Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 72
Dienste der Gemeinde? – Es ist wichtig, dass wir, um eben diese Ungleichheit und Ungerechtigkeiten zu erkennen, mit dem Bericht die Daten haben. Mit dem vorliegenden Bericht haben wir die geschlechtsspezifischen Statistiken, mit denen wir jetzt genau arbeiten können. Wir haben ein genaues Bild, wir haben den Fokus darauf gelegt, wir können die Wirklichkeit abbilden, wie sie als Stadt Wien, als Arbeitgeberin auch bei unseren MitarbeiterInnen vorhanden ist.
Wir sehen positive Tendenzen, die ich im Einzelnen noch ein bisschen erläutern möchte. Im Zusammenhang mit diesem Thema ist auch schon – ganz wichtig – von dir, Martina, die „Vereinbarkeit“ gefallen, ein Thema, das unsere Kollegin Safak Akcay noch genauer beleuchten wird. Nun ein paar Zahlen, wie es so mit den Frauen und Männeranteilen in der Grundlaufbahn ausschaut, aber auch, was das in der höherwertigen Einreihung bedeutet:
Wir haben in der gesamten Stadtverwaltung einen Frauenanteil von 58,66 Prozent, in der Grundlaufbahn haben wir einen Frauenanteil von 62,31 Prozent und in der höherwertigen Verwendung einen Frauenanteil von 40 Prozent. Schauen wir die Bediensteten in der Grundlaufbahn an, dann gab es hier Veränderungen, wenn wir uns die Verwendungsgruppe A und B genauer ansehen. Hier haben wir im Jahr 2011 in der Verwendungsgruppe A eine Erhöhung des Frauenanteils bei den Akademikerinnen um 1,8 Prozent, bei den Fachbediensteten Verwendungsgruppe B eine Steigung von 1,03 Prozent. Schauen wir uns die Bediensteten in den höherwertigen Einreihungen an, dann muss man auch hier sehen, dass wir in den letzten 3 Jahren sehr wohl auch positive Veränderungen für die Frauen erwirken konnten. Die größte Veränderung bei Bediensteten in höherwertiger Einreihung ist bei der Verwendungsgruppe A, hier hat sich der Frauenanteil im Jahr 2011 um 1,73 Prozent erhöht. Im Jahr 2013 haben wir einen Frauenanteil in Höherwertigkeit mit 33,84 Prozent, das heißt, eine Steigerung.
Wir wollen aber natürlich, dass der Frauenanteil auch in Zukunft gesteigert wird, und dafür werden wir arbeiten und kämpfen. Bei den Schlüsselfunktionen sind 2013 bereits 43 Prozent der höherwertigen Dienstposten mit Schlüsselfunktion mit Frauen besetzt. Von den Personen, die 2011 befördert wurden, waren 59 Prozent männliche Bedienstete, 41 Prozent weibliche. Im Jahr 2013 wurden fast 54 Prozent an Frauen gefördert. Bei den ganz hohen Führungspositionen möchte ich ein Beispiel ganz exemplarisch herausstreichen, denn wir haben bei den Bereichsdirektionen im Jahr 2013 eine liebe Kollegin als Leiterin des Geschäftsbereiches Personal und Revision erhalten. Mit Frau Dr Schmied haben wir eine tolle Frau, die an der Spitze agiert und auch im Sinne der Frauenförderung, der Gleichbehandlung und Gleichberechtigung arbeitet. Der Frauenanteil unter den BereichsdirektorInnen konnte im Berichtszeitraum von 20 auf 40 Prozent erhöht werden.
Zu den Magistratsabteilungen im Detail: Wir haben hier gesehen – und Frau Kollegin Schütz wollte das negieren, daher möchte ich es noch einmal sehr vehement festhalten –, dass wir seit der Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes 1996 im Magistrat, als es eine Quote von nur 5 Prozent gab, mittlerweile eine Steigerung haben, auf die wir sehr stolz sein können: Im Jahr 2011 waren 35 Prozent der Leiterinnen und Leiter von Magistratsabteilungen Frauen, und im Jahr 2013 waren es 36,67 Prozent. Das ist eine Zahl, an der wir sehen, die Quote wirkt, und das kann auch eine Kollegin Schütz nicht wegreden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Es ist auch sehr anschaulich, wenn wir die magistratischen Bezirksämter heranziehen und uns dort den Frauenanteil anschauen: 2011 betrug dieser 61 Prozent und Ende 2013 58 Prozent.
Es ist auch wichtig, die Aus- und Weiterbildung festzuhalten. Ein wesentlicher Punkt, der auch im Gleichbehandlungsbericht festgehalten wurde, nämlich, dass es, um im Magistrat den Aufstieg zu schaffen, ganz wichtig ist, eine gute Aus- und Weiterbildung zu genießen. Diese Maßnahme, die die Stadt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzt, ist im Wiener Gleichbehandlungsgesetz so geregelt, dass Frauen zur Teilnahme an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die zur Übernahme höherwertiger Funktionen qualifizieren können, bevorzugt zugelassen werden.
Wir haben an der Verwaltungsakademie – und hier auch von dieser Stelle ein großes Dankeschön für alle Bemühungen dort – sehr qualifizierte, tolle interne Fortbildungsmöglichkeiten, und diese Schulungen und Qualifizierungen nehmen auch immer mehr Frauen wahr. Im Jahr 2013 gab es 1 300 Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen, und es freut mich, dass rund 23 000 Bedienstete diese auch in Anspruch genommen haben. 57 Prozent der Absolventinnen und Absolventen dieser Maßnahmen waren Frauen, und sie werden auch dort immer mehr.
Wenn wir uns die Maßnahmen genauer ansehen, dann freut es mich immer besonders, dass es gezielte Frauenseminare und Fortbildungsmaßnahmen gibt. Das heißt, es wird auch speziell auf die Situation und die Bedürfnisse der Frauen geachtet. Wir haben einzelne gezielte Empowerment Seminare, mit denen wir auch in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kompetenzen von Frauen und zur Erhöhung ihrer beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten setzen. Diese Kurse reichen von allgemeinen frauenfördernden Seminaren und Führungskräfteseminaren bis hin zu Seminaren zum Thema Gleichstellung, Antidiskriminierung, Diversität. Wir haben auch eine breit aufgestellte Reihe an Schulungen für die Kontaktfrauen und auch für Wiedereinsteigerinnen. Das heißt, es gibt wirklich in jede Richtung Wissen und Know-how an die Frau, auch wenn karenzierte Frauen wieder in den Dienst zurückkommen. Die Schulungen zum Thema Umgang mit sexueller Belästigung seien hier auch noch erwähnt, denn ich denke, dass es auch ein sehr wichtiges Thema ist, hier Bewusstsein und Awareness mitzugeben. Wie bereits gesagt, ein großes Dankeschön der Verwaltungsakademie, die hier wirklich eine breite Palette anbietet.
Mit dem fast 100 Seiten umfassenden Bericht sehen wir sehr eindrücklich, was passiert, was umgesetzt wurde, aber natürlich auch, wie schon gesagt, Frau Kollegin Schütz, wir nicht die Insel der Seligen sind, dass wir ein Teil der Gesellschaft sind, dass wir als größte Arbeitgeberin große Verantwortung tragen und hier vieles umset
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