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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 72

 

dass ich ein Stofftier bekomme, das wirklich wie ein Pferd ausschaut, denn dort wimmelt es nur so vor rosa Einhörnern mit Glitzer und Sternen drauf.

 

Aber ich habe – jetzt sind die Freunde der Blasmusik aus Kitzbühel schon weg, es sollte vielleicht sogar ein Haflinger sein – ein Pferd zum Thema des heutigen Aktenstückes, nicht? Wir haben uns ja ausgemacht, dass wir, weil wir flächenwidmungstechnisch im 14. Bezirk sind, heute einen Allparteienantrag zur Pferdetherapie am Steinhof – damit ist auch der Bezug hergestellt – einbringen. Ich habe mich nicht nur darüber gefreut, dass mich die Frau Stadträtin angerufen hat, sondern auch darüber, dass sie diesen Vorschlag gemacht hat und dass es auch Ausnahmen gibt von dieser jahrelang oft und gerne geübten Praxis von Rot und Grün:

 

Wenn die Blauen einen Antrag einbringen, bei dem sie bei allen Verrenkungen erkennen müssen, der ist gescheit, ist es ja sonst Usus gewesen: Man nimmt ihn, schreibt ihn ab, dreht die Absätze um, macht ihn ein bisschen länger oder kürzer, und dann lehnt man den blauen Antrag ab. Und die Freiheitlichen, weil sie auf solche Kindereien verzichten können, stimmen dann natürlich immer den rot-grünen Anträgen zu, so sie sinnvoll und im Interesse der Sache sind.

 

Darum hat mich der Vorschlag gefreut. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Frau Stadträtin damit vielleicht nicht überall rasend beliebt gemacht hat. Vielleicht hat es auch Widerstände gegeben gegen so einen Allparteienantrag. Aber ich glaube, alle haben erkannt, dass die Sache sehr wichtig ist. Da geht es um die Behandlung von 500 krebskranken Kindern jedes Jahr durch den Verein e.motion, unter anderem an diesem Standort, der seit 2008 dort in der Nähe des Rehabilitationszentrums VAMED existiert.

 

Dieser Verein hatte zu Recht Sorgen, und die sind noch nicht alle ausgeräumt. Ich hoffe, die Kommunikation seitens des KAV, der Stadt mit dem Verein klappt ab jetzt besser, als dies offenbar vorher war. Der Verein wurde nach Angabe der Verantwortlichen nicht kontaktiert; und die haben natürlich berechtigte Sorge gehabt, dass, wenn Wohnbau ringsherum stattfindet, zum Beispiel das Servitut für die Zufahrt, Anlieferung, Futter, und so weiter, brauche ich ja nicht alles zu erklären, nachher nicht mehr eingeräumt wird.

 

Wir sind übrigens dagegen, dass dort Wohnbau stattfindet, das ändert nichts an unserer Linie. Ich weiß, wir waren früher einmal, in grauer Vorzeit, anderer Meinung. Aber der Verein hatte Sorge. Er wurde nicht kontaktiert, stieß nicht gerade auf offene Türen, und dieser Umstand wurde dann dankenswerterweise von den Medien veröffentlicht. Daraufhin hat es Reaktionen gegeben. Vielleicht kann man das in ähnlich gelagerten Fällen vorher erledigen. Dann erspart sich die Stadt eine negative Presse. (GR Dr Jennifer Kickert: Ist bereits im Jänner geschehen!)

 

Dann haben die nichts davon gewusst. Ich weiß es nicht so genau, aber die Ängste und Sorgen der Verantwortlichen dort, der Eltern der betroffenen Kindern, der Vereinsverantwortlichen, die seit vielen Jahren hier unschätzbare Arbeit leisten, kommen natürlich nicht von ungefähr. Wenn das „a gmahte Wiesn“ gewesen wäre, wenn alles klar gewesen wäre, dann hätten sie sich wohl kaum an die Maggie Entenfellner, an uns oder an sonst jemanden gewandt, Frau Kollegin Kickert.

 

Aber wichtig ist, dass sich jetzt alle Parteien darüber verständigt haben, dass der Erhalt dieser Pferdetherapie an diesem Standort unverzichtbar ist. Darum bin ich, wie gesagt, der StRin Wehsely dankbar dafür, dass sie diesen Weg eingeschlagen hat, nämlich einen gemeinsamen Antrag. Deren gab es ja nicht allzu viele in dieser und in der vergangenen Legislaturperiode. Ich habe natürlich gesagt, dass wir diesen Antrag mit einem Kollegen besprechen werden, und wenn der Antrag in Ordnung ist, sind wir selbstverständlich mit von der Partie. Uns geht es um die Sache.

 

Aber eines muss man dann in den weiteren Gesprächen klären, glaube ich. Ich bin ja kein Pferdeflüsterer oder so etwas. (Zwischenruf von GRin Dr Jennifer Kickert.) Habe ich erst gestern gekauft. Nein, es geht dann sehr wohl, wenn Bautätigkeit ringsherum stattfindet, auch um die Pferde. Sie sind zwar speziell geschult, haben eine Ausbildung gemacht, sind ruhiger, halten mehr aus, und so weiter. Auch der Baulärm wird dem ganzen Betrieb vielleicht nicht zuträglich sein. Aber ich nehme an, dass die Stadt dazu schon Vorschläge hat und vielleicht der Verein auch, und dass sich künftig die Zusammenarbeit zwischen dem KAV, der Stadt und dem Verein und den Eltern etwas enger und effizienter gestaltet.

 

In diesem Sinne, nachdem wir uns hier alle einig sind, dass der Bestand gesichert werden muss, möchte ich auch schon wieder aufhören und mich den Worten des Vorsitzenden, der vorher bei unserem Antrag so freundlich um Zustimmung ersucht hat, anschließen und alle, eh klar bei einem Allparteienantrag, um Zustimmung ersuchen. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dipl-Ing Martin Margulies: Als Nächste ist Frau GRin Ramskogler zu Wort gemeldet. – Bitte.

 

14.43.42

GRin Mag Sonja Ramskogler (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich habe hier kein Demonstrationspferdchen mit, aber ich kenne e.motion und die Therapie, die dort stattfindet, sehr gut. Ich kenne mich da auch vor Ort aus. Ich weiß auch, welch wertvolle Arbeit geleistet wird und bin dankbar dafür, dass wir als Stadt so eine Institution e.motion haben, wo es darum geht, dass wir Kinder mit Pferdetherapie unterstützen. Faszinierend, wie das dort stattfindet. Ich kann nur auch wieder sagen: Man muss einmal hingehen und sich vor Ort anschauen, was Tiere spüren, was Menschen oft nicht spüren.

 

Ich frage mich auch immer wieder, wie so negative Berichterstattung zustande kommt und dann die Idee, dass etwas nicht mehr stattfinden soll. Ich hoffe, dass solche Ängste auch nicht geschürt werden, denn ich denke, es ist nicht sinnvoll, Eltern, aber auch kranken Kindern Angst zu machen. Die haben schon genug Ängste, nämlich im Zusammenhang mit der Erkrankung, im Zusammenhang mit der Behinderung, im Zusammenhang mit der Bewältigung ihrer Sorgen, familiär und

 

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