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Gemeinderat, 62. Sitzung vom 29.01.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 103

 

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sie haben jetzt „Shift“ noch einmal schön erklärt, und wir schauen uns das jetzt einmal an. Man muss neuen Dingen einfach auch Platz und Raum geben, und nach einem Jahr kann man dann einmal Bilanz ziehen.

 

Meine Frage geht jetzt in die Richtung, ob sich da auch Theater bewerben können. Es gibt nämlich in Wien doch auch viele innovative Theater, die bis jetzt keine Förderung bekommen, weder Standort- noch Projektförderung. Wird auch für Theater die Möglichkeit bestehen, sich dort zu bewerben?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ja, das ist möglich, sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Ich freue mich, dass Sie sich auch innovativen Entwicklungen nicht verschließen und ihnen Raum und Platz geben wollen. Wir schließen klarerweise niemanden aus. Da gibt es keine fachliche oder sachliche Begrenzung.

 

Wenn Sie Theater sagen, dann meinen Sie damit wahrscheinlich nicht die schon bestehenden Häuser und Bühnen, denn diese werden ja fast alle unterstützt und gefördert, sondern innovative Projekte aus dem Bereich Tanz, Performance, Theater, Sprechtheater und andere. Aber es gibt auch in den Förderausschreibungen keinerlei Einschränkungen, was die Kunstausrichtung anbelangt, außer dass wir sagen, dass wir interdisziplinäre, also nicht nur auf Einzelbereiche ausgerichtete Kunstformen unterstützen wollen, denn diese haben ja zu einem großen Teil ihre Förderschienen.

 

Um die Antwort kurz zu machen: Es können sich alle bewerben, die eine gute Idee und einen künstlerischen Anspruch haben und die von der Jury auch empfohlen werden. Diese werden dann auch tatsächlich berücksichtigt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2. Zusatzfrage stellt GR Mag Ebinger. – Bitte schön.

 

10.07.57

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Irgendwie ist nach wie vor völlig unklar, welche Art von Kulturprojekten jetzt tatsächlich gefördert wird, weil diese unterrepräsentiert beziehungsweise bis jetzt kaum möglich gewesen sind. Das sind Worthülsen!

 

Zum „öffentlichen Impuls“: Meines Erachtens war es bisher so, dass, wenn Ihr Koalitionspartner zustimmt, dass die Vereinigten Bühnen fünf Millionen mehr bekommen, die freie Szene auch etwas bekommen muss. – Das ist für mich quasi die Basis.

 

Die freie Szene beinhaltet aber für mich auch das Wort frei, also politikunabhängig: Was immer jemand tut, jeder kann sich bewerben. – Wie erklären Sie sich dann, Herr Stadtrat, dass man sich laut Ihrer Aussendung von „wien.at“ Informationen holen, dass man Rückfragen stellen und Kontakt aufnehmen einerseits in Ihrem Büro kann – was, wie ich meine, okay ist –, aber andererseits im Grünen Klub im Rathaus? – Entspricht das Ihrer Vorstellung von „freier Szene“?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Gemeinderat! Freie Szene heißt ja nicht politikunabhängig, was immer Sie darunter wiederum verstehen.

 

Wir haben diese Abwicklung von „Shift“ in Basis.Kultur.Wien angesiedelt, und wir haben auch die entsprechenden Informationen ausgegeben. Über das Internet und die Homepage von Basis.Kultur.Wien ist dies, wie ich meine, auch eine sehr innovative Information, wie man sich bewirbt und wo man sich zu bewerben hat. Auch Sie sind herzlich eingeladen – das habe ich ja gerade getan –, die Informationen von sich aus weiterzugeben. Ich habe auch gar nichts dagegen, dass man auch im FPÖ-Klub und im ÖVP-Klub Informationen über dieses Programm weitergibt!

 

Um die freie Szene mache ich mir überhaupt keine Sorgen, was die politische Unabhängigkeit anbelangt. Diese wird sich nicht davon nicht beeinflussen lassen, von wem sie die Information bekommt, und im Übrigen: Es geht ja nicht nur um die freie Theaterszene, wie ich zu erklären versucht habe, sondern das betrifft, weit über das eingeschränkte Genre des Theaters hinausgehend, alle Kunstsparten.

 

Zu Ihrer Frage: Einerseits sage ich: Ja. Man soll möglichst von überall Informationen einholen können. Anderseits lautet meine Antwort aber: Nein. Spätestens auf Grund der Einsetzung einer Jury, in der keine politischen Vertreter sitzen – die Mitglieder der Jury würden sich auch sehr dagegen verwahren, dass sie unter politischer Einflussnahme stehen! –, muss klar sein, dass es da keinen politischen Einfluss gibt.

 

Aber ich verstehe schon: Sie müssen irgendetwas suchen, woran Sie etwas zu kritisieren finden. (Zwischenrufe bei der FPÖ).

 

Ja! Ich bin sehr dafür, dass es auch im FPÖ-Klub Informationen geben soll! Verbreiten Sie diese Informationen auch im FPÖ-Klub: Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar! Und wenn es andere tun, ist es mir noch lieber.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die letzte Zusatzfrage stellt der Fragesteller selbst, nämlich GR Mag Spitzer. – Bitte.

 

10.11.24

GR Mag Gerhard Spitzer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner 1. Frage, womit, glaube ich, durchaus eindrucksvoll dokumentiert wurde, wer und in welcher Höhe gefördert wird.

 

Offenbar herrscht noch ein bisschen Verwirrung, wem diese Förderungen zustehen und wie man diese tatsächlich bekommt. Könnten Sie für uns noch einmal präzisieren, nach welchen Kriterien genau gefördert wird? Und vor allem, da auch der Ausdruck Jury gefallen ist: Wer ist für diese Vergaben zuständig?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ja, sehr gerne.

 

Ich verweise noch einmal auch auf die entsprechenden Möglichkeiten, sich das herunterzuladen, weil das, glaube ich, eine sehr gelungene Form eines sehr kurzen Beitrages auf der Homepage von Basis.Kultur.Wien ist, wie man sich im Rahmen dieses Projekts bewerben

 

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