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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 72

 

zen, aber noch lange nicht am Ziel sind, dass wir trotzdem starke große Bemühungen für die Frauen setzen, dass wir das Thema Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Frauenförderung sehr ernst nehmen, dass wir hier mit Nachdruck weiterarbeiten werden – das ist unser Auftrag. Denn gerade, wenn wir auch den Wiener Arbeitsmarkt generell auch anschauen, sehen wir, dass eine Wirtschaftskrise, die viele auch wegreden möchten, sehr vehement und voll präsent am Wiener Arbeitsmarkt angekommen ist. Die Bemühungen, die mit unserem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfond sehr gezielt eben auch auf die Frauen setzen, hier wirklich auch die Bedürfnisse der Frauen sehr gezielt ansehen, sind ein Gutes. Wir sind sehr stolz darauf. Die Bundesländer beneiden uns um diese Institution hier ja wirklich. Auch für die nächsten Jahre der Wille, hier mit dem WAFF auch finanzielle Mittel bereitzustellen, um die Wienerinnen und Wiener fit zu machen für den Wiener Arbeitsmarkt, aber auch, dass sie gegen die Krise gemeinsam mit uns ankämpfen können. Was jetzt aber auch bezüglich betreffend die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung das AMS betrifft, möchte ich nun jetzt gemeinsam mit meinen KollegInnen Tanja Wehsely, Christian Meidlinger, Christoph Peschek, Barbara Teiber und GenossInnen sowie auch mit Ingrid Puller, Martin Margulies und FreundInnen einen Antrag einbringen, nämlich betreffend die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung und zur Budgetausstattung des AMS in Wien und wir möchten hier gemeinsam einen dringenden Appell an den Bundesminister für Arbeit und Soziales und den Bundesminister für Finanzen richten, nämlich das AMS Österreich auch im Jahr 2015 mit einem der Arbeitsmarktlage angemessenen Budget auszustatten, das es erlaubt, wichtige Aufgaben sowohl in der Beratung, Vermittlung, Qualifizierung und der Beschäftigungsförderung wahrzunehmen und der Wiener Gemeinderat fordert deswegen, dass dem AMS Österreich und seinen Landesorganisationen im Jahr 2015 ein Förderbudget zumindest in gleicher Höhe wie im Jahr 2014 zur Verfügung gestellt wird und der budgetäre Spielraum soll nicht dadurch eingeengt werden, dass Aufwendungen für konjunkturstabilisierende Maßnahmen wie Kurzarbeit im Förderbudget bestritten werden müssen. Ja – in formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt. Ich bitte um breite Zustimmung im Sinne vor allem der Frauen, aber auch generell für alle Wienerinnen und Wiener, um hier wirklich auch in der Krise standhaft zu bleiben. Gemeinsam werden wir auch in der Regierung hier weiter Maßnahmen setzen, dagegen ankämpfen, aber wie gesagt, auch im Speziellen bitte um Zustimmung zu dem vorliegenden Antrag und danke für die Aufmerksamkeit (Beifall)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Akcay, ich erteile es ihr.

 

12.33.31

GRin Safak Akcay (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Vorsitzender, werte Kollegen und Kolleginnen! Festzuhalten ist, dass das Gleichstellungsprogramm im Wiener Gleichbehandlungsgesetz ein starkes Instrument ist. Es ist ein Instrument zur Beteiligung von Benachteiligungen von Frauen und sorgt für einen Ausgleich von bestehender struktureller Ungleichbehandlung. Die Dienststellen der Stadt Wien haben selbst auf Grund der Notwendigkeit die Maßnahmen konzipiert und 2012 mussten die Dienststellen ein Maßnahmenkonzept erstellen und in den darauffolgenden Jahren, in zwei Jahren, die Maßnahmen dann auch umsetzten. Im Bereich von Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehungsweise von Privatleben ist Folgendes festzuhalten: Wie Sie alle wissen, ist bezahlte und unbezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft zwischen Frauen und Männern nach wie vor sehr ungleich verteilt. Noch immer wird ein Großteil der unbezahlten Arbeit, wie Hausarbeit, Kinderbetreuung, von Frauen bewältigt. Dies führt dazu, dass sich die Frauen für eine Reduktion der bezahlten Arbeitszeit entscheiden. Diese Teilzeitarbeit führt oft dazu, dass der berufliche Aufstieg damit verzögert oder verhindert wird und auch, dass das Lebenseinkommen dadurch sinkt.

 

Die geschlechterspezifische Ungleichheit im Berufsleben wird damit eben weiter verfestigt. So. Was macht jetzt die Stadt Wien in diesen Bereichen? Mit attraktiven Möglichkeiten beziehungsweise speziellen Maßnahmen motivieren sie auch Väter dazu, Betreuungsaufgaben zu übernehmen. Wie zum Beispiel Väterfrühkarenz ist bereits ein Rechtsanspruch in der Stadt Wien und zwischen 2011 und 2013 machten 170 Väter davon Gebrauch. Elternkarenz wird nach wie vor zum überwiegenden Teil von Frauen in Anspruch genommen, wobei die Teilzeitquote in der Wiener Stadtverwaltung im Vergleich zu Österreich und Wien sehr gering ist. 2013 arbeiteten 2,51 Prozent aller männlichen Bediensteten und 22,14 Prozent aller weiblichen Bediensteten Teilzeit.

 

Zur Unterstützung von Wiedereinstieg und Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben gibt es auch die entsprechenden Maßnahmen. Um Rechte und Pflichten aufzuzeigen, wurde eine Wiedereinsteigerinnenmappe der Stadt Wien erstellt. Flexibilisierung der Arbeitszeit durch Teilarbeit wurde eingeführt. Gleichzeit bei Teilzeit. Betriebseigene Kindergärten werden angeboten, und so weiter. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es Informationen und Sensibilisierung zu den Themen Gleichbehandlung und Frauenförderung. In vielen Abteilungen ist ein wichtiges Anliegen auch die Förderung von potenziellen weiblichen Führungskräften, zum Beispiel im Rahmen der MitarbeiterInnen-Orientierungsgespräche wurde eine Laufbahn und Karriereplanung erstellt. Ermöglicht wurde die Teilnahme zu zahlreichen Lehrgängen zur Qualifizierung für zukünftige Führungsaufgaben, also es wurden auch zum Beispiel Projekt- und Sonderaufgaben, die zeitlich begrenzt wurden, übergeben, damit die Frauen da auch Erfahrungen sammeln können für ihre weiteren Karriereschritte. Umsetzung geschlechtergerechter Sprache. Hier haben einige Dienststellen alle Schriftstücke und Schilder überarbeitet. Dann ist auch noch ein Punkt gewesen eben die Stärkung der Kontaktfrauen in ihren Wirkungsbereichen.

 

Das heißt, für die Zukunft zeigt der Gleichbehandlungsbericht wesentliche Herausforderungen auf. Es lassen sich daraus sechs Ziele für die Gleichstellungsarbeit innerhalb der Stadt Wien ableiten. Erstens: Erhöhung des Frauenanteils in bisher unterpräsentierten Berufsfeldern. Zweitens: Förderung des beruflichen Aufstiegs unabhängig von Betreuungsaufgaben. Drittens:

 

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