«  1  »

 

Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 76

 

Bereich, aber auch der GSK-Bereich sind ganz zentrale Stärkefelder und Schwerpunktfelder in der Forschungspolitik der Stadt. Der GSK-Bereich ist es auch ganz besonders, weil er natürlich Antworten liefern kann für die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, ob das die Alterung der Gesellschaft ist, ob das auch Integrations- oder Bildungsfragen sind, aber beispielsweise auch Klimafragen. Also dazu braucht man auch den GSK-Bereich.

 

In Zukunft wollen wir diese Wissenschaften auch verstärkt einladen, sich mit den großen Herausforderungen zu beschäftigen. Wir wollen auch thematische Schwerpunktsetzungen in der Stadt festlegen, um zum einen die Sichtbarkeit der Wissenschaft und der Forschung in dieser Stadt zu erhöhen, aber natürlich auch, um diese thematische Auseinandersetzung mit Fragen zu verstärken, die uns für die Stadt zentral und wichtig sind.

 

Es gibt in der Stadt - um ein weiteres Beispiel für eine Veränderung und auch für eine Weiterentwicklung zu nennen - eigentlich eine ganz große Palette an Förderungen und Förderinstrumenten, von der MA 7 angefangen bis zum WWTF. Dazwischen gibt es eine Reihe an Fonds und Stiftungen in der Stadt, an kleineren und größeren, von der Hochschuljubiläumsstiftung bis zur medizinisch-wissenschaftlichen Forschung, die wichtige Projektunterstützungen für die Universitäten liefern. Für die Zukunft wird man sich anschauen, ob diese auch die gewünschten Effekte erzielen, ob manche Instrumente noch effizienter eingesetzt werden können. Man wird sie evaluieren, und man wird auch sehen, ob man hier, wenn nötig, Veränderungen initiiert.

 

Ein weiteres Beispiel für eine Weiterentwicklung und Veränderung ist auch, dass wir im Regierungsprogramm festgeschrieben haben: Es muss auch mehr privates Geld in die Wissenschaft und in die Forschung. Grundlagenforschung finanziert sich immer noch in erster Linie durch den Staat, und ganz viele bahnbrechende, sozusagen forschungsrevolutionäre technologische Entwicklungen sind in Wirklichkeit mit öffentlichen Geldern entstanden. Private Firmen profitieren jetzt davon, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist, aber es kann nicht sein, dass der Staat und auch die Stadt hier zuzahlen, ohne dann auch Private dazu animieren zu können oder vielleicht auch ein bisschen überreden zu können.

 

Da ist zum einen das Gemeinnützigkeitsgesetz des Bundes, das jetzt verabschiedet worden ist und das es möglich machen wird, private Gelder verstärkt einzuwerben, weil sie dann auch steuerlich absetzbar sind, wo wir mit den „Matching Grants“ beim WWTF hoffentlich auch ein neues Instrument haben, das erfolgreich ist.

 

Es gibt aber einen zweiten Aspekt, der vor allem auch für die unternehmensnahe Forschungsförderung relevant ist, nämlich sich anzuschauen, ob Unternehmen, die als kleine Start-ups Förderungen bekommen und dann erfolgreich sind, nicht auch einen Teil dieser Subventionen, wenn sie erfolgreich sind, wieder an die Stadt zurückzahlen, sofern das rechtlich möglich ist. Denn damit hat man natürlich auch mehr Geld zur Verfügung, das wieder in einen Kreislauf eingespeist werden kann und wo auch wieder Neues und verstärkt gefördert werden kann.

 

Ein weiteres Beispiel für eine verstärkte Entwicklung in diesem Bereich ist Kooperation. Kooperation zum einen zwischen Unternehmen, beispielsweise Traditionsunternehmen und jungen Start-ups, zwischen großen und kleinen Unternehmen, aber auch Kooperation zwischen außeruniversitärer und universitärer Forschung, weil es zum einen Kosten spart, wenn zum Beispiel Forschungsinfrastrukturen, die teuer sind und wo auch sehr oft die Stadt unterstützt, von mehreren Einheiten genutzt werden und die Auslastung eine bessere ist. Aber weil es natürlich auch gleichzeitig ganz wesentlich ist, dass man interdisziplinär arbeitet, weil man Anregungen bekommt, wenn man miteinander spricht, wenn man neue Ideen und neue Inputs auch außerhalb des eigenen Blickfelds mitnehmen kann.

 

Wir wollen aber nicht nur diese Vernetzung und Kooperation innerhalb der Forschungs-Communities und zwischen den Unternehmen, sondern wir wollen sie auch zwischen Wissenschaft und Politik oder zwischen Wissenschaft und den BürgerInnen. Da ist in den letzten Jahren schon sehr viel an Austausch und an Vernetzung passiert. Die FTI-Strategie, also Innovatives Wien 2020, oder auch die Digitale Agenda ist entstanden mit einer ganz starken Beteiligung auch der Bevölkerung und unter starker Einbindung der Bevölkerung.

 

Aber auch da wird man in Zukunft noch einen Schritt weitergehen - und das ist auch im Regierungsprogramm verankert -, nämlich damit, Open Innovation auszubauen. Das heißt, die Bevölkerung mit hineinzunehmen, diese 1,8 Millionen Köpfe, die wir in Wien momentan haben, und deren Wissen für die Stadt zu nutzen (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) und neben Open Innovation auch den Bereich Open Data und Open Government weiter fortzuführen.

 

In der Digitalen Agenda sind die nächsten Schritte sehr klar aufgelistet. Es hat in den letzten fünf Jahren sehr viele Schritte gegeben, eine ganze Reihe an Datensätzen, die freigegeben wurden, die von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt wurden und wo bisher viel schon entstanden ist, aber noch immer viel Potenzial drinnen ist.

 

Das heißt, es braucht auch noch eine offene Datenkultur innerhalb des Magistrats und der Verwaltung. Da gibt es noch einiges an Bedarf, betreffend das unmittelbare Lebensumfeld oder auch politische Prozesse. Da gibt es natürlich auch das Thema der Datensicherheit, die da nie unter den Tisch fallen darf und es manchmal auch so schwierig macht. Es gibt auch den Ausbau von E-Government, das damit im Zusammenhang steht, und den Breitbandausbau.

 

Das alles sind Beispiele für Veränderungen, für mehr Kooperation, auch für Vernetzung innerhalb der Stadt, aber auch zwischen der Stadt und ihren PartnerInnen. Diese PartnerInnen sind zum einen die Magistratsabteilungen mit den Kulturschaffenden. Das sind aber auch die Magistratsabteilungen und die Politik mit den Forschenden, mit den Unternehmen und mit der Bevölkerung.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular