Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 53
da sind wir alle im Konsens, dass wir sehr dafür sind, zu unterstützen, wo es Bedürftigkeit gibt. Ich glaube aber, und das ist schon bezeichnend, dass diese Kurzsichtigkeit, die dann oft in eurer Politik liegt, nicht dazu führen wird, dass es bedürftigen Menschen besser geht, sondern dass genau diese Kurzsichtigkeit und Teile dessen, was heute auch meine Kollegin Sybille Straubinger über die gesamte Strategie erzählt hat, die es im Bereich der Wissenschaft und der Forschung gibt, und wir sehen Bildung als eines der wichtigsten Güter an, die wir haben, die wir der nächsten Generation mitgeben können, eben nicht dazu führt, dass junge Menschen gut ausgebildet, stark und sicher in die Zukunft gehen können.
Ich fand heute die Ausführungen von Herrn Van der Bellen sehr kompetent und sehr spannend und auch reibend und einen Input und nachdenkend geben und glaube, dass der Wissenschaftsbeauftragte der Stadt Wien hier eine wichtige Rolle auch als Vorbildwirkung für die junge Generation und auch als Präventionsschutz hat, als Teil eines gesamten Konzepts und als Teil einer gesamten Strategie, die so wichtig ist, damit junge Menschen einen richtig guten und richtig starken Bildungsrucksack tragen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Was ich heute in die Debatte auch einbringen möchte, das ist genau dieses: Wo setzt man an, damit man mehr junge Wienerinnen und Wiener jetzt in dem Fall für Forschung und für Technologie interessiert? Wo setzt man an, damit sich immer mehr junge Mädchen zutrauen, in diesen Berufsfeldern tätig sein zu können? Ich glaube, dass, um ein Symbolbild herzunehmen, das Wiener Forschungsfest in den letzten Jahren hier ein wirklicher Dooropener war und genau dort ansetzt, um zu zeigen und jedem Mädchen und jedem Jungen in dieser Stadt zu sagen: Forschung, das ist nichts Elitäres. Das ist nichts, das du nur machen kannst, wenn deine Eltern schon eine universitäre Ausbildung gemacht haben. Das ist etwas, wofür dich die Stadt, das Land, ganz Europa brauchen und wo du jede Chance hast, dich darin zu verwirklichen. Dieses Willkommenheißen hat das Forschungsfest, und ich sage das ja immer ganz gern, das wächst ja nicht, das passiert ja nicht zufällig, sondern Dank an unsere Stadträtinnen, Dank unserer Vizebürgermeisterin, Dank an StR Mailath-Pokorny, und es hat so eine starke Strahlkraft weit über die Grenzen von Wien hinaus. Ich bin auch immer wieder überrascht, wenn ich hier sitze, weil ich auch seit einigen Jahren im Beirat der Wirtschaftsagentur sitze und dort feststelle, die Sybille Straubinger hat das vorhin auch schon gesagt, und ich kann das nur unterstreichen, dass das manchmal ein bisschen wie eine andere Welt ist, weil ich dort schon immer wieder den Eindruck habe, wahrscheinlich vermeintlich, und auch die Wirtschaftskammer mit drinnensitzt, dass wir miteinander Dinge entwickeln, miteinander über Dinge sprechen und in höchstem Ausmaße einstimmig konsensual im besten Sinne für die Wirtschaft entscheiden. Deswegen ist das, was ihr dann auch manchmal hier macht, die Dinge so zu vereinfachen - es gibt nun mal einfach viele wichtige Stellen in dieser Stadt, die ihren Beitrag im höchsten Ausmaß zur Forschungs- und Wissenschaftsstrategie leisten, wenn man an die MA 7 denkt, wenn man an den WWTF denkt, wo der Michi Stampfer mit seinem Team ganz, ganz exzellente Arbeit leistet, um das Beste aus den Mitteln herauszuholen, wenn man an das ZIT denkt. Ich glaube, es gerät ja manchmal in Vergessenheit, weil das halt so ist mit der Zeit, wie früh sich die Stadt Wien dazu entschlossen hat zu sagen, Wirtschaftsförderung ist nichts, was ich mit der Gießkanne austeile, sondern Wirtschaftsförderung basiert darauf, dass ich schauen muss, wo spreche ich Zielgruppen an, wie unterstütze ich forschungsbasierte Unternehmen, nämlich nicht nur die großen, sondern, so wie es immer stärker wird, die vielen Kleinst- und Kleinbetriebe in dieser Stadt, die Forschung machen, wo bei uns auch wirklich ein Umdenken eingesetzt hat, weil man früher einfach oft gedacht hat, Forschung ist auch nur etwas, was große Unternehmen machen. Da ist ganz viel passiert und da hängen die Dinge natürlich immer miteinander zusammen und lassen sich meines Erachtens, und das ist natürlich auch immer subjektiv, nicht so vereinfachen. Was ich aber glaube, was ganz wichtig ist, ist das Zusammenspiel zwischen Unternehmen, das Zusammenspiel zwischen Universitäten und das Zusammenspiel zwischen privaten Forschungseinrichtungen, denn ich glaube, dass dieses Zusammenspiel schlussendlich dazu führen wird, dass schon die Jüngsten der Jungen für dieses Thema begeistert werden, dass die jungen Forscherinnen und Forscher in unserer Stadt ein Umfeld und einen universitären Background finden, wo sie die Möglichkeit haben, ihren Talenten Flügel zu verleihen, wo es dann aber eben auch so ist, dass die Unternehmungen, die es in dieser Stadt gibt, die vielen Kleinst- und Kleinbetriebe in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsagentur, die sich auf diesem Gebiet sehr versteht, mit der Technologieberatung berät und mit WienWin über Jahre hin jetzt schon einen Mechanismus haben, um auch die Ideen an die Stadt heranzubringen, und dass es hier wirklich geschaffen wurde, dass kreative Forschungsunternehmen gesehen, gehört und in ihrer Bedeutung und Wichtigkeit für die Stadt jedes Jahr arbeiten dürfen und arbeiten sollen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Somit glaube ich und streiche das abschließend noch einmal heraus: Bildung ist das wichtigste Thema, das uns in diesem Bereich auch begleiten sollte. Ich glaube, es sollte die Brücke zwischen allen unseren Unterschieden und verschiedenen Meinungsauffassungen sein, dass wir in unserer Stadt schauen, dass wir diesen Bereich so stark wie möglich halten, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, um Gebiete wie Neu Marx, wie die Seestadt Aspern auch zu forschungsstarken Clustern zu machen, dass wir Initiativen wie Mingo hochhalten, und für die Zukunft noch stärker konkretisieren, dass es hier wirklich in allen Bereichen, auf allen Ebenen und auch in jedem Alter, was ja bei den Fachhochschulen auch so gut gelingt, dieser Bereich nicht einer ist, der nur der Jugend zur Verfügung steht, und Forschung zu einem Teil unseres Alltages machen. Ich glaube, dieser Alltag ist ganz wichtig.
Ich glaube, die Debatte hatte heute die eine oder andere Tiefe, aber auch die ganz großen Höhen. Ich möch
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