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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 19.12.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 147

 

das könnte. Es liegt in der Natur künstlerischer Arbeit, dass auch einmal etwas schiefgeht oder nicht so gut läuft. Sich aber jetzt permanent über die Jahre bei den Vereinigten Bühnen, bei den Symphonikern hinzustellen, und noch bei dem einen oder anderen mehr, und die permanent herunterzureden und schlecht zu machen - erstens einmal glaubt Ihnen das eh keiner, weil jeder, der als Publikum in eine dieser Produktionen geht, sieht, was das für ein Erfolg ist. Und ja, es ist viel Geld, das dort hineingeht, aber ja, es sind drei große Betriebe mit einem zusätzlichen vierten, nämlich mit der Kammeroper, und alles im Übrigen mit einem finanziellen Zuschuss, der abgesenkt wird. Und jetzt sag ich Ihnen was: Die 37 Millionen waren seinerzeit von mir sogar ein vorgegebenes Ziel, als die Bühnen im Jahr 2003 grundlegend neu strukturiert wurden und wir das Theater an der Wien umgewandelt haben.

 

Damals haben wir uns darauf geeinigt, in einer Grundannahme, dass wir mit diesen Bühnen, und es waren zunächst einmal tatsächlich nur 2 Bühnen, mit 37 Millionen auskommen. Ab dem Zeitpunkt, als das Ronacher wieder voll funktionsfähig war, und ab dem Zeitpunkt, als das Theater an der Wien voll funktionsfähig war, mussten wir einsehen, und das muss ich auch sagen, das war von mir vielleicht eine Fehleinschätzung, dass die 37 Millionen EUR strukturell zu wenig sind. Das ist nicht ein Versagen der Geschäftsführung, das ist nicht ein Versagen der Vereinigten Bühnen, sondern das ist eine Entwicklung, die man im Jahr 2003 wahrscheinlich in dieser Form so nicht vorhersagen hat können. Und in der Tat brauchen diese drei, mittlerweile vier Bühnen, wie von mehreren Gutachten nachgewiesen ist, auch vom Rechnungshof, auch vom Kontrollamt und auch von einer unabhängigen Beratungsfirma, einen Zuschuss, der sogar weit über die 40 Millionen hinausgeht. Und was wir jetzt gemacht haben, ist, dass wir den tatsächlichen Bedarf angepasst haben und eine ziemlich enge Vorgabe gegeben haben, wo wir innerhalb von 3 Jahren von den 42 Millionen auf 40 Millionen herunterkommen. Das ist eine ziemlich ambitionierte Vorgabe. Wir versuchen damit auch, unter diesen gegebenen Bedingungen die Dienstverhältnisse bestmöglich aufrechtzuerhalten, ein großes Orchester aufrechtzuerhalten und die sonstigen Bediensteten im technischen und im künstlerischen Bereich auch bestmöglich anzustellen. Dass es in diesem wie in allen anderen Theaterbereichen auch kurzfristigere Arbeitsverhältnisse gibt, liegt auch in der Natur der Sache.

 

Insofern sage ich Ihnen: Ja, diese Lösung, die wir hier gefunden haben, ist eine gute, und ja, wir brauchen auch Führungspersonal. Im Übrigen, die Reduktionen und Kürzungen gelten für den obersten Bereich genauso und sind sogar, glaube ich, überdurchschnittlich. Und ja, wir wollen auch für den Führungsbereich bestmögliche Leute finden und werden daher auch marktkonforme Verträge bei den Vereinigten Bühnen, in anderen Theaterbereichen und in allen anderen Bereichen der Stadt Wien auch abzuschließen haben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die nächste Zusatzfrage stellt GRin Ing Leeb, bitte schön.

 

9.52.47

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich möchte nur ganz kurz auf die Sitzplatzsubventionen in anderen Bundesländern eingehen. Da reden wir schon davon, dass wir in Wien hauptsächlich einen Bereich subventionieren, nämlich das Musical, aber das haben wir hinlänglich schon besprochen, das eigentlich weltweit Gewinne bringt. Sie sagen immer, es hat etwas mit der Größe des Hauses zu tun, aber das ist eine andere Diskussion.

 

Worum es mir jetzt im Konkreten geht, ist, dass Sie zum wiederholten Mal jetzt die Handreichung angesprochen haben, die wir so quasi ausgeschlagen haben. Erstens einmal ist das Maß an Information, das Sie uns als Opposition zukommen lassen, wirklich ein dürftiges, weil ich heute der Anfragebeantwortung entnehme, dass es doch Konzepte gibt. Die Studie kennen wir nicht. Und wenn Sie, ich nehme an, Sie machen es am Wien Museum fest, eben meinen, wir haben jetzt die Handreichung ausgeschlagen: Ja, wenn Sie uns informieren, dann heißt das ja nicht, dass wir grundsätzlich einmal allem zustimmen, weil wir vielleicht eine andere Idee dazu hätten. Nur die Grundlagen, um uns eine Idee und überhaupt ein Bild machen zu können, die fehlen. Wenn Sie davon sprechen, dass der Akt hinlänglich Information gibt: Ja, wenn Sie 42 Millionen oder 40 Millionen auf Basis von 6 Seiten, wo eigentlich de facto null substanzielle Information ist, als ausreichend bezeichnen, dann ist das Ihre Sicht der Dinge. Unsere Sicht der Dinge ist eine andere.

 

Aber wenn Sie informieren wollen, dann darf ich Sie jetzt konkret fragen: Es gab ja in den letzten Jahren Investitionen der Vereinigten Bühnen, zum Beispiel am Broadway das Thema „Rebecca“. Da haben wir länger nichts gehört. Wir haben im Jänner den Medien entnehmen können, dass es in Wien den Eingang einer Zahlung von 100 000 EUR gibt. Wir haben ja 2011 oder 2012 380 000 EUR nach New York überwiesen. Gibt es da was Neues?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ich weiß nicht, ob Sie 380 000 EUR nach New York überwiesen haben. Das weiß ich nicht und kann Ihnen auch über die einzelnen Geschäftsgebarungsfälle eines Subventionsnehmers nicht detailliert Auskunft erteilen. Das wäre auch nicht meine Aufgabe. Ich sage Ihnen aber auch, weil Sie sagen, das kommt auch immer wieder, also wir drehen uns da ein bisserl im Kreis, die Musicals. Also gerade die Bundesländerbühnen haben auch Musicals. (Aufregung bei GR Dominik Nepp.) Na ja, ja, wir haben auch Musicals. Die Vereinigten Bühnen haben auch Musicals, die Bundestheaterbühnen haben auch Musicals und haben eine wesentlich höhere Sitzplatzsubvention. Also insofern kann man das sehr wohl vergleichen. Und ob, weiß ich nicht, das Landestheater Linz oder die Bühnen in Graz so rasend viel Gewinn machen - meines Wissens nach nicht. Die sind genauso Subventionsempfänger wie die Vereinigten Bühnen. Und über den Unterschied der Musicals und das Musicalbusiness in Holland, in Hamburg oder anderswo können wir auch lange debattieren. Da haben wir uns eben entschieden. Es ist vielleicht tatsächlich ein

 

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