mitte 2015 ist an sich die Fertigstellung geplant. Die Gesamtfläche der Hauptfeuerwache Floridsdorf beträgt – wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe – fast 20 000 m², und ich denke, dass wir damit wirklich ein sehr modernes Ausbildungszentrum mit zehn Lehrsälen und mit einem EDV-Saal haben. All das ist notwendig, um eine entsprechende Ausbildung zu gewährleisten. Meines Wissens ist hier alles im Plan, und dieser Plan wird auch eingehalten werden.
Die Errichtungskosten für das Zentrum und das Außengelände für Übungen betragen 17 Millionen EUR, und das ist Teil unserer Investitionen in die vorher angesprochene Infrastruktur. Und Sie haben recht: Ein Teil dieser Investitionen in die Infrastruktur werden auch für unsere wirklich guten und zuverlässigen Partner bei der Freiwilligen Feuerwehr aufgewendet. Sie haben das schon angesprochen: Die Wache der Freiwilligen Feuerwehr Breitenlee wird entsprechend generalsaniert und wird dann auch den Kollegen und Kolleginnen dort ein entsprechendes Umfeld bieten.
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